Während Stanislas Wawrinka bei den Australian Open den größten Erfolg seiner Laufbahn feierte und ins Finale einzog, wartet daheim seine dreijährige Tochter sehnsüchtig auf ihren Papa. Der entschuldigte sich nach dem Sieg über Tomas Berdych bei seiner Alexia.

Stanislas Wawrinka setzte sich in der Runde der letzten Vier bei den Australian Open nach 3:31 Stunden mit 6:3, 6:7 (1:7), 7:6 (7:3), 7:6 (7:4) gegen den an Nummer sieben gesetzten Tschechen Tomas Berdych durch. Es ist der vorläufige Höhepunkt in der Entwicklung des 28-jährigen Schweizers, die vor allem seit seiner Zusammenarbeit mit Coach Magnus Norman steil nach oben geht.

Wawrinka 2014 noch ungeschlagen

Seit April 2013 sind die beiden ein Team und schon in der letzten Saison spielte Wawrinka so erfolgreich wie nie zuvor. Er erreicht bei den US Open erstmals das Halbfinale bei einem Grand Slam und schaffte den Sprung zu den ATP World Tour Finals. Im Jahr 2014 ist Wawrinka sogar noch ungeschlagen, denn vor den Australian Open siegte er bei dem ATP-Turnier in Chennai.

Die neue Stärke des Schweizers bekam schon Novak Djokovic im Viertelfinale zu spüren, nun war mit Berdych der nächste besser gesetzte Spieler an der Reihe. Wawrinka agierte wie auch im Viertelfinale aggressiv bei eigenem Service und suchte sofort den Winner. 14 von 18 möglichen Punkten holte er sich im ersten Satz bei erfolgreichem Aufschlag und ließ Berdych keine einzige Breakchance.

Berdych zeigt Nerven

In der Folge lieferten sich beide Kontrahenten ein Duell auf Augenhöhe und schafften es jeweils, drei Sätze lang kein einziges Break zuzulassen. Berdych zwang den Schweizer zwar jeweils zu Fehlern und ging deutlich öfter ans Netz (31:18), verpasste allerdings im dritten und vierten Satz jeweils die Big Points. Alle drei Tiebreaks war an Spannung kaum zu überbieten.

Im dramatischen Schlusssatz zeigte Berdych Nerven. Mit drei Doppelfehlern - darunter den entscheidenden zum Matchball Wawrinkas - und insgesamt 19 unforced Errors lieferte er seinem Gegner eine Vorlage, die der zum Finaleinzug annahm.

Wawrinka freut sich auf das Duell Federer vs Nadal

"Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", meinte Wawrinka, nach dem über drei Stunden langen Match. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal das Finale bei einem Grand-Slam-Turnier erreiche." Am Sonntag ist es so weit. Dann könnte Stan auf seinen Landsmann Roger Federer treffen, der es in seinem Halbfinale mit Rafael Nadal zu tun bekommt (Freitag, ab 9:30 im Live-Ticker).

"Ich werde mir das zweite Halbfinale mit ein bisschen Popcorn vor dem Fernseher anschauen", sagte Wawrinka nach seinem Sieg über Berdych. In der Heimat nahm ein kleines Mädchen die Nachricht von Wawrinkas Triumph traurig entgegen. "Meine Tochter wollte, dass ich verliere, damit ich endlich nach Hause komme. Ich muss mich bei ihr entschuldigen", sagte Wawrinka. Die dreijährige Alexia wird nun noch ein paar Tage warten müssen, bis Papa Stan sie wieder in den Arm nimmt.

Li Na und Cibulkova im Finale

Glücklich war nach ihrem Halbfinale Publikumsliebling Li Na. Die 31-Jährige gewann gegen den kanadischen Youngster Eugenie Bouchard 6:2, 6:4 und trifft nun auf Dominika Cibulkova. Die Weltranglisten-24. sorgte gegen Agniezka Radwanska für eine weitere Überraschung und setzte sich problemlos mit 6:1, 6:2 durch.

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