Gleich nach der neuerlichen Überraschung reiften bei Kickers Offenbach schon die nächsten Pokalträume. Unter dem Motto "Der Berg ruft - Teil 3" will der Regionalliga-Tabellenführer im Achtelfinale den nächsten Großen aus dem Wettbewerb werfen. Die so spezielle Atmosphäre am Bieberer Berg machte auch den 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den Zweitligisten Karlsruher SC am Dienstag erst möglich
"Man hat schon Krämpfe, aber läuft einfach weiter, denn die Fans pushen einen extrem", sagte Mittelfeld-Motor Klaus Gjasula und beschrieb den Einfluss, den die 16.106 Zuschauer auf die Spieler haben: "Ohne sie hätten wir es nicht geschafft."
Wie beim Erstrunden-Erfolg gegen den inzwischen souveränen Zweitliga-Spitzenreiter FC Ingolstadt peitschten die Fans ihr Team nach vorn. "Was das Publikum geleistet hat, ist sensationell. Da kriegst du eine Gänsehaut. Das hat bei jedem einzelnen Spieler das Letzte herausgeholt", lobte Kickers-Trainer Rico Schmitt den "12. Mann". Beim Siegtreffer von Benjamin Pintol (62.) bebte der Berg - der Mythos lebt!
15 Pflichtspielen ohne Niederlage
"Pokalabende am Bieberer Berg sind immer etwas Besonderes. Ich weiß nicht, was die Magie des Berges ist, aber wir sind immer wieder für Überraschungen gut", betonte Pintol. Vielleicht hat auch ein besonderer Talisman geholfen. Seit einem Jochbeinbruch im Herbst vorigen Jahres trägt Gjasula einen Helm. Der hält ihn aber nicht davon ab, sich wie vor dem 1:0 in jeden Zweikampf zu stürzen - und mit ihm ist er auf dem Platz noch unbesiegt.
Gjasula hatte direkt nach dem Spiel einen ganz persönlichen Wunschgegner: Zweitligist VfR Aalen, der zeitgleich Hannover 96 aus dem Wettbewerb geworfen hatte. "Weil mein Bruder da spielt", begründete er seine Wahl: "Ich würde gerne gegen ihn spielen, und vor allem hier, damit er mal sieht, was hier los ist."