Esteban Chaves hat die zweite Etappe der Spanien-Rundfahrt gewonnen und das Rote Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der kolumbianische Radprofi vom Team Orica-GreenEdge überquerte bei der Bergankunft in Caminito del Rey nach insgesamt 158,7 Kilometern und 3:57:25 Stunden als Erster einer vierköpfigen Ausreißergruppe die Ziellinie. Tour-Sieger Chris Froome (Großbritannien/Sky), der zu den Favoriten bei der 70. Auflage der Vuelta gehört, kam mit 30 Sekunden Rückstand als Siebter ins Ziel.
Als bester Deutscher kam Johannes Fröhlinger (Gerolstein) vom Rennstall Giant-Alpecin mit 9:49 Minuten Rückstand als 100. ins Ziel. Teamkollege John Degenkolb (Gera) und Christian Knees (Bonn/Sky) beendeten das Teilstück mit der gleichen Zeit auf den Plätzen 104 und 106.
Auf den letzten 4,7 Kilometern ging es mit 6,5 Prozent Steigung auf den Alto de la Mesa. Nairo Quintana (Kolumbien/Movistar), Tom Dumoulin (Niederlande/Giant-Alpecin), Nicholas Roche (Sky) und Dan Martin (beide Irland/Cannondale-Garmin) hatten sich gut zwei Kilometer vor dem Ende abgesetzt. Chaves folgte, sein Landsmann Quintana musste abreißen lassen.
Kurz vor dem Ziel ein schwerer Sturz
Knapp 30 Kilometer vor dem Ziel war es im Hauptfeld zu einem schweren Sturz gekommen, in den auch der italienische Meister Vincenzo Nibali (Astana) und der französische Sprinter Nacer Bouhanni (Cofidis) verwickelt waren. Beide konnten das Rennen fortsetzen, kamen aber mit deutlichem Rückstand ins Ziel.
Zum Auftakt am Samstag hatte BMC das Mannschaftszeitfahren gewonnen. Die US-Mannschaft um Marcus Burghardt (Zschopau) setzte sich auf der 7,4 km langen Strecke von Puerto Banús nach Marbella mit einer Sekunde Vorsprung vor Tinkoff Saxo durch. Dritter wurde Orica-GreenEdge. Giant-Alpecin um Degenkolb und Fröhlinger landete auf Rang 19.
In der Gesamtwertung wurden am ersten Tag alle Teilnehmer wegen zu großer Gefahren mit der gleichen Zeit gewertet. Die Radprofis hatten Sicherheitsbedenken geäußert und bei den Veranstaltern Gehör gefunden, weil das Zeitfahren über eine schmale Holzbrücke und einen stark verschmutzten Streckenteil führte. Dadurch seien die Risiken zu hoch. Froome fuhr mit Sky auf Platz 20.
Am Montag führt die dritte Etappe über 158,4 km von Mijas in die andalusische Küstenstadt Málaga. Auf der Strecke liegt eine Steigung der dritten und eine der ersten Kategorie, die letzten 60 Kilometer gehen durch flaches Terrain, gute Voraussetzungen für die Sprinter.