Lisa Brennauer ist bei der Straßenrad-WM in Doha/Katar an einer Medaille vorbeigefahren. Die 28 Jahre alte WM-Zweite von 2014 war im Straßenrennen am Samstag im Massensprint nach 134,5 km chancenlos und musste sich mit dem zwölften Platz zufrieden geben. Weltmeisterin wurde die erst 20-jährige Dänin Amalie Dideriksen, die im Finale die Niederländerin Kirsten Wild und Lotta Lepistö aus Finnland auf die Plätze verwies.
"Ich hatte gute Beine. Was man wieder gesehen hat, ist, dass ich keine reine Sprinterin bin. Wenn es richtig eng wird, habe ich meine Probleme", sagte Brennauer: "Klar hätten wir uns ein tolleres Ergebnis gewünscht."
Auf der Strecke ging es bei erneut hohen Temperaturen lange vergleichsweise gemächlich zu. Erst auf den letzten Kilometern wurde das Tempo verschärft, Attacken im Keim erstickt. Die Niederländerin zogen den Sprint an und brachten Wild in eine gute Position, zu Gold reichte es aber nicht.
Brennauer hatte am Ende keine Teamkollegin mehr an ihrer Seite und in den Positionskämpfen das Nachsehen. Letzte deutsche Weltmeisterin im Straßenrennen bleibt Regina Schleicher, die 2005 in Madrid triumphiert hatte.
In Doha hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bislang fünf Medaillen gewonnen. Tony Martin (Einzelzeitfahren der Profis) und Marco Mathis (Einzelzeitfahren der U23) holten Gold. Maximilian Schachmann (Einzelzeitfahren der U23), Pascal Ackermann (Straßenrennen der U23) und Niklas Märkl (Straßenrennen Junioren) hatten Silber errungen.
Die Titelkämpfe im Wüstenstaat enden am Sonntag mit dem Straßenrennen der Männer als Höhepunkt, in das die BDR-Mannschaft mit guten Chancen geht. 50 Jahre nach dem Triumph von Rudi Altig am Nürburgring könnten Kapitän Andre Greipel und Co. das begehrte Regenbogentrikot erstmals wieder nach Deutschland holen.