Vier Verstärkungen, fünf Abgänge und ein schwelender Torwartstreit: Die Bundesliga-Pause war für Werder Bremens Geschäftsführer Thomas Eichin alles andere als ein erholsamer Winterurlaub. Eichin arbeitete im Akkord, um seinen Kader für den Kampf gegen den Abstieg zu rüsten. Doch dafür erntete der 48-Jährige längst nicht nur Lob. Abgerechnet wird ab Sonntag.
"Wir haben vieles auf den Prüfstand gestellt und unsere Hausaufgaben perfekt gemacht", sagte der Manager vor dem Rückrunden-Auftakt der Bremer gegen Hertha BSC (15.30 Uhr im LIVE-TICKER). Mit Innenverteidiger Jannik Vestergaard (1899 Hoffenheim) und Offensivallrounder Levin Öztunali (per Leihe von Bayer Leverkusen) gelangen Eichin zwei durchaus respektable Transfers, die auch Trainer Viktor Skripnik positiv stimmen.
Wolf gehen ''Diskussionen auf die Nerven''
"Ich habe Fortschritte gesehen, wir haben viele Tore gemacht, nicht nur nach Standards", sagte der 45-Jährige selbstbewusst vor dem Kellerduell. Doch es herrschte an der Weser längst nicht nur Harmonie während der Winterwochen - Eichins Torwart-Rotation sorgte für erheblichen Wirbel.
Skirpnik will Heimvorteil nutzen
Auch Skripnik, der Wolf mit Nachdruck sein Vertrauen aussprach, zeigte sich vom Torwarttheater zunehmend genervt. Der Trainer sieht die Schuld für 39 Gegentore in der Hinrunde weniger beim Mann zwischen den Pfosten als vielmehr im Verhalten der zehn Akteure davor.
Die Verbesserungen, die Skripnik in der Vorbereitung festgestellt haben will, gilt es für die Bremer schnellstmöglich in Punkte umzusetzen. Drei der ersten vier Rückrundenpartien spielen die Hanseaten vor eigenem Publikum. Ein kleines Polster würde für Ruhe sorgen. "Damit es danach für uns einfacher wird", forderte Skripnik.
Augsburg sieht sich als Außenseiter
"Wir sind gut vorbereitet", hält jedoch Hertha-Coach Jos Luhukay dagegen, der ohne Winterzugänge den Abstiegskampf bewältigen muss. Gefragt sei eine "mentale Stärke", so der Niederländer weiter, "denn die Tabelle ist sehr eng". Hektisch wird bei den Hauptstädtern dennoch niemand. "Wir haben Vertrauen in die Spieler, die hier sind", sagte Manager Michael Preetz.
Ähnlich entspannt sieht auch Trainer Markus Weinzierl vom FC Augsburg dem Rückrundenauftakt gegen 1899 Hoffenheim am Sonntag (17:30 Uhr im LIVE-TICKER) entgegen, was angesichts des bärenstarken sechsten Platzes nach der ersten Saisonhälfte wenig verwunderlich ist. Gegen den Siebten sieht sich der FCA - wie so oft - in der Rolle des Außenseiters.
"Wir haben riesigen Respekt vor der TSG Hoffenheim. Sie haben in der Offensive brutalste Qualität", sagte der 40 Jahre alte Coach. Nicht nur mit den Neuzugänge Dong-Won Ji (Borussia Dortmund) und Pierre-Emil Höjbjerg (Bayern München) haben die Augsburger jedoch auch einiges an spielerischer Klasse entgegenzusetzen. "Sie stehen im Kader und haben große Qualität." Ob sie auch gleich beginnen dürfen, wollte Weinzierl seinem Kontrahenten Markus Gisdol dann aber noch nicht verraten.