Das deutsche Wassersprung-Team wartet bei der Schwimm-WM in Kasan auch nach der achten Entscheidung weiter auf die erste Medaille. Turm-Europameister Martin Wolfram und Tina Punzel belegten bei der WM-Premiere des Teamwettbewerbs nach einigen Fehlern nur den elften Platz. Dem Paar aus Dresden fehlten 76,45 Punkte zu Bronze - etwa eine ganze Sprungwertung.
Dem Duo aus Dresden fehlten 76,45 Punkte zu Bronze - eine ganze Sprungwertung. Punzel verpatzte den Zweieinhalbfach-Rückwärtssalto im zweiten Durchgang völlig, aber auch der Olympiaachte Wolfram blieb beim Sieg der Briten Thomas Dailey/Rebecca Gallantree unter seinen Möglichkeiten. "Ich musste mich der Nervosität geschlagen geben", gab der 23-Jährige zu. Die nächste Chance hat Vorspringer Hausding selbst, der am Donnerstag (8.30 Uhr MESZ) in die "Nervenschlacht" vom 3-m-Brett geht.
Einen Tag bevor Vorspringer Patrick Hausding im Einzel vom 3-m-Brett um seine letzte Chance auf eine Medaille und ein direktes Olympiaticket kämpft, schieden zudem die Berliner Turmspringerinnen Maria Kurjo und Elena Wassen im Vorkampf aus.
"Druck wird immer größer"
Die Zielvereinbarung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) von ein bis zwei Medaillen hat Bundestrainer Lutz Buschkow "noch nicht ganz abgeschrieben", auch wenn er zugeben musste: "Der Druck auf die Mannschaft wird jetzt immer größer, noch einen Podestplatz zu schaffen." Mit Patrick Hausding (3 m), Wolfram und Sascha Klein (beide Turm) habe man aber "noch drei heiße Eisen im Feuer".
Das Finale der Turmspringerinnen am Donnerstag findet jedoch ohne deutsche Beteiligung statt. Kurjo, die bei einem Trainingssprung vor drei Wochen mit dem Kopf gegen die Plattform geknallt war, verpasste als 24. das Halbfinale. Diesen Rang teilte sie sich mit der 14 Jahre alten WM-Debütantin Wassen (Berlin).
"Mit der Vorgeschichte hat sie das Beste daraus gemacht. Im Hintergrund schwimmt das immer mit. Da muss man den Hut ziehen, wenn sie sich wieder auf die 10-m-Plattform stellt und diese mentale Stärke hat", sagte Buschkow über Kurjo, die bereits 2010 einen schweren Unfall gehabt hatte. Der Bundestrainer lobte auch DSV-Küken Wassen: "Sie ist unsere Hoffnung für 2020 und später."
Hausding will Pechsträhne beenden
Hausding will derweil in der "Nervenschlacht", die Buschkow im 3-m-Einzelwettkampf mit 62 Startern erwartet, seine Pechsträhne beenden. In den Synchronspringen vom Turm mit Sascha Klein (Dresden) und zwei Tage später vom 3-m-Brett mit Stephan Feck (Leipzig) reichte es jeweils nur zu Platz sechs.
Der Rekord-Europameister scheint körperlich, vor allem aber mental nicht ganz auf der Höhe zu sein. "Wir haben natürlich eine lange Saison mit Verletzungen hinter uns, aber das soll keine Ausrede sein", sagte der Berliner.