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Datum: 12. Dezember 2008, 22:30 Uhr
Format: Artikel
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'Wat, Luft? Wir ham uns Blei inne Schuhe getan!'

Dortmund Gladbach Cover 203 dpa
Dortmund Gladbach Cover 203

Es war nicht schön. Es war nicht fair. Aber es war ein 2:1-Arbeitssieg, dank dessen Borussia Dortmund in Tuchfühlung zu den europäischen Plätzen überwintert. Borussia Mönchengladbach gibt trotz langen Überzahlspiels die Rote Laterne bis 2009 nicht mehr aus der Hand. sportal.de verlebte einen anstrengenden Fußballabend.

Es war nicht schön. Es war nicht fair. Aber es war ein 2:1-Arbeitssieg, dank dessen Borussia Dortmund in Tuchfühlung zu den europäischen Plätzen überwintert. Borussia Mönchengladbach gibt trotz Überzahlspiel über eine Stunde die Rote Laterne bis 2009 nicht mehr aus der Hand. sportal.de verlebte einen anstrengenden Fußballabend.

Dem Fußballliebhaber ist der englische Kommentator unvergessen, der einst das Spiel Dortmund gegen Mönchengladbach als "Borussia Derby" bezeichnete, wohl in der Annahme, Borussia sei die Stadt und "Dortmund" so etwas wie "United". Tatsächlich steht "Borussia" natürlich für Preußen. Neben Fußballclubs werden sonst nur Studentenverbindungen alter Schule und fragwürdiger Ausrichtung so benannt.

Als man Fußballclubs "Borussia" nannte, hießen Stadien noch "Rote Erde" statt "Signal Iduna Park". Und es gab auch noch keine schwarzen Weihnachtssondertrikots, wie die vom BVB wieder einmal zur Schau gestellte Kollektion. Da wollten wohl die Gäste vom Niederrhein auch nicht nachstehen und präsentierten statt ihrer weißen Traditionsjerseys ein himmelblaues Ensemble, das vielleicht vom Himmelfahrtskommando inspiriert war, das der Klassenerhalt für Gladbach darstellt.

Dortmunder Remiskönige

BVB-Coach Jürgen Klopp verordnete seinen Unentschiedenkönigen (keine andere Mannschaft in beiden Bundesligen hat öfter remis gespielt) nur eine Änderung gegenüber dem 0:0 von Bielefeld. Jakub Blaszczykowski kam für Felipe Santana ins Team und sollte eine offensivere Ausrichtung erwirken. Kuba spielte rechts in der Mittelfeldraute anstatt in der Sturmspitze, eine Position, die für Heimspiele geeigneter erschien.

Hans Meyer musste den gelbgesperrten Abwehrchef Filip Daems ersetzen. Roel Brouwers kam für den Belgier in die Mannschaft. Der gegen Leverkusen noch als zweite Spitze aufgebotene Roberto Colautti musste wieder auf die Bank, weil Rob Friend als einzige Spitze fungierte. Mit Colautti flog auch Gal Alberman aus der Startelf, die zuletzt nur eingewechselten Karim Matmour und Michael Bradley nahmen ihre Plätze ein.

Wer nach dem starken Freitagsspiel vor einer Woche zwischen Bayern und Hoffenheim und dem Auftritt der Münchner in Lyon von einer neuen Stärke der Bundesliga geschwärmt hatte, wurde in Dortmund brutal eines Besseren belehrt. Je weniger von der ersten halben Stunde dieser unseligen Begegnung an die Außenwelt gertragen wird, desto besser. So wollen auch wir das Ansehen des deutschen Fußballs nicht durch übertrieben detaillierte Schilderungen des Geschehens weiter besudeln.

Zidan trifft, Hajnal tritt

Steigen wir also gleich in die 35. Spielminute ein: Da erzielte Mohamad Zidan mit einem tollen Schuss aus 20 Metern in den linken Torwinkel das 1:0 für Borussia Dortmund. Davor hatte Steve Gohouri den Ball per Kopf in den Lauf des Stürmers gelegt. Davor wiederum hatte Tinga sich den Ball mit der Hand im Mittelfeld vorgelegt, das Tor hätte also gar nicht zählen dürfen, aber Schiedsrichter Knut Kircher hatte die Szene nicht gesehen.

Dafür sah der Unparteiische die Aktion von Tamas Hajnal gegen Christofer Heimeroth wenige Minuten später. Der Ungar trat - schon verwarnt - den aus dem Tor herauskommenen Keeper gegen das Bein, als der den Ball schon sicher hatte. Auch, wenn Hajnal sich anschließend krümmte, als sei er der Gefoulte, zeigte ihm Kircher konsequenterweise die Ampelkarte. Das Dortmunder Publikum war allerdings der Schauspieleinlage Hajnals aufgesessen und pfiff fortan Heimeroth aus, der wegen einer von Hajnals Stollen verursachten Schnittwunde über dem Knie gerade erst behandelt worden war.

Hans Meyer reagierte auf die neue Asymmetrie auf dem Rasen nach dem Platzverweis mit hektischen Notizen auf seinem Taktikzettel, Dortmund mit noch weiter verschärfter Zweikampfhärte. Allein in den sieben Minuten bis zum Pausenpfiff sahen Florian Kringe (nach taktischem Foul an Bradley) und Kuba (nach einem Ellenbogen im Luftduell gegen die Schläfe von Tony Jantschke) weitere Verwarnungen, und Tinga hätte ebenfalls Gelb sehen können, wenn sein Foul an Marko Marin konsequent geahndet worden wäre.

Jantschke bewusstlos ins Krankenhaus

Jantschke musste nach Kubas Einsatz bewusstlos vom Platz getragen werden und wurde durch Colautti ersetzt. Während Jantschke mit Verdacht auf Jochbeinbruch ins Krankenhaus gebracht wurde, gingen die Spieler in die Kabinen. Wie würde Gladbach, das schon bei gleicher Mannschaftsstärke nicht schwächer als Dortmund gewesen war, die numerische Überlegenheit nach der Pause nutzen?

Zunächst hielt die Niederrhein-Borussia in Sachen Härte dagegen, als Bradley eine üble Grätsche gegen Kuba ansetzte, die ihm wohl nur, weil sie von vorne kam, keine glatte Rote Karte, sondern nur eine Verwarnung einbrachte. Was dann kam, wird noch oft an Taktiktafeln in aller Welt als Fanal nachgestellt werden.

Wie man in Überzahl solche Defensivlaufwege zustande bringen kann wie Borussia Mönchengladbach in der 55. Minute, das ist ein Rätsel, an dem wohl selbst Stephen Hawking verzweifeln würde. Kuba ging über rechts und spielte den Ball durch drei Gladbacher hindurch auf den eingewechselten Nuri Sahin, der phänomenalerweise ebenso frei stand wie hinter ihm Zidan und souverän in die lange Ecke einschieben konnte.

Clowneske Abwehrkette

Das Gegentor schockte die clowneske Riege, die sich Gladbacher Abwehrkette nannte, ebenso wie ihre Vorderleute. Auch von Marko Marin, dem Fußballer, der im Körper von Borussia Mönchengladbach gefangen ist, kamen viel zu wenige seiner gewohnten Impulse und brillanten Einzelaktionen. Erst nach 65 Minuten musste Roman Weidenfeller zum ersten Mal im Spiel ernsthaft eingreifen. Für die lange Wartezeit revanchierte sich der BVB-Keeper mit einer Show-Parade, bei der er Rob Friends Kopfball übergreifend abwehrte. Der Kanadier hatte zuvor nach Matmours Flanke von rechts Patrick Owomoyela übersprungen.

An Stelle eines Signals, die Überzahl nun mal zu einem echten Galopp zu nutzen, stolperten die Fohlen aber hinten fast wieder über die eigenen Hufe, als Gohouri direkt vor dem eigenen Strafraum Tinga mit beiden Händen festhielt - nicht das beste, was man aus einer Drei-gegen-Eins-Situation gegen einen Offensivspieler machen kann, aber wer erwartet noch das Optimum von Steve Gohouri? Der anschließende Freistoß blieb ohne Folgen.

Als man sich schon mit dem 2:0 abgefunden hatte, erzielte Gladbach wie aus dem Nichts den Anschlusstreffer. Tingas zu kurz geratene Abwehraktion fiel dem eingewechselten Johannes van den Bergh vor die Füße. Der zog aus 20 Metern scharf ab und traf perfekt in den rechten Torwinkel. Damit verfehlte Weidenfeller knapp die Marke, 500 Minuten lang kein Gegentor kassiert zu haben. Viel schlimmer als das wäre jedoch ein zweiter Treffer der harmlosen Gladbacher gewesen. Der fiel jedoch trotz hektischer Schlussphase, in der Heimeroth auch noch mit in den gegnerischen Strafraum eilte, nicht mehr.

Zumindest spannend war das Match am Ende immerhin gewesen. Guten Fußball sah man in der technisch streckenweise auf Zweitliganiveau geführten Partie selten. War der Dortmunder Sieg verdient? Zumindest spielten zehn Dortmunder besser als zuvor elf, und dass Hajnals Platzverweis die spielerische Klasse nicht verbessert, musste auch klar sein. Sicher aber muss auch gesagt werden, dass Borussia Mönchengladbach sich ein weiteres Mal einfach gar nichts verdiente.

Hans Meyer und sein Team haben eine ganz schwere Rückrunde vor sich, in der die wenigen Lichtblicke fremdverschuldet sind: Platz 16 reicht für die Relegation, und es gibt noch rund fünf weitere Teams, die in der Bundesliga eigentlich nichts zu suchen haben.

Daniel Raecke