Grandios in der Loipe, aber glücklos am Schießstand: Mitfavoritin Laura Dahlmeier ist in ihrem ersten Einzelrennen bei einer Biathlon-WM trotz der mit Abstand besten Laufleistung ohne Medaille geblieben. Die 21-Jährige aus Partenkirchen belegte im Sprint über 7,5 km einen undankbaren vierten Platz, verschaffte sich somit aber auch mit drei Schießfehlern eine sehr gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Sonntag.
"Beim Laufen erging es mir supergut, ich habe mich gut gefühlt und hatte Top-Material. Die Fehler sind natürlich total schade, weil es so eng war", sagte die dreimalige Junioren-Weltmeisterin im ZDF. 9,4 Sekunden fehlten ihr am Ende zum ersehnten Platz auf dem Podest: "Ich freue mich trotzdem wahnsinnig über das Ergebnis."
Das Rennen im RE-LIVE
Gold holte bei teilweise böigem Wind die Französin Marie Dorin-Habert, die sich trotz eines Schießfehlers vor der Polin Weronika Nowakowska-Ziemniak (+9,6 Sekunden) durchsetzte. Rang drei ging an Walentina Semerenko (+19,7) aus der Ukraine, die von Dahlmeier auf der Schlussrunde noch einmal gejagt wurde.
"Es ärgern mich alle Fehler"
Die Deutsche musste nach dem ersten Anschlag eine Strafrunde drehen und schoss danach stehend noch einmal zwei Fahrkarten. "Es ärgern mich alle Fehler", sagte Dahlmeier, die "eigentlich die Null" schießen wollte. Für die Verfolgung rechnete sie sich dennoch große Medaillenchancen aus: "Ich denke, es wird wieder über das Schießen entschieden. Dann ist alles möglich."Zwei andere Skijägerinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) überzeugten ebenfalls auch ohne Medaille: Franziska Hildebrand belegte den zehnten Platz, WM-Debütantin Franziska Preuß lief auf den 14. Rang. "Wir haben uns mannschaftlich sehr gut mit den schwierigen Bedingungen auseinander gesetzt", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig, der extrem angetan von der Laufleistung seiner Mädels war: "Was ich heute gesehen habe waren die vielleicht besten Vorstellungen der gesamten Saison." Franziska Preuß (Haag) erreichte das Ziel als 14., Vanessa Hinz (Schliersee) lief auf den 49. Rang.
Bei den Männern hatte es aus deutscher Sicht zuvor Licht und Schatten gegeben. Während Überflieger Simon Schempp nach einer katastrophalen Schießleistung als 77. die Verfolgung verpasste, darf Erik Lesser dort auf eine Medaille hoffen. Der 26-Jährige geht als Fünfter in die Loipe.