Die Panthers und die Saints kämpfen im Thursday Night Game um den Platz an der Spitze der NFC South. Während New Orleans mit Rückenwind aus dem Packers-Sieg gegen den Auswärtsfluch beenden will, muss Carolina vor allem seine Probleme in der Red Zone überwinden.
Carolina Panthers (3-4-1) - New Orleans Saints (3-4) (Fr., 1:25 Uhr)
Vor rund einem Jahr stieg im Bank of America Stadium das bis dato letzte Duell der Carolina Panthers gegen die New Orleans Saints. Damals, am 22. Dezember 2013, war es das entscheidende Spiel um den Einzug in die Playoffs, das die Gastgeber aus Charlotte für sich entscheiden konnte, nachdem Cam Newton 23 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Touchdown-Pass auf Domenik Hixon warf.
In Week 9 treffen die beiden Konkurrenten erneut aufeinander und wieder ist es ein richtungsweisendes Spiel, das großen Einfluss auf die NFC South nehmen kann, auch wenn es noch lange keine Vorentscheidung zur Folge hat.
Die Vorzeichen sind klar: Die Panthers sind mit einem Unentschieden Vorsprung auf New Orleans an der Spitze der Division, die Saints können dem Rivalen diesen Platz dagegen erstmals in dieser Saison streitig machen.
Saints mit Rückenwind nach Carolina
Doch die Tabelle gibt nur wenig Aufschluss über die Rollenverteilung vor diesem Match, schließlich gehen die Saints als Favorit in die Partie und reisen nach dem eindrucksvollen 44:23-Sieg gegen die Green Bay Packers mit breiter Brust nach North Carolina. Ganz anders dagegen die Panthers, die die letzten drei Spiele ohne Sieg blieben und sich nur auf Grund eines ordentlichen Saisonstarts noch berechtigte Chancen auf die zweite Playoff-Teilnahme in Folge machen können."Wenn Sie mir zu Saisonbeginn gesagt hätten, wir haben in Week 9 noch die Möglichkeit, um den ersten Platz mitzuspielen, hätte ich das sofort unterschrieben", sagte Panthers-Offensive-Coordinator Mike Shula. Dass dies überhaupt noch der Fall ist, ist angesichts einer 3-4-1-Bilanz der schwachen Konkurrenz der NFC South zu verdanken, der einzigen Division, in der man mit einer negativen Bilanz noch um die Playoff-Teilnahme mitspielen kann.
Dennoch gab es den letzten Spielen auch etwas Positives abzugewinnen. Während sich die Offense um Quarterback Cam Newton weiterhin besonders in der Red Zone schwer tut und es vergangenen Sonntag gegen die Seahawks verpasste, einen Touchdown zu erzielen, hat sich die Defense, das Prunkstück der vergangenen Saison, zuletzt gefangen.
Gegen den Super-Bowl-Champ aus Seattle dauerte es bis 47 Sekunden vor Schluss, ehe Russel Wilson sein Team zum ersten Touchdown des Spiels führen konnte der aber auch gleich spielentscheidend war. Zudem sind die Panthers das erste Team, das den Seahawks in dieser Saison mehr als einen Turnover zufügen konnte.
Mit Williams gegen Red-Zone-Probleme?
Angesprochen auf die Offensiv-Probleme gab sich jedoch auch Panthers-Coach Ron Rivera kritisch: "Es ist hart, wenn du keine Touchdowns machst und etliche Chancen vergibst. In der Red Zone musst du Nägel mit Köpfen machen." Ein entscheidender Faktor könnte dabei die Rückkehr von DeAngelo Williams sein. Der Running Back kehrt nach sechs Spielen Pause wegen einer Knöchelverletzung zurück aufs Feld und soll der sechstschlechtesten Rushing-Offense der Liga einen entscheidenden Push geben.Dieser ist allerdings auch nötig, denn alleine auf die Defense können sich die Panthers gegen die Saints nicht verlassen. Die zweitbeste Offense der Liga um Drew Brees verbuchte in den letzten vier Spielen im Schnitt 36.3 Punkte, während die Defense Aaron Rodgers zu seinem ersten Spiel mit mehr als einer Interception zwang.
"Haben folgenschwere Fehler gemacht"
Von einer eklatanten Auswärtsschwäche zu reden, wäre bei den Saints zudem vermessen. Drei der vier Auswärtsspiele gingen mit drei oder weniger Punkten verloren. "Es ist nicht so, dass wir auswärts dominiert wurden. Wir haben stets folgenschwere Fehler gegen Ende der Partie gemacht", sagte Right Tackle Zach Strief. Dennoch warten Saints-Fans seit dem 21. November 2013 auf einen Auswärtssieg in der Regular Season. Damals war es ein 17:13 bei den Atlanta Falcons. Dieser Knoten soll bei den Panthers endlich platzen. Eines ist vor dem Spiel also klar: Eine der Serien wird reißen. Entweder die Negativserie der Panthers oder der Auswärtsfluch der Saints und das in einem Match, in dem es um nicht weniger als die vorübergehende Vorherrschaft in der NFC South geht.Autor: Philipp Böhl