Der GP von Singapur endete für Michael Schumacher mit einem spektakulären Crash und einer deftigen Strafe für das nächste Rennen. Der 43-Jährige gab kein gutes Bild ab und gibt den Diskussionen um einen Wechsel von Lewis Hamilton zu Mercedes neue Nahrung.
Im Oktober wollen Michael Schumacher und sein Team bekanntgeben, ob der Rekordweltmeister auch in der kommenden Saison im Silberpfeil an den Start geht. Vor diesem Hintergrund hat sich Michael Schumacher mit seinem erneuten Auffahrunfall keinen Gefallen getan, wenn er denn überhaupt weiterfahren will.
Auch im dritten Jahr seines Comebacks fährt der Altmeister im Mercedes der Spitze weit hinterher und hat im direkten Duell mit seinem Teamkollegen Nico Rosberg deutlich das Nachsehen.
Poker um Schumacher und Hamilton: Klar ist, dass nichts klar ist
Die Situation im Vertragspoker erscheint kompliziert. Die Welt berichtete gar, dass Schumacher seinen Vertrag einseitig verlängern könne. Eine Bestätigung gibt es dafür nicht. McLaren hat Lewis Hamilton dem Vernehmen nach nur eine Verlängerung zu reduzierten Bezügen angeboten, was dem Ex-Weltmeister natürlich nicht passt. Eine Einigung auf einen neuen Vertrag ist aber auch nicht vom Tisch.
Ob Michael Schumacher überhaupt weiterfahren möchte ist nicht bekannt. Aufgeben ist jedenfalls nicht die Art des 43-Jährigen und ob er sich nach drei enttäuschenden Jahren ohne einen Sieg in den endgültigen Ruhestand verabschieden möchte, erscheint zumindest fraglich.
Und Mercedes? Sportlich hat sich Michael Schumacher nicht für eine Weiterbeschäftigung empfehlen können. Die unerfüllten Erwartungen bei Mercedes hängen natürlich auch zum Großteil an der mangelnden Konkurrenzfähigkeit des Autos, dennoch leistete sich Michael Schumacher zu viele Fehler und konnte nicht den Nachweis erbringen, das Team wirklich besser zu machen.
Schumacher als Wiederholungstäter hart bestraft
Sein Auftritt in Singapur, der mit dem siebten Ausfall im 14 WM-Rennen endete, passte in dieses Bild. Wie schon vor einem Jahr als er Sergio Perez ins Heck gekracht war, räumte er nun Jean-Eric Vergne von der Strecke. In einer ersten Reaktion beteuerte Schumacher, nicht zu spät gebremst zu haben, auch wenn die Bilder einen anderen Eindruck vermittelten.
Später gestand er vor den Rennkommissaren aber doch einen eigenen Fehler ein. "Schumacher habe die Veränderung der Bremskraft seines Autos durch die vorangegangene Safety-Car-Phase unterschätzt", hieß in einer FIA-Mitteilung. Als Wiederholungstäter wurde Michael Schumacher hart bestraft. In Japan wird er um zehn Startplätze nach hinten versetzt. Schon in Monaco war der Rekordweltmeister nach einem Unfall mit Bruno Senna bestraft worden.
Das Ende ist völlig offen
Ein gutes Ergebnis in Japan erscheint unter diesen Umständen für Schumacher schon jetzt in weite Ferne gerückt zu sein. Kritik von Seiten des Mercedes-Teams gab es bisher nicht. Ross Brawn sprach von einer "unglücklichen Verkettung von Umständen." Bis Oktober muss die Öffentlichkeit noch warten, dann wird klar sein, ob beide den steinigen Weg auch in der neuen Saison miteinander weitergehen.
Auch bei Lewis Hamilton könnte es bald Klarheit geben, vermeldeten Branchenkenner aus dem Zentrum der Gerüchteküche. Demnach sei der neue Vertrag bei McLaren in wenigen Tagen in trockenen Tüchern. Wenn das passiert und Michael Schumacher seine Karriere beenden sollte, dann muss sich Mercedes schleunigst nach neuen Alternativen auf dem Fahrermarkt umsehen.