Dirk Nowitzki geht ausgeruht und in guter Form in die Play-offs gegen die Houston Rockets. Größere Chancen auf den Titel in der NBA werden allerdings Dennis Schröder mit den Atlanta Hawks zugetraut. Der Top-Klub aus dem Osten trifft in Runde eins auf die Brooklyn Nets.
Auf das Verständnis von Söhnchen Max darf Dirk Nowitzki nicht setzen, also entschloss sich der deutsche Basketball-Superstar vorübergehend zu einem Umzug in den eigenen vier Wänden. "Ich schlafe zurzeit in einem anderen Flügel des Hauses. Ich habe die Große bei mir, sie schläft jetzt mittlerweile elf, zwölf Stunden durch. Ich muss also nachts nicht mehrmals aufstehen", sagte der zweifache Familienvater Nowitzki vor Beginn der heißen Phase der Saison.
Am Samstag startet Nowitzki mit den Dallas Mavericks in der ersten Runde der NBA-Play-offs in das Texas-Duell mit den Houston Rockets - und der Superstar ist auch dank der Maßnahme im eigenen Heim bestens vorbereitet. "Ich bin ausgeruht und fühle mich gut", sagte der Würzburger, dessen vier Wochen alter Sohn ihn gehörig auf Trab hält.
Nun richtet Nowitzki seinen Fokus jedoch auf die Rockets, dem Kräftemessen blickt er zuversichtlich entgegen und erwartet einen offenen Schlagabtausch. "Ich glaube, dass uns Houston vom Spiel her ganz gut liegt. Beide Mannschaften sind sich ähnlich, beide wollen schnell spielen. Ich glaube, dass viele Punkte fallen werden und es eine sehr attraktive Serie wird", sagte er.
"Im Schnellangriff das beste Team der Liga"
Als große Stärke machte Nowitzki Houstons Offensive aus. "Sie sind im Schnellangriff eines der besten Teams der Liga. Die Rockets machen eigentlich selten unter 100 Punkte", sagte der Würzburger, der besonders Respekt vor MVP-Anwärter James Harden hat: "Er hat eine Riesensaison gespielt."
In Dallas hatten die Verantwortlichen auf die Begegnung mit Houston gehofft, auch um einem erneuten Erstrundenduell mit Meister und Angstgegner San Antonio Spurs aus dem Weg zu gehen. Am letzten Hauptrunden-Spieltag taten die Rockets dem texanischen Konkurrenten den Gefallen. Mit einem 117:91 gegen Utah Jazz kletterte Houston auf Platz zwei.
Dallas hatte die Hauptrunde als Siebter der Western Conference abgeschlossen und sich damit für die K.o.-Runde qualifiziert. "50 Siege sind ein gutes Ergebnis. Aber unser Ziel war es, unter die ersten Vier zu kommen, das haben wir leider nicht geschafft. Wir waren nicht konstant genug und haben ein paar Spiele hergeschenkt", sagte Nowitzki.
Wenn Dallas die Sensation gelingt, könnte es im Finale zum Duell mit dem 15 Jahre jüngeren Nationalspieler Dennis Schröder von den Atlanta Hawks kommen. Das allerdings wäre für den neuen Bundestrainer Chris Fleming eine sportliche Katastrophe. Schließlich sollen die beiden im Herbst für eine erfolgreiche EM (5. bis 20. September) sorgen, doch je weiter es für Routinier Nowitzki geht, desto unwahrscheinlicher wird seine Teilnahme.
Erwartet die Mavs gegen die Rockets ein Duell auf Augenhöhe, geht Schröder mit seinen Atlanta Hawks, dem Top-Team des Ostens, als klarer Favorit in die Partie gegen die Brooklyn Nets. NBA-Aufsteiger Schröder ist in seinem zweiten Jahr zu einer festen Größe im Team von Coach Mike Budenholzer gereift. Erzielte der 21-Jährige in seiner Rookie-Spielzeit noch 3,7 Punkte im Schnitt, kommt er nun auf zehn. Das ein oder andere Spiel mit über 20 Zählern war auch dabei - und das, obwohl der schmächtige Braunschweiger nur die Nummer zwei hinter Jeff Teague ist.
"Wir müssen nur rausgehen und es beweisen"
"Wir können so viel erreichen, wie wir wollen", hat Schröder schon vor einiger Zeit mit Blick auf die Meisterschaft gesagt. Alle vier Begegnungen mit den Nets in der Hauptrunde gingen an Atlanta, das 60 von 82 Spielen gewann. "Wir haben das Gefühl, dass es diesmal etwas ganz Großes werden kann. Wir müssen nur rausgehen und es beweisen", sagte Hawks-Allstar Paul Millsap.