Sowohl Wolfsburg als auch Bremen haben sich den Start in die Saison anders vorgestellt. Beide Teams bleiben bisher hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück. Für Aaron Hunt wird es definitiv kein Spiel wie jedes andere werden.
"Zum ersten Mal gegen Werder aufzulaufen, wird sehr ungewohnt für mich sein", sagte der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg vor dem Duell gegen Werder Bremen am Samstag (18.30 Uhr: "Es ist schon eine komische Vorstellung, gegen den Verein zu spielen, für den ich fast ausschließlich gespielt habe."
13 Jahre lang schnürte der 28-Jährige für die Hanseaten die Fußballstiefel, doch nach der abgelaufenen Saison war Schluss. Anstatt Mittelmaß wollte Hunt wieder zu einem Spitzenklub - und wechselte zum Vorjahresfünften Wolfsburg. Nur: Bisher hat sich Hunt zwar geographisch verändert, sportlich verbessert aber noch nicht.
Wie Bremen liegen auch die Wolfsburger hinter ihren Ansprüchen zurück. Im direkten Duell brauchen beide Teams unbedingt einen Sieg. "Wir müssen sehen, dass wir schleunigst in die Spur kommen. Wir treffen zu häufig die falsche Entscheidung. Das zieht sich wie ein roter Faden durch", sagte VfL-Trainer Dieter Hecking: "Ich habe gedacht, dass wir aus dem Leverkusen-Spiel den Schwung mitnehmen."
"Nicht das Punktekonto wie gewünscht"
Doch anstatt des zweiten Saisonsiegs gab es am Mittwoch ein 0:1 in Berlin - für die ambitionierten Niedersachsen ein erneuter Rückschlag auf dem Weg ins obere Tabellendrittel. Fünf Punkte aus fünf Spielen sind für die Wolfsburger zu wenig. Hinzu kam das 1:4 bei FC Everton zum Auftakt der Europa League.
"Wir haben immer die Hoffnung, dass es eine stetige Aufwärtsbewegung gibt - aber ehrlich gesagt, ist das im Fußball selten der Fall", betonte Manager Klaus Allofs: "Es ist klar, dass wir nicht das Punktekonto haben, wie man sich das gewünscht hat."
Das gilt uneingeschränkt auch für den Gegner. Nach drei Unentschieden zu Saisonbeginn schien das Team von Trainer Robin Dutt noch im Soll. Doch nach zuletzt zwei Niederlage beim FC Augsburg und gegen Schalke 04 hat sich die Stimmung verändert. Nicht nur wegen des in Bremen grassierenden Magen-Darm Virus'.
"Uns stehen harte Wochen bevor"
"Sie sind eigentlich ordentlich in die Liga gestartet, haben aber einen Sieg verpasst. Deshalb stehen sie jetzt gegen uns unter Druck", sagte Hunt in der Kreiszeitung Syke. "Uns stehen harte Wochen bevor", sagte Dutt. Nur 1976 stand Werder nach fünf Spieltagen schlechter da.
"Unsere Stärke muss es sein, als erster von den Traditionsklubs wie Stuttgart oder Hamburg die Realität zu erkennen", betonte Dutt weiter. Rhetorisch zumindest scheint sich etwas zu ändern in Bremen. Hatte der Coach nach den ersten Spielen ohne Sieg seine Mannschaft immer wieder gelobt, sind die Zeiten von Komplimenten in Bremen erst einmal vorbei. Außer bei einem Erfolg in Wolfsburg.