Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz geht nach der Bekanntgabe des Abgangs von Sebastian Vettel fest von einem Wechsel des Weltmeisters zu Ferrari aus. "Niemand von uns ist enttäuscht oder böse. Manchmal ist es Zeit für Veränderungen", sagte der 70-Jährige der Kleinen Zeitung: "Der Nimbus von Ferrari, die Chance, Ferrari zurück an die Spitze zu führen - ich habe vollstes Verständnis für Sebastians Entscheidung."
Vettel hatte Anfang Oktober beim Großen Preis von Japan seinen Abschied von Red Bull Racing zum Saisonende verkündet. Den spektakulären Wechsel zur Scuderia meldeten internationale Medien bereits als perfekt, bestätigt wurde dies jedoch noch nicht.
Derweil muss ein Teil der teaminternen Kommunikation nun an Vettel vorbeilaufen, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko im gleichen Interview. Auf die aktuelle Saison wirke sich der Wechsel nicht aus, "in alles, was die Entwicklung für nächstes Jahr betrifft, ist Vettel aber ab sofort nicht mehr involviert und erhält keine Informationen mehr", sagte der Österreicher.
"Übles Kabarett"
Die Kritik an der Verpflichtung des erst 17 Jahre alten Niederländers Max Verstappen für sein Formel-1-Team Toro Rosso nimmt Mateschitz nicht ernst."Das ist doch übles Kabarett", sagte der 70-Jährige der "Kleinen Zeitung": "Alle haben sie Verstappen gejagt. Jetzt, wo er bei uns ist, ist der Aufschrei plötzlich groß."
Der Sohn des früheren Formel-1-Piloten Jos Verstappen hatte im August beim Schwesterteam von Sebastian Vettels Rennstall Red Bull Racing einen Vertrag für die kommende Saison unterschrieben. Zahlreiche Beobachter äußerten seither Zweifel daran, ob der Kart-Weltmeister in diesem Alter schon bereit für die Königsklasse sein kann.
Verstappen, der aktuell in der Formel 3 aktiv ist, wurde Anfang Oktober durch einen Trainingseinsatz in Suzuka zum jüngsten Teilnehmer eines Grand-Prix-Wochenendes. Im kommenden Jahr wird er der mit Abstand jüngste Stammpilot sein.