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Um 20 Millionen Euro wurde der Etat des VfB Stuttgart auf gesunde 40 Millionen runtergefahren. Mit einem eingespielten Team, das in der vergangenen Rückrunde immerhin die drittbeste Bilanz aufzuweisen hatte, soll in diesem Jahr wieder der Europapokal erreicht werden.
Best-Case Szenario: VfB Stuttgart kommt auf Platz 4
Nach dem sechsten Platz der vergangenen Saison und einer starken Rückrunde spricht eigentlich nichts dagegen, dass es für den VfB Stuttgart in dieser Spielzeit nicht noch weiter nach oben gehen sollte. Das sieht auch Kapitän Serdar Tasci so. "Unser Kader hat sich nicht groß verändert, also kann ich mich jetzt nicht hinstellen und sagen: Ich will im Mittelfeld rumgurken", sagte Tasci dem kicker.
31 Punkte holte der VfB in der zweiten Saisonhälfte, nur der FC Bayern München (36) und Meister Borussia Dortmund (47) waren in diesem Zeitraum besser, es spricht also eigentlich nichts dagegen, dass Stuttgart an diese Leistung anknpüpfen kann, zumal mit Khalid Boulahrouz nur ein absoluten Stammspieler aus finanziellen Gründen den Club verlassen hat. Der Vertrag des Niederländers war dem VfB einfach zu teuer geworden.
Große Hoffnungen darf der VfB auf Vedad Ibisevic setzen, der nun eine komplette Vorbereitung in Stuttgart absolviert hat, was noch mehr versprechen lässt als die acht Tore in 15 Spielen vergangene Rückrunde - was ja auch keine schlechte Bilanz war. Deutliches Aufatmen war am Neckar auch zu hören, als sich Cacau zum VfB Stuttgart bekannte.
Der Stürmer hatte mit Abwanderungsgedanken gespielt, da er seinen Stammplatz beim VfB verloren hatte und dieser ihm auch nicht garantiert werden konnte. So bleibt ihm nun nur der Platz als Ersatz für Ibisevic, aber einen solchen Stürmer in der Hinterhand zu haben, können auch nicht alle Spitzenclubs der Bundesliga von sich behaupten.
Als Saisonziel gibt man beim VfB das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs aus. "Wir müssen das Ziel haben, besser abzuschneiden als letztes Jahr, als wir Sechster wurden. Das Zeug dazu haben wir", sagte Tasci in einem Interview mit eurosport.yahoo.com.
Worst-Case Szenario: VfB Stuttgart kommt auf Platz 15
Mit Boulahrouz ließ man beim VfB zwar nur einen Stammspieler ziehen, aber mit Tim Hoogland (Ausleihe Schalke 04) und Tunay Torun (Hertha BSC) wurden auch nur zwei Spieler geholt, die zusammen gerade einmal 300.000 Euro kosteten. Dem Kader fehlt es deutlich an Qualität in der Breite. Sollte sich der VfB über Dinamo Moskau für die Europa League qualifizieren könnte sich die Doppelbelastung schnell negativ auswirken.
Daniel Didavi, auf den man nach seiner Rückkehr vom 1. FC Nürnberg auf der Spielmacherposition große Hoffnungen gesetzt hat, wird nach einem Knorpelschaden erst in der Winterpause wieder in das Training einsteigen können. Hoogland konnte wegen derselben Verletzung in den vergangenen beiden Spielzeiten nur drei Partien für Schalke 04 absolvieren und Johan Audel kam im gleichen Zeitraum aufgrund einer schweren Knieverletzung auf gerade einmal 77 Minuten Einsatzzeit für den VfB.
Der Kader ist dünn besetzt, bei ein oder zwei Verletzungen von Stammspielern gerät der VfB schnell in die Verlegenheit, diese nicht gleichwertig ersetzen zu können und eine Vielzahl an Spielen bei Erreichen der Europa League kann schnell zu Verletzungen aufgrund der hohen Belastung führen. Mit Timo Gebhardt (1. FC Nürnberg, 1 Mio Ablöse) und Julian Schieber (Borussia Dortmund, 6 Mio) wurden zwei Spieler abgegeben, die genau in solch einer Situation hätten wichtig werden können.
