Am Ende genügten die Tipps von Steffi Graf Angelique Kerber nicht zum Finaleinzug in Wimbledon: Sie musste sich Agnieszka Radwanska mit 3:6 und 4:6 geschlagen geben. Am Ende war sie "ein bisschen enttäuscht", dass ihr Siegeszug der letzten Monate ein jähes Ende hatte.
Auch 13 Jahre nach dem Rückzug von Steffi Graf wartet das deutsche Tennis auf eine Finalisten im altehrwürdigen Wimbledon: Auch Angelique Kerber scheiterte im Halbfinale knapp.
Kerbers Siegeszug bei dem berühmtesten Tennisturnier der Welt wurde am Donnerstag jäh von einer grandios spielenden Polin Agnieszka Radwanska gestoppt: Mit 3:6, 4:6 musste sich die Kielerin der Nummer drei der Welt nach nur 70 Minuten Spielzeit geschlagen geben. Dennoch kann sie stolz auf sich sein: Mit einem herzlichen Winken und erhobenen Hauptes verabschiedete sich die Weltranglisten-Achte vom altehrwürdigen Centre Court.
"Ein bisschen enttäuscht"
"Ich bin ein bisschen enttäuscht. Aber es ist ein großartiges Turnier für mich gewesen, und ich habe heute alles gegeben", sagte die 24-jährige Kerber, die Aufsteigerin der WTA-Tour der vergangenen zehn Monate. Vor ihrer US-Open-Halbfinalteilnahme im Herbst war sie ein Nobody - nun bestätigte sie eindrucksvoll, dass sie sich in der Weltspitze etabliert hat. "Ich brauche jetzt erste einmal wieder ein bisschen Zeit, um meine Kräfte zu laden", sagte sie.
Radwanska sagte nach dem Match: "Wir waren beide etwas nervös, die Hand hat etwas gezittert." Die gute Freundin von Kerber ist die erste polnische Grand-Slam-Finalistin in der Profi-Ära. Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner bescheinigte Radwanska ein "perfektes Match". "Schade, aber sie war heute einen Tick besser als Angie. Trotzdem war das ein Klasse-Turnier!"