Bisher war es nicht die Saison des Martin Kaymer, trotzdem ist er beim Ryder Cup dabei. In Interview erklärt Kaymer die Mannschaft der USA zum Favoriten, spricht über das besondere Feeling und seinen Motivationsschub bei der zweiten Ryder Cup-Teilnahme.
Es ist Ihr zweiter Start beim Duell der besten Golfer aus Europa und den USA. Was bedeutet Ihnen diese Ryder-Cup-Teilnahme nach einer bisher nicht so erfolgreichen Saison?
Martin Kaymer: Die Qualifikation war für mich sehr wichtig und hat mir einen weiteren Motivationsschub gegeben. Ich liebe Events bei denen es um die Ehre und Sportgeschichte geht, wie Olympia und auch den Ryder Cup. Was gibt es Größeres, als für Deutschland und Europa bei einem der weltgrößten Sportevents am Start zu sein?
Was macht für Sie den Reiz des Ryder Cups aus?
Es geht um die Ehre, die Besten der Besten treffen sich im Kontinentalvergleich. Geld spielt keine Rolle, wir spielen als Team und füreinander. Diese Situationen sind für uns Golfer selten, aber für mich von besonderer Bedeutung. Ich werde versuchen, einen kleinen Teil für Deutschland zum Erfolg beizutragen.
Denken Sie noch oft an den Triumph von 2010 in Wales zurück? Welcher Augenblick ist Ihnen davon noch am meisten präsent?
Ja. Jetzt, wo der Ryder Cup vor der Tür steht, denke ich immer mal wieder daran, wie stolz ich während der Eröffnungszeremonie war, als die deutsche Nationalhymne gespielt wurde. Und das Gefühl des Sieges am Sonntag war spektakulär... ein schöner Gedanke für den 30. September 2012.
Welche Erfahrungen aus dem Sieg in Celtic Manor helfen Ihnen und den anderen europäischen Spielern bei der schwierigen Mission in den USA?
Das Gesamtpaket aus Können, Erfahrung, Team-Play und Kampfgeist auf dem Platz muss stimmen - nur dann werden wir den Ryder Cup auch in diesem Jahr wieder gewinnen.
Haben die Europäer eine reelle Chance, den Titel von 2010 zu verteidigen?
Das amerikanische Team sehe ich aufgrund des Heimvorteils in diesem Jahr leicht in der Favoritenrolle. Wir fahren dort aber nicht zum Spaß hin. Wir verfügen über ein sehr ausgeglichenes und junges Team - ich traue uns die Titelverteidigung mit ein wenig Glück zu.
Können Sie mit nun 27 Jahren dem Hype um das größte Golf-Spektakel der Welt gelassener entgegenblicken als noch vor zwei Jahren in Wales? Oder sind Sie immer noch aufgeregt?
In Wales war ich sehr aufgeregt und nervös, auch weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. In diesem Jahr werden mich die Geschehnisse aber wohl auch nicht kalt lassen - ich freue mich wahnsinnig dabei zu sein.