Die deutschen Rodlerinnen haben zum Auftakt der Heim-Weltmeisterschaften völlig überraschend den ersten WM-Titel im neuen Sprintwettbewerb verpasst. Am Königssee siegte die Schweizerin Martina Kocher vor Olympiasiegerin Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger. Tatjana Hüfner wurde nur Fünfte vor Julia Taubitz.
Der Sieg der Schweizerin Martina Kocher vor Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) und Dajana Eitberger (Ilmenau) war jedoch eine kleine Sensation. Tatjana Hüfner (Friedrichroda) wurde nur Fünfte vor Julia Taubitz (Oberwiesenthal). "Martina ist seit gefühlt 200 Jahren dabei, war immer nah dran und nie ganz oben", sagte Geisenberger, die in der Eisrinne nicht fehlerfrei geblieben war: "Ich gönne es ihr."
Bei den Männern hatte Olympiasieger Loch am Ende mehr als zwei Zehntel Vorsprung auf Andi Langenhan (Zella-Mehlis). "Ich wusste, dass es passt, es war wirklich ein guter Lauf", sagte Loch: "Es ist geil, wenn man hier zu Hause runterfährt und alle schreien." Ralf Palik (Oberwiesenthal) komplettierte als Dritter das deutsche Podest, Johannes Ludwig (Oberhof) wurde Sechster.
Bewährungschance für Olympia
Der nicht-olympische Sprint wird im Rodel-Weltcup seit der vergangenen Saison ausgefahren, am Königssee geht es erstmals auch um WM-Medaillen. Die Entscheidung fällt dabei in nur einem Lauf, die Zeitmessung beginnt mit fliegendem Start etwa 100 Meter nach der Startrampe.
Durch die Premiere des Sprints werden erstmals insgesamt sieben Goldmedaillen bei einer Rodel-WM vergeben. Die klassischen Rennen der Doppelsitzer, Frauen (jeweils Samstag) und Männer (Sonntag) folgen am Wochenende. Abgeschlossen wird die WM am Sonntagnachmittag mit der Teamstaffel.