Konta

Williams

Abschied

 

Damit wollen wir uns nun aber für heute von der Damenkonkurrenz verabschieden - weiter geht es dann in wenigen Minuten mit dem dritten Viertelfinale der Männer zwischen Grigor Dimitrov und David Goffin. Oliver Stein sagt für den Moment aber nun Tschüss und wünscht allen Lesern eine angenehme Restwoche - oder eben bis gleich!

Halbfinale Ü30

 

Und damit ist der Weg doch eigentlich frei für das, was die Australier gern das ''Superfinal'' nennen - denn wo Serena Williams sich durch die untere Hälfte des Turniertableaus pflügt, steht ihre Schwester Venus als älteste Teilnehmerin aller Zeiten im anderen Halbfinale - das Traumendspiel ist also in Reichweite. Und auch der Fluch der Amerikanerinnen scheint gebrochen zu sein: Denn mit Venus' Gegnerin CoCo Vandeweghe steht noch eine dritte Dame aus den USA im Halbfinale, komplettiert wird der Kreis dann von Serenas nächster Gegnerin, der Kroatin Mirjana Lucic-Baroni (wie Serena und Venus ebenfalls Ü30).

Statistik

 

Und auch die Zahlen unterstreichen natürlich das klare Ergebnis. 25:11 Winner, 21:22 unnötige Fehler, 88 Prozent gewonnener erster Aufschläge, viel besser als Williams heute kann man in so einem umkämpften Spiel kaum auftreten.

Williams

 

''Ich hatte gedacht, dass ich heute viel härter würde arbeiten müssen. Aber bei mir hat wirklich fast alles geklappt. Ich bin so froh, bei diesem tollen Turnier noch dabei zu sein!'', so die Amerikanerin nach dem Match im On-Court-Interview.

Fazit

 

Mit einer richtig starken Leistung weist Serena Williams eine weitere Verfolgerin in die Schranken und zieht zum achten Mal in die Vorschlussrunde der Australian Open ein. Und das völlig verdient, denn eine leicht bemitleidenswerte Johanna Konta hatte der Amerikanerin über weite Strecken nichts entgegen zu setzen.

2:6, 3:6

Das war's - nach 76 Minuten klebt Williams den nächsten Aufschlagwinner durch die Mitte an die Linie und zieht ins Halbfinale ein!

2:6, 3:5

 

Und mit dem unreturnierbaren Aufschlag durch die Mitte erspielt sich Serena Williams dann drei Matchbälle.

2:6, 3:5

 

Da passt das zehnte Ass zum 15:0 für die Amerikanerin natürlich exzellent ins Konzept. Ein Servicewinner sorgt dann sogar für das 30:0 ...

2:6, 3:5

 

Neu Schläger, neue Bälle - und Serena Williams serviert zum Halbfinaleinzug.

2:6, 3:5

 

Konta bewegt sich zu langsam, Williams kann sich mit der Rückhand aus dem Halbfeld die Ecke aussuchen- und sich das Break zum 5.3 sichern! War das schon die Vorentscheidung?

2:6, 3:4

 

Eieiei! Bis zum 30:0 läuft alles nach Plan, dann kontert Williams aber mit einem Vorhandwinner und zwei erzwungenen Fehlern auf Kontas Vorhand - und hat plötzlich selber einen Breakball.

2:6, 3:4

 

Erst kann Williams den Breakball abwehren, dann ihr Service mit zwei Assen in Serie halten. Mental muss die Nummer zwei der Welt hier überhaupt keine Abstriche machen, das klappt alles wie in besten Zeiten.

2:6, 3:3

 

Kein Problem für Williams, die das ganze mit einem Servicewinner und ihrem achten Ass umdreht.

2:6, 3:3

 

Bärenstark von der Engländerin, die den weg ans Netz sucht und dann mit dem drive Volley mit der Vorhand punktet. Wir nennen das auch gern die eingesprungene Vorhand ...

2:6, 3:3

 

Und auch zum 30:30 geht es dank zweier Unforced Errors im Gleichschritt. Das ist jetzt ein ganz wichtiger Punkt für Johanna Konta!

2:6, 3:3

 

Konta schaltet aber sofort wieder in den Angriffsmodus um, anstatt geschockt zu reagieren. Bei 15:15 ist mal wieder alles offen ...

2:6, 3:3

 

Williams fightet sich über einen guten Lob zurück ins Spiel, erläuft dann einen Stopp und punktet am Netz mit der Vorhand longline zum Break - alles wieder in der Reihe in Satz zwei!

2:6, 3:2

 

Das nennt man dann den bittersten Moment für einen Doppelfehler: 0:40, drei Breakchancen für Serena Williams. Aber das hatten wir in diesem Satz ja schon ein Mal ...

2:6, 3:2

 

Und schon kann Williams sich in eine gute Position bringen. Denn Konta fehlert zwei Mal unnötigerweise mit der Vorhand und sieht sich einem 0:30 gegenüber!

2:6, 3:2

 

Und in der Folge nimmt Williams ihr Aufschlagspiel zum 2:3 dann auch souverän mit - die Verfolgungsjagd auf das Break ist aber weiterhin in vollem Gange.

2:6, 3:1

 

Das kann Williams dann mit einem Vorhandwinner aus dem Halbfeld und dem nächsten Ass auf 40:15 ausbauen.

2:6, 3:1

 

Und Konta traut sich auch gleich viel mehr zu, Dem erzwungenen Fehler auf Serenas Rückhand lässt sie dann aber leider eine übermotivierte Vorhand in den Korridor folgen - 15:15.

2:6, 3:1

 

Konta wird es egal sein, denn die Britin bestätigt das Break zu 15 - 3:1 gegen Serena Williams!

2:6, 2:1

 

Williams will sofort mit aggressivem Returnspiel zum Re-Break kommen, leistet sich dabei aber entschieden zu viele Fehler und sieht sich schnell dem 15:40 gegenüber. Und schon geht das Hadern wieder los ...

2:6, 2:1

 

Standing Ovations von den vielen britischen Fans im weiten Rund - mit viel Geduld und dank eines abschließenden Vorhandfehlers von Williams sichert sich die Engländerin ihr erstes Break des Tages und legt zum 2:1 vor!

2:6, 1:1

 

Alrighty! Williams wirkt unentschlossen, ob sie ans Netz soll oder nicht - da hat Konta schon die lange Vorhand cross ausgepackt und zum Breakball gepunktet. Das wäre immens wichtig für die Britin!

2:6, 1:1

 

Soviel dazu. Zwei leichte Rückhandfehler von Williams bringen Konta das 40:40. Einstand!

2:6, 1:1

 

Die große Frage ist: Wie genau soll sich Johanna Konta gegen diese Aufschläge behaupten? Williams gewinnt 87 (!) Prozent ihrer ersten Aufschläge - überhaupt hat die Amerikanerin bei eigenem Service erst sechs Punkte abgegeben.

2:6, 1:1

 

Williams startet aber gleich wieder mit einem Aufschlagwinner in ihr Servicegame. Ein zu langer Return von Konta bringt sie dem 2:1 dann schnell näher ...

2:6, 1:1

 

Mit dem fünften Punkt in reihe dreht Johanna Konta ein 0:40 und erspielt sich das 1:1. Da darf man dann schon mal tief durchatmen.

2:6, 0:1

 

Szenenapplaus für Johanna Konta! Zunächst dreht sie auch den letzten Breakball von der Grundlinie um, dann plant sie ihren Netzangriff generalstabsmäßig und punktet mit dem Vorhandvolley zu Vorteil. Vier Punkte in Serie für die Britin!

2:6, 0:1

 

Immerhin: Die ersten beiden Breakchancen kann Konta mit viel Druck auf die an der Grundlinie verwurzelte Williams abwehren. Bleibt noch eine ...

2:6, 0:1

 

Und das könnte jetzt leider auch wirklich schnell gehen. Bei Konta geht gar nichts mehr, sie ist komplett von der Rolle und verschenkt die Punkte im Schnelltempo - 0:40, drei Breakchancen für Serena Williams.

2:6, 0:1

 

Und schon ist es wieder an Konta, hier nachzulegen. Und dabei sei angemerkt, was der Davis-Cup-Kapitän der Briten, Leon Smith, soeben im englischen Radio von sich gab: ''Serenas Return ist wie ein Laser. Wie ein Pfeil der über den Court fliegt. Unglaublich.''

2:6, 0:1

 

Ass Nummer fünf bringt den Spielgewinn zum 1:0 - Serena Williams hat hier richtig gut zu ihrem Rhythmus gefunden.

2:6, 0:0

 

Mit ihrem vierten Ass des Tages kann Williams dann sogar auf 40:15 stellen. Und Konta wirkt immer ratloser gegen den Beschuss der Amerikanerin ...

2:6, 0:0

 

Bei Serena klappt aber auch alles. Eine kurz cross gespielte Vorhand challenged die Amerikanerin und hat natürlich Recht, der Ball war um etwa zwei Millimeter auf der Linie. 30:15!

Zwischenfazit

 

Viel sagen kann man zu diesem ersten Satz nicht. Denn eigentlich macht Williams hier fast jeden Punkt, weil sie entweder sehr aggressiv aufspielt oder Konta sich Fehler leistet - bisher gibt es für die Britin gegen eine entfesselt aufspielende Williams nichts zu holen.

2:6

Konta zieht ihre Vorhand zu lang und hinter die Grundlinie, Williams darf ob des zweiten Breaks die Faust ballen - das war Durchgang eins für die Amerikanerin!

2:5

 

Zum ersten Mal merkt, man, dass die tief stehende Sonne Konta am hinteren Platzende deutlich zu schaffen macht. Den nächsten Einwurf schießt Williams dann zum ersten Satzball ab ...

2:5

 

Sobald Konta über den zweiten Aufschlag kommen muss, returniert Williams absolut genial. Die Britin hat beim zweiten Aufschlag nur 24 Prozent der Punkte gewinnen können - was Williams in diesem Fall wieder den Einstand bringt.

2:5

 

Williams schenkt dann aber doch die Chance auf einen Satzball ab, weil sie eine Vorhand cross völlig verzieht. Wofür es dann auch prompt den ersten herzhaften Fluch der Amerikanerin zu hören gibt.

2:5

 

Das scheint Williams aber mal wieder zu einem Tritt aufs Gaspedal zu beflügeln. Ein erzwungener Fehler auf Kontas Rückhand und ein Netzangriff sorgen für den Einstand!

2:5

 

Der Doppelfehler war da sicherlich nicht eingeplant, aber ein weiterer Aufschlagwinner begradigt den Schiefstand wieder und bringt Konta zwei Spielbälle.

2:5

 

Mit einem Rückhandwinner cross kann die Britin vorlegen, mit einem Passierball auf Williams' Vorhand kann sie dann sogar auf 30:0 stellen.

2:5

 

Keine zwei Minuten benötigt Serena Williams, um ihr Service zum 5:2 durchzubringen. Und damit ist es nun an Johanna Konta, gegen den Satzverlust aufzuschlagen.

2:4

 

Konta geht den Versuch eins Breaks mit einem Rückhandwinner die Linie entlang an. Doch Williams hat natürlich etwas dagegen, zwei Servicewinner und ein Ass sorgen schnell für das 40:15.

2:4

 

Beim zweiten Spielball wird Williams' Vorhand dann aber zu lang - 2:4 aus der Sicht von Johanna Konta.

1:4

 

... dann wehrt Williams den ersten Spielball aber mit einem knackigen Rückhandreturn cross gespielt ab.

1:4

 

Umso wichtiger für Johanna Konta, dass sie endlich mal wieder ein souveränes Aufschlagspiel zusammenbastelt. Bis zum 40:0 klappt das ganz wunderbar ...

1:4

 

Unter dem Strich steht Williams' nächstes souveränes Aufschlagspiel und die 4:1-Führung.

1:3

 

Konta will offenbar ähnlich aggressiv agieren, verschlägt aber die ersten beiden Returns mit der Rückhand. Das Break scheint für die Engländerin tatsächlich ein Schuss vor den Bug gewesen sein, der sie ein wenig verunsichert hat.

1:3

 

Dann reiht Konta aber erneut zwei erzwungene Fehler aneinander, weil Williams weit im Feld stehen extrem aggressiv agiert - und sich so das erste Break des Tages zum 3:1 sichert!

1:2

 

Glück für Konta, dass Williams einen Stoppversuch an die Netzkante setzt und hinterher mit der Vorhand patzt. Bei 30:30 sieht das Problem schon viel kleiner aus ...

1:2

 

Ob das die Britin nun irritiert hat, ist unklar: Williams punktet auf jeden Fall gleich zwei Mal mit der Vorhand und stellt auf 0:30.

1:2

 

Dieses Problem erlebt man hier bei den Australian Open leider sehr häufig: Mal wieder haben die Stewards am Platz die Eingänge zu lange offen gelassen, sodass Konta nun erstmal 120 Sekunden warten muss, bevor alle sitzen.

1:2

 

Fast sieben Minuten hat es gedauert, bis Serena Williams den Spielgewinn zum 2:1 eintüten kann. Konta ist prima im Spiel - mal sehen, ob sie das auch in ihrem zweiten Aufschlagspiel bestätigen kann.

1:1

 

Die kann Konta aber nicht nutzen, weil Williams erster Aufschlag auf ihre Rückhand zu gut ist. Der nächste Servicewinner besorgt der Amerikanerin dann einen Spielball. Aber den wehrt Konta dann erneut mit einer starken kurz cross gespielten Vorhand ab. Als hätte sie diesen Schlag von Landsmann Murray gelernt!

1:1

 

Offensichtlich! Williams wirkt etwas zu passiv, Konta macht mit ihrer Vorhand Druck und ändert dann die Richtung, um statt longline cross zu punkten. Breakchance für die Britin!

1:1

 

... den Konta mit der Rückhand cross ganz trocken zum Einstand abschießt. Geht da was für die Engländerin?

1:1

 

Nanu? Williams mit dem Doppelfehler zum 40:30. Und die Amerikanerin muss gleich wieder über den zweiten Aufschlag kommen ...

1:1

 

Erneut muss Williams laufen, hechten und kämpfen, bis sie den Punkt zum 40:15 im Sack hat. Wenn Konta hier weiter so gut dagegen hält, dann könnte das hier eine richtig ausgedehnte Geschichte werden.

1:1

 

Williams will dem aber offensichtlich in Nichts nachstehen und punktet zwei Mal über Kontas Vorhand. Eine zu lange Rückhand der Amerikanerin zum 30:15 bringt Konta dann aber ins Spiel ...

1:1

 

Zu Null kann Konta ihren Aufschlag halten und zum 1:1 ausgleichen.

0:1

 

Konta ist aber auch sofort hellwach und kann gleich mal ein Display ihrer Aufschlagstärke auf den Court legen. Ein Servicewinner, ein Ass und ein weiterer Servicewinner bringen das schnelle 40:0.

0:1

 

Mit ihrem ersten Ass tütet Serena Williams das erste Spiel dieser Partie ein -1:0.

0:0

 

Dann kann Konta einen Aufschlag aber nur ins Aus returnieren und sieht sich wegen des folgenden Rahmentreffers einem 40:15 gegenüber.

0:0

 

Williams muss von Beginn an viel laufen, denn Konta bringt jeden Ball anständig zurück. Ein erster Rückhandfehler der Amerikanerin wird von einem guten Rückhandvolley zum 15:15 ausgeglichen.

0:0

 

Jetzt aber - los geht's in der mit fast 15.000 Fans ausverkauften Rod Laver Arena!

Verzögerung

 

Nanu. Da saß Johanna Kontas Kleid wohl nicht ganz richtig - auf jeden Fall ist die Britin nochmal schnell in der Kabine verschwunden, um sich umzuziehen.

Prozedere

 

Soooo, nun kann es aber auch für uns gleich losgehen. Unsere beiden Hauptdarstellerinnen haben den Court soeben betreten, werden jetzt das Foto und den Münzwurf mitnehmen und sich dann fünf Minuten lang einschlagen - und dann steht diesem Viertelfinale nichts mehr im Wege.

Sensation

 

Der Court in der Rod Laver Arena ist übrigens seit wenigen Minuten frei. Soeben hat sich dort aber eine kleine Sensation ereignet: Denn die bereits 34-jährige (!) Kroatin Mirjana Lucic-Baroni (übrigens in Dortmund geboren) hat sich mit einem Sieg über die Tschechin Karolina Pliskova (Setzliste 5) für das Halbfinale qualifizieren können. Chapeau!

Australian Open

 

Bevor es hier dann aber wirklich losgeht, gibt es von mir noch schnell ein paar Fakten über dieses Turnier mit auf den Weg. Ausgetragen wurden die Australian Open zum ersten Mal im Jahr 1905, bis 1988 wurde auf Rasen gespielt und unter den Spielern gelten sie trotz der immensen Temperaturen als das lustigste der Grand-Slam-Turniere. Insgesamt werden bei diesen Australian Open 50 Millionen australische Dollar an Preisgeld verteilt (etwa 35 Millionen Euro), für die Sieger gibt es sowohl bei den Herren als auch bei den Damen knapp 2,6 Millionen Euro - als Titelverteidiger schlagen bei den Herren Novak Djokovic (SRB) und bei den Damen Angelique Kerber (GER/beide bereits ausgeschieden) auf.

Head 2 Head

 

Wie bereits erwähnt fällt der Blick auf den direkten Vergleich übrigens ziemlich schmal aus: Denn wir erleben heute eine Premiere, Williams und Konta haben bislang noch nie gegeneinander gespielt - gegen Serenas Schwester Venus hat die Britin allerdings eine 2:1-Bilanz (Konta: ''Das wird heute ein ganz, ganz anderes Match.'').

Turnierverlauf

 

Und auch bei diesem Turnier hat sich die Britin bislang keinen Ausrutscher erlaubt und sich gegen Flipkens (BEL), Osaka (JPN), Wozniacki (DEN/17) und Makarova (RUS/30) schadlos gehalten - allerdings waren die Gegnerinnen bisher natürlich auch alle ein etwas kleineres Kaliber als die Kontrahentin heute.

Konta 2017

 

Und chancenlos ist Konta hier mit Sicherheit nicht, dafür ist ihre momentane Form zu beeindruckend. Bei ihrem ersten Auftritt des Jahres erreichte sie in Shenzhen das Halbfinale, in der Folge gewann sie das Turnier in Sydney und galt so schon vor den Australian Open als Geheimfavoritin - zumal sie hier im Vorjahr ja wie bereits erwähnt schon mal das Halbfinale erreicht hatte.

Konta und ihr Idol

 

Was im Gegenzug Konta dazu veranlasste, der britischen Presse haarklein zu erzählen, genau WIE viel Respekt sie vor der ehemaligen Nummer eins hat: ''Ich habe sie schon als Kind immer am liebsten geschaut. Man konnte viel lernen, denn wir wollten alle sein wie Serena. Ich habe mir immer gewünscht, nochmal gegen sie spielen zu dürfen, bevor sie aufhört.''

Angst vor Konta?

 

Und so gibt Williams' Coach Patrick Moratoglu auch ganz offen zu: ''Ja, vor Kontas Spiele haben wir größten Respekt. Sie hat immer einen Matchplan, hält sich diszipliniert daran und hat vor allem sehr sichere Grundschläge, egal, wie stark sie unter Druck steht.''

Statistiken pro Konta

 

Denn während die Amerikanerin bereits 5:34 Stunden arbeiten musste und dabei bereits 27 Spiele abgab, waren es bei Johanna Konta, der gebürtigen Australierin, nur 5:09 Stunden und deren 22 abgegebene Spiele. Und in noch einem Punkt hat die Britin dem Rest des Feldes etwas voraus: Tatsächlich hat sie im Turnierverlauf nämlich erst zwei Aufschlagspiele abgegeben und führt damit dieses Statistik bei den Damen an.

Konta

 

Weiter ging es dann mit einem weiteren Zweisatzsieg gegen die Tschechin Barbora Strycova, bei dem man Williams aber am ehesten zwei, drei Wackler ansehen konnte - und die dafür sorgte, dass Williams hier heute nicht diejenige ist, die am wenigsten Zeit auf dem Court verbringen musste.

Turnierverlauf

 

Die Auslosung sah für die Nummer zwei der Welt nämlich eigentlich einen eher komplizierten Weg in die 4. Runde vor. Doch Williams verlor sowohl gegen Belinda Bencic (SUI) als auch gegen Luci Safarova (CZE) jeweils nur sieben Spiele, bevor sie sich in Runde drei sogar noch glatter gegen Landsfrau Nicole Gibbs durchsetzte und hinterher zufrieden erklärte: ''Ich mache genau die Sachen, die wir trainieren. Und ich halte mich genau an unsere Matchpläne. Denn wie sie sehen, funktionieren die ganz gut.''

Williams 2017

 

Doch das Privatleben ist das eine, der Sport das andere: Und da lief Williams' Start in die Saison alles andere als gut. Gerade mal ein Match konnte sie beim Turnier in Auckland gewinnen, dann war gegen Landsfrau und Nummer 72 der Welt, Madison Brengle, auch schon wieder Schluss. Woraufhin sie dann doch mit eher mäßigen Vorschusslorbeeren nach Melbourne anreiste - und erstmal alle überraschte.

Happy Serena

 

Und so sind Geld und Getratsch der Presse Williams längst nicht mehr so wichtig wie noch zu Beginn ihrer Karriere - an ihrem Ehrgeiz und dem Hunger auf Turniersiege hat das allerdings nichts geändert. ''Ich habe nach wie vor Lust, jeden Tag Tennis zu spielen. Natürlich hat man andere Prioritäten, wenn man älter wird. Aber das Gefühl, den letzten Ballwechsel zu gewinnen und den Pokal überreicht zu bekommen - das kann einem eigentlich nichts so richtig ersetzen.'' Woran sich mittlerweile auch der Mann in ihrem Leben gewöhnt hat: Reddit-Mitbegründer Alexis Ohanian hielt über Weihnachten um die Hand des Superstars an.

Serenas Rekorde

 

Tatsächlich gibt es in der Karriere der 35-Jährigen aus Palm Beach Gardens/Florida ja nicht viele Rekorde, die sie nicht bereits gebrochen hat. So ist sie zum Beispiel die einzige Spielerin, die in drei unterschiedlichen Jahrzehnten die US Open gewinnen konnte. Mit 314 Siegen bei Grand-Slam-Turnieren hat sie mehr Erfolge auf dem Konto als jeder andere Spieler in der Geschichte der Open - männlich oder weiblich. Und mit unfassbaren 81,7 Millionen Dollar hat sie auf dem Tennisplatz mehr Preisgelder verdient als jede andere Frau vor ihr und sogar mehr als ihre engsten Verfolgerinnen Maria Sharapova (36,4 Mio.) und Schwester Venus (34,4 Mio.) zusammen.

Williams

 

Diskutieren geschweige denn feiern möchte die in den letzten Jahren (abseits des Courts, versteht sich) doch eher introvertiert auftretende Williams solche Bestmarken aber nicht: ''Darüber rede ich nicht. Ich bin hier um zu spielen, gut zu spielen, und zu gewinnen.''

Steffi is watching

 

Wieder die Nummer eins der Welt werden? Definitiv. Hier in Australien einen noch nie dagewesenen siebten Titel holen? Sehr gern. Aber über allem steht bei Serena Williams die Zahl 23 - mit einem Turniersieg dürfte sich die Amerikanerin den 23. Grand-Slam-Pokal in die Vitrine stellen und würde damit vor Steffi Graf (ebenfalls 22 Titel) den Spitzenplatz in diesem Ranking einnehmen.

Das Duell

 

Die eine hat hier schon sechs Mal gewonnen, die andere stand im vergangenen Jahr bereits im Halbfinale der Australian Open. Aber über die Favoritenrolle bei diesem Match muss wohl trotzdem kaum geredet werden: Denn natürlich wäre alles andere als ein glatter Sieg für Serena Williams eine riesige Überraschung - zumal die Amerikanerin noch viel, viel größere Ziele hat als nur den Halbfinaleinzug.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen bei den Australian Open zur Viertelfinalpartie zwischen Johanna Konta und Serena Williams.