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Datum: 28. September 2012, 08:44 Uhr
Format: Artikel
Quelle: sportal.de
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Wer gewinnt den Ryder Cup - Europa oder die USA?

Golf,Ryder Cup,Love III,Olazabal
Davis Love III und José Maria Olazabal mit dem Ryder Cup

Mit derart ausgeglichenen Teams wie 2012 sind Europa und die USA noch nie in den Ryder Cup gegangen, die 39. Auflage ist daher völlig offen. Einig sind sich die Golfexperten nur in ihrer Uneinigkeit über den möglichen Sieger. Auch bei sportal.de wird heftig gestritten.

Der Ryder Cup war 1927 aus der Taufe gehoben worden und zunächst ein Wettstreit zwischen den Golfern der USA auf der einen und Großbritannien/Irland auf der anderen Seite. Dominiert wurde er in den ersten Jahrzehnten fast ausschließlich von den Vereinigten Staaten. Erst Mitte der Achtziger Jahre - mittlerweile war das Team Großbritannien/Irland um Golfer aus dem Rest Europas erweitert worden - wurde der Wettbewerb enger, die Duelle umkämpfter.

1985 gewann Europa erstmals den Kontinentalvergleich, holte sich seitdem insgesamt neunmal den Titel. Zuletzt vor zwei Jahren in Celtic Manor - obwohl die USA eigentlich meist als Favoriten galten. Doch trotz der größeren Ansammlung an Stars konnten sie diesem Status nur selten auch gerecht werden. Und wie wird das in diesem Jahr mit einer derart offenen Ausgangslage? Die sportal.de-Golfexperten Malte Asmus und Daniel Raecke streiten über ihren jeweiligen Favoriten.

Darum gewinnt Europa den Ryder Cup 2012

Malte Asmus: Natürlich wird das Duell eine enge Kiste und entscheidet sich möglicherweise erst im allerletzten Flight am Sonntag. Doch am Ende wird sich das Team aus Europa durchsetzen können. Drei Dinge sprechen meiner Meinung nach dafür.

Teamgeist

Der mannschaftliche Zusammenhalt ist traditionell die große Stärke der Europäer. Schon in der Vergangenheit hatte man trotz einer auf dem Papier vergleichsweise schwächeren Mannschaft am Ende allein aufgrund des Teamgeistes gegen die allzu oft als Egoisten auftretenden Amis triumphieren können. Und auch in diesem Jahr, in dem beide Teams sportlich auf Augenhöhe agieren, dürfte genau dieser Aspekt das Zünglein an der Waage sein.

Denn die zwölf Spieler, die José Maria Olazábal nominiert hat, verstehen sich untereinander dem Vernehmen nach hervorragend. Und zwar nicht nur die Nordiren Rory McIlroy, Graeme McDowell und Vice-Captain Darren Clarke, sondern "ausnahmslos" alle, wie Martin Kaymer in der Mitteldeutschen Zeitung unterstrich. Um diesen Zusammenhalt nicht zu gefährden, entschied sich Olazábal wahrscheinlich auch bei der Wildcard-Vergabe gegen Padraig Harrington, mit dem er sich 2003 bei einem Turnier wegen einer strittigen Regenfrage überworfen hatte und dessen Verhältnis zu Sergio García ebenfalls als eher unterkühlt gilt.

Zudem sorgt der Geist von Seve Ballesteros für weiteren Teamzusammenhalt. Um an den viel zu früh verstorbenen Spanier zu erinnern, spielt Europa mit seiner Silhouette auf dem Bag. "Wir wollen einem guten Freund unsere Ehre erweisen", erklärte Olazábal - und am liebsten ihm zu Ehren auch den Cup verteidigen.

Erfahrung

Harrington hätte als viermaliger Ryder Cup-Sieger sicherlich dem Team mit seiner großen Erfahrung helfen können, allerdings ist Erfahrung genau das, was das europäische Team ohnehin im Überfluss hat. Außer Nicolas Colsaerts stehen nur Spieler im Aufgebot, die bereits mindestens einmal am Ryder Cup teilgenommen haben - ein großes Plus gegenüber den USA, die immerhin gleich vier Rookies an den Start schicken. Möglicherweise ein Nachteil, wenn es eng werden sollte - und davon ist schließlich auszugehen.

Gleiches gilt auch in Bezug auf die Teamleitung für Olazábal und seine Assistenten. Der Spanier selbst war bereits zweimal als Vize dabei, konnte dabei schon einiges in Sachen Teamführung lernen, Ähnliches gilt für die Vice-Captains Darren Clarke (schon 2010 in gleicher Funktion), Thomas Björn (2004 und 2010) und Paul McGinley (2010). Und auch Miguel Ángel Jiménez wird seine Erfahrung auf dem Platz sicherlich in die neue Rolle gewinnbringend einbringen können.

Die Bilanz

Neun zu vier Siege bei den letzten 13 Austragungen und wenn die Amis gewannen, war es immer sehr knapp. Nur 2008 in Valhalla konnten sie sich einmal glatt behaupten – Spötter behaupteten übrigens damals, dass die Europäer absichtlich abschenkten, damit die USA nicht die Lust am Ryder Cup verloren. Diese überaus positive Bilanz lässt mich zusätzlich an einen Sieg der Europäer glauben, zumal ihnen als amtierendem Champion ein Unentschieden zur Titelverteidigung reichen würde.

Der Druck auf die Europäer dürfte damit ein wenig kleiner sein, zumal die Frage Sieg oder Niederlage für sie keinesfalls wie für die USA ein nationales Anliegen darstellt. "Der Ryder Cup ist für mich so wichtig wie der Kriegseinsatz meines Vaters in Vietnam", hatte Bubba Watson vor zwei Jahren ernsthaft erklärt. Für Europa ist der Sieg dagegen nur eine rein sportliche Angelegenheit, kein Kampf, der über Leben und Tod entscheidet.

Darum gewinnen die USA den Ryder Cup 2012

Daniel Raecke: Dass die Europäer den Ryder Cup "nicht so wichtig nehmen", glaube ich ja persönlich anders als Kollege Asmus nicht, nach den Erfahrungen der letzten Jahre. Dass Sergio García oder Ian Poulter nach einem verlorenen Match lächelnd dem Gegner die Hand schütteln und sagen: "Ist ja nur eine rein sportliche Angelegenheit", das wäre schon ein erstaunliches Bild. Aber das nur am Rande.

Es wäre unseriös, zu behaupten, die Europäer hätten keine Chance. Viele Faktoren entscheiden ein Ryder Cup-Wochenende, und einige von ihnen sprechen für einen Auswärtssieg des Titelverteidigers. Andere aber nicht. Und das sind Folgende.

Zahlen, und wie man sie liest

Sieht man sich die reine Ryder Cup-Bilanz an, so spricht tatsächlich alles für einen europäischen Triumph. Und das gilt nicht nur für die Gesamtstatistik, sondern insbesondere für die individuellen Bilanzen. Tiger Woods hat in seiner Karriere 14 Majors gewonnen. Das gesamte europäische Team zusammen hat fünf Majors im Lebenslauf.

Das ist eine Sichtweise, die mit der konkreten Ryder Cup-Statistik kollidiert: Hier hat nicht nur Woods eine negative Bilanz, sondern auch Phil Mickelson. Es gibt sogar, wie Gene Wojchiechowski von ESPN zu Recht herausstreicht, keinen einzigen Golfer im amerikanischen Aufgebot, der eine positive Bilanz sein Eigen nennt. Demgegenüber strahlen die Bilanzen vor allem von García und Poulter, aber auch die von Lee Westwood und Luke Donald golden.

Dass Rory McIlroy der beste Golfer der Welt ist, und auf Dauer auch von Woods nicht mehr in den Schatten gestellt werden kann, ist Konsens auf beiden Seiten des Atlantiks. Aber jenseits des jungen Nordiren dürfen Fragen hinsichtlich der Siegermentalität der europäischen Schlüsselspieler gestellt werden. Warum sollten Westwood oder Donald, die an den Schlusstagen von Majors oft gut, nie aber überragend spielten, ausgerechnet vor fanatischem amerikanischen Publikum über sich hinaus wachsen?

Medinah Country Club

Mindestens 40.000 Menschen werden die Ryder Cup-Matches in der Nähe von Chicago verfolgen. Sie dürften kaum weniger fanatisch auftreten als die amerikanischen Anhänger vor vier Jahren in Valhalla, Kentucky, die selbst mittelmäßige Golfer wie Boo Wekley und Anthony Kim über sich hinauswachsen ließen.

Der Course No. 3 im edlen Country Club in Illinois war der längste Major-Kurs aller Zeiten, als 2006 dort die PGA Championship ausgetragen wurde. Tiger Woods gewann mit 18 Schlägen unter Par und einer der dominantesten Leistungen seiner Karriere. Woods hieß auch der Sieger 1999 bei der ersten PGA Championship in Medinah. In beiden Fällen kam allerdings auch Sergio García exzellent mit dem Kurs zurecht.

Medinah belohnt Länge beim Abschlag, was angesichts von nur vier Majors in der Geschichte, die bis heute auf längeren Kursen gespielt wurden, nicht verwundern kann. Das spricht für die Amerikaner, die mit Bubba Watson, Dustin Johnson und Keegan Bradley drei absolute Long Hitter im Aufgebot haben. Dass speziell Watson und Johnson dabei nicht die größte Präzision an den Tag legen, dürfte in Medinah deshalb nicht so ins Gewicht fallen, weil das Rough extra flach gemäht wurde, so dass auch Schläge, die das Fairway verfehlen, gut weiter zu spielen sind.

Matchplay-Golf entscheidet sich jedoch letztlich auf den Grüns, wie die Erfahrung lehrt, und auch in Sachen Putts sind die Amerikaner favorisiert. Sicher: Niemand wird Luke Donald in Grund und Boden putten. Aber Brandt Snedeker, einer der besten Putter der Welt, der zudem gerade vor wenigen Tagen die Tour Championship gewann und in Topform ist, muss sich auch vor dem Engländer nicht verstecken, und dazu kommen mit Steve Stricker, Matt Kuchar und Zach Johnson weitere Experten mit dem sogenannten Flat Stick, die dem amerikanischen Kader auch hier Vorteile verschaffen sollten.

Die reine Klasse des Kaders

Schließlich lässt sich auch jenseits der Spezialitäten der Amerikaner festhalten, dass das US-Team momentan die größere Tiefe hat. Einzig Captain's Pick Jim Furyk, hinter dessen Eignung für dieses Ryder Cup-Wochenende tatsächlich Zweifel bestehen (mangelnde Länge beim Drive, Formschwäche, schlechte Ryder Cup-Geschichte) liegt in der aktuellen Weltrangliste hinter Platz 17. Bei den Europäern ist nicht einmal die Hälfte des Aufgebots besser platziert als der zweitschlechteste Amerikaner, Zach Johnson.

Diese individuelle Qualität, gekoppelt mit dem Heimvorteil, spricht aus meiner Sicht für einen amerikanischen Sieg - keinen Erdrutsch, aber einen Sieg mit ein bis drei Punkten Abstand. Das Schöne am Ryder Cup ist ja aber, dass all diese harten Faktoren nicht immer darüber entscheiden, wer am Ende diese ebenso hässliche wie wunderschöne Trophäe mit nach Hause nehmen darf.