Uli Hoeneß, ehemaliger Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München, hat am Samstag erstmals die Justizvollzugsanstalt in Landsberg am Lech verlassen. Den Ausgang bestätigten Hannes Hedke, der Sprecher des bayerischen Staatsministeriums der Justiz, und Hoeneß-Anwalt Tobias Pretsch auf "SID"-Anfrage.
Hoeneß befand sich 110 Tage nach seinem Haftantritt mehrere Stunden auf freiem Fuß und kehrte am Samstagnachmittag in das Gefängnis zurück. Der 62-Jährige verließ laut Bild am Sonntag um 09.46 Uhr am Vormittag die JVA und wurde von Ehefrau Susi und Sohn Florian abgeholt. Am 2. Juni hatte der Weltmeister von 1974 seine dreieinhalbjährige Haftstrafe in Landsberg angetreten.
Die Gewährung des Ausgangs gehört laut "Bild" zum "Vollzugsplan", den jeder Strafgefangene in Anspruch nehmen kann. Es wurde bereits seit geraumer Zeit darüber diskutiert, dass Hoeneß schon bald ein dauerhafter Freigänger sein könnte. Freigang wird im besten Fall allerdings erst nach sechs Monaten gewährt, bei guter Führung wäre eine Entlassung bereits nach rund 21 Monaten möglich. In diesem Zusammenhang ist ein Ausgang nach dreieinhalb Monaten verbüßter Haftstrafe ein normaler Vorgang.
Am 13. März war Hoeneß vom Landgericht München in einem spektakulären Prozess wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro verurteilt worden. Er verzichtete auf eine Berufung gegen das Urteil. Der langjährige Bayern-Manager hatte in der jüngeren Vergangenheit in der JVA Besuch vonseiten des FC Bayern erhalten, darunter befanden sich auch Trainer Pep Guardiola und Starspieler Franck Ribéry.
Hoeneß hatte 81 Tage nach seiner Verurteilung als Steuersünder seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg angetreten.