Valencia holt 3:0 gegen Basel auf - Alacacer der Held

In einer "unvergesslichen" Nacht rang auch der Held des Abends nach Worten. "Es gibt nichts mehr zu sagen", tippte Paco Alcácer in sein Handy - und fotografierte sprachlos die Tausenden Fans des spanischen Traditionsklubs FC Valencia, die nach der spektakulären Aufholjagd der "Blanquinegros" frenetisch den Einzug ins Halbfinale der Europa League feierten. Alcácer hatte daran entscheidenden Anteil.

Mit drei Toren beim 5:0 (3:0, 2:0) in einem echten Fußball-Krimi gegen den FC Basel drehte der erst 20 Jahre alte Stürmer das ernüchternde Hinspielergebnis (0:3) quasi im Alleingang. Gleich nach dem Abpfiff macht er sich deshalb auf die Jagd nach einem besonderen Souvenir. "Das war mein bester Abend als Profi, ich hoffe, es kommt noch mehr davon", sagte der in Torrent nahe Valencia geborene Spanier: "Ich werde mir den Spielball von all meinen Kollegen signieren lassen und dann auf einem Regal in meinem Haus ausstellen."

Im Halbfinale (24. April und 1. Mai) wartet nun das spanische Duell gegen den FC Sevilla mit den früheren deutschen Fußball-Nationalspielern Marko Marin und Piotr Trochowski, die beim 4:1 (3:0) gegen den FC Porto aber kaum eine Rolle gespielt haben. Während Trochowski immerhin die letzten fünf Minuten Europa-League-Luft schnuppern durfte, saß Marin nur auf der Bank.

Dreierpack zum Weiterkommen

Für Valencia war die "Nacht der Feuerwerke", wie die Tageszeitung Marca schrieb, Balsam für die Seele während einer eher enttäuschenden Saison. In der heimischen Liga rangiert der sechsmalige Meister (zuletzt 2004) unter ferner liefen, die direkte Qualifikation für das internationale Geschäft ist wohl außer Reichweite. Den letzten Titel feierte die Mittelmeerstadt vor sechs Jahren in der Copa del Rey.

"Es war ein Traum, und wir widmen diesen Sieg all unseren Fans, sie haben es verdient", sagte Juan Bernat, der nach Alcácers (38./70./118.) und Eduardo Vargas' (42.) Treffern den Schlusspunkt setzte (118.): "Es war ein wunderbarer Abend für den ganzen Klub, die Fans eingeschlossen. Es war sehr schwierig, den 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel wettzumachen, aber von der ersten Minute an haben wir gezeigt, dass wir das Duell noch drehen wollen." Basel schwächte sich zudem selbst durch zwei Platzverweise gegen Marcelo Díaz (101.) und Gastón Sauro (105.).

Dem Traum von Finale im eigenen Stadion ein Stück näher gekommen ist derweil Juventus Turin, das sich nach dem 1:0-Hinspielerfolg im Rückspiel 2:1 (1:1) gegen Olympique Lyon durchsetzte. In der Vorschlussrunde wartet der Vorjahresfinalist Benfica Lissabon (2:0 gegen AZ Alkmaar). Im Endspiel am 14. Mai im Juventus-Stadion wäre die "alte Dame" aber kurioserweise die Gastmannschaft - das Heimrecht bekommt der Sieger der Partie zwischen Sevilla und Valencia zugesprochen.