Karl-Heinz Rummenigge hat sich in den letzten Wochen klar pro Videobeweis geäußert. Jetzt liefert der Vorstandschef des FC Bayern München einen konkreten Vorschlag - und geht damit in Opposition zu DFL und DFB.
Der Videobeweis wird kommen, das scheint klar. Die Frage ist nur noch, wann und in welcher Form. Der DFB und die DFL bevorzugen die Variante mit dem sogenannten Van-Schiedsrichter, der in einem Übertragungswagen Szenen überprüft und dem Schiedsrichter auf dem Spielfeld via Headset die Information weitergibt.
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Eine Entscheidung über eine Testphase in Deutschland fällt beim Meeting des International Football Association Board vom 4. bis 6. März in Cardiff.
2 Pausen pro Halbzeit?
Karl-Heinz Rummenigge spricht sich im aktuellen Bayern-Magazin für anderes Modell aus: "Mein Vorschlag wäre, dass jeder Verein pro Halbzeit bis zu zwei Unterbrechungen fordern kann, in denen ein Oberschiedsrichter strittige Szenen prüft."
"Es ist der Punkt erreicht, an dem es ist nicht mehr akzeptabel ist, dass ein einziger Mann exklusiv Entscheidungen trifft, die ausschlaggebend sind für sportlichen Erfolg, für Image, für viele Millionen Euro", sagte der Bayern-Boss.
Er ist also für ein Challenge-System, wie wir es in einer ähnlichen Form auch aus dem Tennis kennen. Dass die technischen Hilfsmittel den Fußball verfälschen und ihm einen Teil seiner Aura nehmen würden, glaubt Rummennigge nicht.
Fairness im Spiel?
"Heute läuft ein Spiel gute 94 Minuten, mit dem Videobeweis wären es vielleicht 100 Minuten. Wir rütteln da nicht an den Grundfesten des Fußballs, wir machen das Spiel einfach ein Stück fairer und seriöser", schreibt Rummenigge. "Wir diskutieren mittlerweile jede Woche Fehlentscheidungen in einer Quantität und Qualität, wie ich das in vier Jahrzehnten Profifußball noch nicht erlebt habe."
Es könne aber nicht angehen, dass "mittlerweile jeder Fan auf der Tribüne auf seinem Smartphone verfolgen kann, ob der Schiedsrichter beim Elfmeterpfiff falsch oder richtig lag".