Die deutschen Degenfechter haben beim Mannschafts-Weltcup in Paris einen überraschenden zweiten Platz hinter Weltmeister Frankreich belegt und damit einen großen Schritt Richtung Olympia 2016 in Rio getan. In der Besetzung Jörg Fiedler (Leipzig), Christoph Kneip (Leverkusen), Niklas Multerer und Stephan Rein (beide Heidenheim) verlor das Team von Bundestrainer Didier Ollagnon das Finale gegen die Gastgeber knapp mit 31:33.
"Das war eine richtig gute Mannschaftsleistung", sagte Ollagnon: "Jeder hat bis zum Schluss gekämpft, nie aufgegeben. Das war für uns ein wichtiger Schritt in Richtung Olympia."
Auch die aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Carolin Golubytskyi und Sandra Bingenheimer (beide Tauberbischofsheim) neuformierte Mannschaft der deutschen Florettdamen überzeugte beim Weltcup in Tauberbischofsheim und verpasste mit Platz vier nur knapp das Treppchen. Im Halbfinale musste sich das Quartett Vizeweltmeister Russland mit 18:45 geschlagen geben und verlor anschließend auch das Gefecht um Platz drei gegen Südkorea mit 33:45.
"Insgesamt haben wir ein sehr gutes Fechtniveau gezeigt, allerdings ist das von Südkorea und Russland noch zu hoch für uns", sagte Damenflorett-Trainer Andrea Magro. Das Finale von Tauberbischofsheim gewann Vizeweltmeister Russland mit 45:34 gegen Weltmeister Italien.
In den Einzel-Wettbewerben hatten die deutschen Fechter zum Auftakt der Olympia-Qualifikation enttäuscht. Das beste Resultat erkämpfte sich der zweimalige Degen-Europameister Jörg Fiedler in Paris mit Platz 16. Britta Heidemann (Leverkusen), Degen-Olympiasiegerin von 2008, landete in Johannesburg nur auf dem 19. Platz.
Chancenlos waren auch die Florett-Fechter. Ex-Weltmeister Peter Joppich wurde in Russland 43., der Koblenzer verlor gegen seinen Teamkollegen Andre Sanita (Bonn), der schließlich auf Platz 28 landete. "Auch wenn er knapp den Einzug ins Achtelfinale verpasst hat, sein Auftreten hat mir hier gefallen", sagte Florett-Bundestrainer Uli Schreck: "Positiv war, dass wir mit sechs Fechtern im Tableau der letzten 64 vertreten waren. Allerdings sollte der eine oder andere doch noch weiter vorne landen."