Für den THW Kiel beginnt die neue Saison in der Handball-Champions League, wie die vergangene geendet hat: Mit einem Spiel gegen Atlético Madrid. War das letzte Duell noch das Finale in Köln, so geht es nun um eine gute Platzierung in der Gruppe.
Mit 26:21 setzte sich der THW vor vier Monaten gegen Atlético im Finale des Final Four in der Lanxess Arena durch. Und auch wenn einige Stars Madrid verlassen haben - so ist Star-Towart Arpad Sterbik zum Rivalen FC Barcelona gewechselt - so ist der spanische Gegner immer noch eine der besten Club-Mannschaften der Welt, was nicht nur die Kieler Niederlage vor vier Wochen beim Super Globe in Doha beweist.
So ist es nicht verwunderlich, dass THW-Trainer Alfred Gislason immer noch großen Respekt vor Atlético hat, das mit Spanien-Rückkehrer Ivano Balic, Kiril Lazarov, Jonas Källman und Julen Aguinagalde immer noch einige Weltklassespieler in seinen Reihen hat, auch wenn der Aderlass vor dieser Saison aus finanziellen Gründen groß war. Neben Ausnahme-Keeper Sterpik verließen auch die beiden Franzosen Luc Abalo und Didier Dinart (beide Paris SG), Alberto Entrerríos (HBC Nantes) und Chema Rodriguez (MKB Veszprém) den Club.
Veszprém Kandidat auf den Titel
Aber nicht nur Madrid peilt das Final Four in Köln an, sondern auch Gruppengegner MKB Veszprém. Der ungarische Serienmeister hat sich spektakulär verstärkt. Rückraumstar Laszlo Nagy kehrte aus Barcelona zurück, und auch spanische Profis wie Mittelmann Rodriguez und Flügelspieler Christian Ugalde versuchen ihr Glück nun in Ungarn.
Spekulationen, ein Brausehersteller sei als Sponsor eingestiegen, entpuppten sich zwar als Ente. Der Club hat aber potente Geldgeber gefunden, um die Verstärkungen zu finanzieren. "Veszprém spielt um den Sieg in der Champions League mit", meint Gislason. Ebenfalls in der Gruppe sind IK Sävehof aus Schweden, Pivovarna Lasko Celje, der slowenische Traditionsclub, und der rumänische Champion HCM Constanta.
THW Kiel will Neuzugänge integrieren
Die Champions League ist gleichzeitig eine optimale Möglichkeit, die fünf Neuzugänge in das taktische System des THW Kiel zu integrieren. Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson habe es aufgrund seiner Position leichter als Rückraumspieler Marko Vujin und die Kreisläufer Patrick Wiencek und René Toft Hansen. "Ich werde sie alle spielen lassen, ich habe keine andere Wahl", sagte Gislason. Damit könnte er aber auch den Gruppensieg riskieren.