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Wunderkind Stephen Strasburg löst Baseball-Boom aus

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09. Juli 2010, 07:30 Uhr
Stephen Strasburg
Stephen Strasburg

Seit seinem Debüt in der Major League Baseball Anfang Juni elektrisiert Stephen Strasburg die Massen. Pitcher-Legende Curt Schilling schwärmte sportal.de gegenüber von einem Jahrhunderttalent. Grund genug für uns, Ihnen Strasburg näher vorszustellen.

In einer bemerkenswerten Baseball-Saison sticht bis dato ein Ereignis heraus: Das Debüt von Pitcher Stephen Strasburg für die Washington Nationals Anfang Juni. Der 21-Jährige zeigte dort und seitdem, dass ihm die Zukunft gehört und er vielleicht der Beste seiner Zunft werden wird. sportal.de stellt das Jahrhunderttalent vor.

Schon zu seiner Zeit am College zeigte Strasburg - der angibt, seiner Großmutter viel zu verdanken, da sie mit ihm immer wieder an seinem Wurf gearbeitet habe - sein außergewöhnliches Talent und geriet schnell in die Schlagzeilen. 2008 an der San Diego State University erzielte er für die Aztecs eine Bilanz von 8:3 Siegen.

Dabei schaffte er einen ERA (Durchschnitt der kassierten Runs) von nur 1,57. In vier seiner 14 Starts war er die komplette Spielzeit auf dem Pitcher-Mound, in zweien davon erzielte das gegnerische Team keinen Run. Gegen die University of Utah warf er unglaubliche 23 Strikeouts - Rekord für die Mountain West Conference.

Olympia-Bronze in Peking

Seine Leistungen führten dazu, dass er als einziger College-Spieler in das Olympia-Team der USA berufen wurde. In seinem ersten Start gegen die Niederlande knüpfte Strasburg in Peking an seine herausragenden Leistungen in der Heimat an und ließ in sieben Innings nur einen Hit zu. Im Halbfinale gegen Kuba lief es für ihn dann aber nicht mehr und nach vier Innings war bereits Schluss - die USA verloren die Partie mit 2:10, gewannen aber das Spiel um Platz drei gegen Japan und fuhren mit der Bronzemedaille nach Hause.

Seine frühen Erfolge blieben natürlich auch in der Major League nicht unbeachtet und so sicherten sich die Washington Nationals seine Rechte im Draft 2009 als ersten Pick überhaupt. 77 Sekunden vor Ende der Vertrags-Deadline am 25. August 2009 unterschrieb Strasburg einen Rekord-Kontrakt für Rookies bei den Nationals, der ihm über vier Jahre 15,1 Millionen Dollar sicherte.

Seine Profi-Karriere begann Strasburg bei den Phoenix Desert Dogs, wohin er von den Nationals zunächst abgegeben wurde. Vor der Saison 2010 wechselte er zu den Harrisburg Senators einem Double-A-Farmteam der Nationals und begann seine Karriere in den Minor Leagues.

ESPN will Strasburg pur

Der Hype um Strasburg bei seinem Debüt war so groß, dass sich am 11. April 2010 70 Journalisten zum Spiel gegen die Altoona Curve einfanden. ESPN übertrug die Partie landesweit - aber nur jeweils das halbe Inning, in dem Strasburg warf. Während seiner Zeit in Harrisburg erzielten die Senators Spiel um Spiel neue Besucherrekorde.

Am 4. Mai 2010 wurde Strasburg dann zu den Syracuse Chiefs befördert, einem Triple-A-Team. In seinem Debüt für die Chiefs warf er sechs Innings, schaffte dabei sechs Strikeouts und ganz nebenbei stellte Syracuse einen neuen Besucherrekord in der 135-jährigen Baseball-Geschichte der Stadt auf.

Am 8. Juni war es dann endlich soweit: Washington holte Strasburg in die MLB und er gab sogleich sein Debüt gegen die Pittsburgh Pirates. Journalisten sprachen vom meisterwarteten Pitcher-Debüt in der Geschichte des Baseballs. Und Strasburg übertraf alle Erwartungen.

Rekorde beim Debüt

In sieben Innings kassierte er nur zwei Runs, stellte mit 14 Strikeouts einen neuen Nationals-Rekord auf. Er schaffte gegen jeden Batter der Pirates mindestens einen Strikeout und warf die sieben letzten in Folge ohne Hit aus dem Spiel. 34 seiner 94 Würfe waren 158 km/h (98 mph) oder schneller, zwei brachen die Marke von 160 km/h (100 mph). Die Nationals gewannen mit 5:2.

Nach dem Spiel prasselte Lob von allen Seiten auf ihn ein. Washingtons Star-Catcher Ivan Rodriguez war nach dem Spiel sprachlos: "Ich habe für viele Jungs den Ball gefangen, aber dieser Junge war unglaublich", sagte Rodriguez auf espn.com.

Auch Pitcher-Legende Curt Schilling sah das unglaubliche Potenzial früh voraus. "Einen Monat bevor er in die MLB hochgeholt wurde, sagte ich, dass er an dem Tag, wenn er hochgeholt wird, sofort zu den aktuell Top-5 der Pitcher gehören würde", sagte Schilling gegenüber sportal.de.

"Nicht viele Leute waren einverstanden, aber wenn ich über eines Bescheid weiß - außer, dass ich zuviel rede - dann ist es Pitching und wir haben nichts Vergleichbares in unseren Leben gesehen, was das Talent angeht", schwärmt Schilling weiter.

Fünf Tage später ging die Strasburg-Saga weiter im Spiel bei den Cleveland Indians, die Strasburg das Leben schwerer machten, aber am Ende mit 4:9 die Segel streichen mussten - das Ende ihrer Siegesserie von vier Spielen. Nach seinem Debüt hatte Strasburg einen Medien-Marathon zu absolvieren, der mit einem Besuch bei David Letterman gekrönt wurde. Die Indians verzeichneten in diesem Spiel den zweithöchsten Besuch der Saison - Strasburg-Mania schwappte durch die USA.

Strasmas-Feiertage

Fünf Tage später folgte sein dritter Start - die Tage, an denen Strasburg Starting Pitcher ist, wurden in den USA mittlerweile als Baseball-Feiertage angesehen und "Strasmas" genannt. Dieses Mal ließ es sich Präsident Barack Obama nicht nehmen, das Spiel des Jungstars gegen seine Chicago White Sox anzusehen. Natürlich war das Stadion in Washington ausverkauft und Strasburg lieferte wieder eine glänzende Vorstellung ab.

Er warf zehn Strikeouts und stellte mit 32 insgesamt in den ersten drei MLB-Spielen einen neuen Ligarekord auf. Das Spiel ging aber mit 1:2 im elften Inning verloren, lange nachdem Strasburg den Pitcher-Mound verlassen hatte.

23. Juni 2010, Tag 4 im "Strasmas": Strasburg musste mit den Washington Nationals bei den Kansas City Royals ran und wurde erneut von seinen Battern im Stich gelassen. In sechs Innings warf er neun Strikeouts und kassierte einen Run, dieser aber genügte, um das Spiel zu verlieren, denn Washington schaffte an diesem Tag offensiv nichts und so ging das Spiel mit 0:1 verloren.

Strasburg kassierte zwar seine erste Niederlage in der Major League, aber an ihm hatte es nicht gelegen. Unglaubliche 75 seiner 95 Würfe waren Strikes. Die Anzeigetafel im Nationals Park war extra für Strasburg erneuert worden, hatte sie zuvor nicht mehr als zwölf Strikeouts anzeigen können, war das neue Limit nun 20.

Braves kühlen Hype ab

Fünf Tage später ging es zu den Braves nach Atlanta und auch die Braves durften sich an diesem Tag über den zweitgrößten Besucheransturm der Saison freuen. Strasburg hatte den bis dato schwierigsten Start seiner MLB-Karriere. Der Nationals-Offensive gelang einmal mehr kein einziger Punkt und Strasburg kassierte in sieben Innings vier Runs.

Braves-Trainerlegende Bobby Cox war trotzdem begeistert von Strasburg: "Er war wie angekündigt. Er ist Dynamit, er ist großartig. Er hat vielleicht einen der besten Würfe, die ich bei einem Rookie jemals gesehen habe", zitierte espn.com Cox.

"Er hat vier verschiedene Strikeout-Würfe", fügt Curt Schilling gegenüber sportal.de an. "Wenn er nur 95 mph (Meilen pro Stunde, Anm. d. Red.) werfen würde, wäre er trotzdem ein Ausnahmetalent, man schaue sich nur seine Ruhe und sein bestimmendes Spiel an. Aber er ist mehr als das. Er ist der erste Junge in diesem Alter, mit diesen Fähigkeiten, der zwischen 95 und 98 mph wirft, den ich jemals gesehen habe."

Kurve zeigt wieder nach oben

Das nächste Spiel konnten die Nationals endlich wieder gewinnen, auch wenn das 6:5 bei den New York Mets vor allem den Fehlern von Mets-Closer Francisco Rodriguez zu verdanken war. Nach einigen wilden Würfen zu Beginn der Partie konnte sich Strasburg fangen und in fünf Innings ebenso viele Strikeouts werfen, dabei kassierte er zwei Runs.

Das Nationals-Stadion war erneut ausverkauft, aber nachdem Strasburg das Spielfeld nach seiner Auswechslung verlassen hatte, verließen viele Zuschauer das Stadion. Heute Nacht dürfen wir uns auf das siebte Spiel des Baseball-Wunderkinds gegen die San Francisco Giants freuen. Wir dürfen sicher sein, dass er weiter an seiner eigenen Legende arbeitet und wir noch viele Jahre große Freude an seinem Spiel haben werden.

"Nach allem, was ich bisher über ihn gehört habe, ist er ein großartiger Junge, ein harter Arbeiter. Der erste beim Training und der letzte, der geht. So etwas ist natürlich ein Bonus", kommt Curt Schilling nicht aus dem Schwärmen heraus.

Henning Schulz