Dimitrov

Goffin

Abschied

 

Das war's nun aber von uns und aus London! Das Tennisjahr ist damit zwar noch nicht ganz vorbei (unter anderem wird man David Goffin noch sehen, wenn der Belgier mit seinem Team in der kommenden Woche zum Davis-Cup-Endspiel gegen Frankreich antritt), für den Moment wollen wir uns nun aber von Ihnen verabschieden - Oliver Stein sagt Danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht allen Lesern einen angenehmen Start in die kommende Woche!

Dimitrov

 

Grigor Dimitrov hingegen vergoldet die erfolgreichste Saison seiner Karriere mit seinem größten Titel und dem Sprung auf Platz drei der Weltrangliste - nachdem der Bulgare schon im Vorjahr bis in das Halbfinale der Australian Open eingezogen war, dürfte beim ersten Grand Slam des Jahres 2018 mit ihm zu rechnen sein.

Goffin

 

Dieses Kompliment muss man David Goffin allerdings genau so aussprechen. Denn der Belgier hat allein in diesem Jahr diverse Höhen und Tiefen überwunden, sich erst auf den letzten Drücker für diese ATP Finals qualifiziert und hier eine großartige Woche absolviert - die ihn zu Beginn der kommenden Saison auf Platz sechs der Weltrangliste auftauchen lassen wird.

Fazit

 

Dieses 2:31 Stunden lange Finale war ein würdiger Abschluss für ein tolles Turnier und ein tolles Tennisjahr 2017. Und auch, wenn es mit Grigor Dimitrov einen leicht überraschenden Sieger gefunden hat - der Bulgare ist sowohl spielerisch als auch stilistisch ein sehr würdiger Vertreter der ''jüngeren'' Generation auf der ATP Tour.

7:5, 4:6, 6:3

Und diesen fünften Matchball schenkt Goffin Dimitrov dann mit einem einfachen Rückhandvolley, der im Netz landet - sodass der Bulgare sich hier zum ATP Finals Champions 2017 krönen kann!

7:5, 4:6, 5:3

 

Irgendwie logisch: Matchball Nummer vier wird es auch nicht, weil Dimitrovs Passierball mit der Vorhand cross viel zu lang gerät. Bleibt bei 40:30 noch ein weiterer Matchball ...

7:5, 4:6, 5:3

 

Korrektur, einer: Der nächste Servicewinner von Dimitrov bringt dem Bulgaren bei 40:15 die Matchbälle vier und fünf.

7:5, 4:6, 5:3

 

Die folgende Rückhand von Goffin segelt dann aber wieder ins Netz - und Dimitrov fehlen bei 30:15 nur noch zwei Punkte.

7:5, 4:6, 5:3

 

Eine zu lange Vorhand von Goffin verringert den Abstand zum Titel für Dimitrov auf drei Punkte ... aber der Belgier kontert erstmal mit einem guten Return zum 15:15.

7:5, 4:6, 5:2

 

Mit einer weiteren grandiosen Vorhand cross erspielt sich Goffin dann seinen ganz eigenen Spielball ... und nutzt diesen dann (nach der Abwehr von drei Matchbällen!) auch zum 3:5 aus seiner Sicht. Aber klar: jetzt muss das Break her!

7:5, 4:6, 5:2

 

... und seinen dritten Matchball vergibt Dimitrov dann selber, weil er erst die Rückhand umläuft und dann die Vorhand Inside-Out ins Netz legt. Einstand!

7:5, 4:6, 5:2

 

Matchball Nummer zwei kann der Belgier dann mit seinem zehnten Ass aus der Welt schaffen ...

7:5, 4:6, 5:2

 

Matchball Nummer eins wehrt Goffin nochmal mit einem cross gespielten Rückhandhammer ab. Bleiben also nur noch zwei ...

7:5, 4:6, 5:2

 

Goffin stürmt gleich nochmal ans Netz, muss sich von Dimitrovs Rückhand cross aber passieren lassen - 0:40 und drei Championship Points für den Bulgaren!

7:5, 4:6, 5:2

 

Perfektes Tennis von Grigor Dimitrov! Erst erläuft der Bulgare einen Stopp, spielt dann auch noch den perfekten Lob und beantwortet Gofffins Twener mit dem Smash - 0:30!

7:5, 4:6, 5:2

 

Es sieht alles nach einer zeitnahen Entscheidung aus. selbst im Volleyduell am Netz behält Dimitrov die Oberhand und spielt Goffin zum 0:15 aus.

7:5, 4:6, 5:2

 

Und so langsam darf der Pokal wohl poliert werden: Zu Null und in nur 75 Sekunden tütet Grigor Dimitrov sein eigenes Aufschlagspiel ein und stellt auf 5:2.

7:5, 4:6, 4:2

 

Tatsache: Da ist das Break für den Bulgaren, der Goffin so lange entnervt, bis der dicke Fehler macht - 4:2 für Grigor Dimitrov!

7:5, 4:6, 3:2

 

Aber weder diesen noch den darauf folgenden Spielball kann Goffin über die Ziellinie wuchten. Und so wittert Dimitrov beim nun schon vierten Einstand in diesem Spiel weiter seine Chance ...

7:5, 4:6, 3:2

 

Aber die Vorentscheidung bringt uns das noch nicht! Erst legt Dimitrov nämlich einen Rückhandslice longline in den Korridor, dann lässt er sich von Goffin auf der Vorhand zum Fehler zwingen - Vorteil und Spielball für den Belgier.

7:5, 4:6, 3:2

 

Dimitrov macht das richtig claver, scheucht Goffin von Ecke zu Ecke, um am Ende über dessen Vorhand zu punkten - 30:40 und Breakball für den Bulgaren!

7:5, 4:6, 3:2

 

Dann verteilt Goffin aber erstmal wieder Geschenke, der nächste Doppelfehler beschert Dimitrov einen Einstieg in dieses Aufschlagspiel. Und Goffins völlig verzogene Vorhand cross verschafft dem Bulgaren bei 30:30 dann schon Sichtkontakt mit der Brreakchance ...

7:5, 4:6, 3:2

 

Klar, solche Sachen sollte man gar nicht aussprechen. Goffin will uns nämlich sofort das Gegenteil beweisen und legt mit zwei schnellen Punkten zum 30:0 los ...

7:5, 4:6, 3:2

 

Kein 90 Sekunden benötigt Dimitrov, um wieder vorzulegen und den Spielstand auf 3:2 zu stellen. Aber ganz so einseitig wie über weite Strecken des zweiten Satzes verlaufen die Aufschlagspiele zum Glück nicht mehr ...

7:5, 4:6, 2:2

 

Diesmal ist es Dimitrov, der mit Vollgas durch sein Aufschlagspiel braust. Goffin bekommt überhaupt nur einen Return zurück, der Dimitrov dann aber einen Vorhandschuss im Halbfeld beschert - 40:0.

7:5, 4:6, 2:2

 

Mit einem Vorhandschuss aus dem Halbfeld stellt Goffin dann aber erneut auf Spielball - und nutzt diesen dann auch mit einem Servicewinner mit dem zweiten Aufschlag. 2:2, alles in der Reihe in Satz drei!

7:5, 4:6, 2:1

 

Der Belgier legt dann wieder vor und hat einen Spielball, verschenkt diesen aber mit einem weiteren Doppelfehler. Das war nun schon sein vierter - und sie kommen meist in den ungünstigsten Momenten. Einstand!

7:5, 4:6, 2:1

 

Goffin kann das zwar in ein 30:15 umdrehen, ist dabei aber auf die Hilfe der Netzkante angewiesen, weil sein Stopp sonst keiner geworden wäre. Und Dimitrov gibt sich natürlich nicht auf, sondern punktet über Goffins Rückhand zum 30:30 ...

7:5, 4:6, 2:1

 

Huiuiui! Goffin spielt seinen Volley mit leicht wackeligem Handgelenk, anstatt ihn zu drücken - was Dimitrov einen akrobatischen Passierball mit der kurz cross gespielten Vorhand aus vollem Lauf beschert. 0:15!

7:5, 4:6, 2:1

 

Mühelos bleibt dann auch das Motto dieses Aufschlagspiels: Zu 15 und ohne viel eigenes Zutun sichert sich Dimitrov das 2:1. Mal sehen, wer von beiden in diesem dritten Satz als erstes blinkt!

7:5, 4:6, 1:1

 

Goffin versucht, seine Returns wieder etwas aggressiver zu gestalten, leistet sich dabei aber erstmal nur mehr Fehler. Dimitrov nimmt das dankend an und stellt mühelos auf 40:15.

7:5, 4:6, 1:1

 

Und auch den letzten benötigten Punkt zum Spielgewinn sammelt der Belgier über seinen ersten Aufschlag (Erfolgsquote 88 Prozent) ein. 1:1!

7:5, 4:6, 1:0

 

Kein Problem für David Goffin, der diesen Schiefstand mit zwei Servicewinnern in Reihe in einen eigenen Vorteil umdreht.

7:5, 4:6, 1:0

 

Das Publikum tobt! Dimitrov muss den gesamten (langen) Ballwechsel in der Defensive bestreiten, kann sich aber mit einem Rückhandslice im Rutschen befreien und Goffin zum Fehler zwingen - 30:40 und Breakball für den Bulgaren!

7:5, 4:6, 1:0

 

Und weil Goffin dann ohne Not mit der Vorhand patzt, hat Dimitrov bei 30:30 plötzlich doch ganz minimale Aussichten auf mehr ...

7:5, 4:6, 1:0

 

Zwei relativ einfache Fehler von Dimitrov mit der Rückhand bescheren Goffin ein problemloses 30:0. Dann punktet der Bulgare aber doch mal wieder mit der Rückhand Inside-Out - 30:15.

7:5, 4:6, 1:0

 

Da darf man dann schon mal tief durchatmen: Nach fast zwölf Minuten kann Dimitrov doch noch einen Deckel auf sein Aufschlagspiel machen und zum 1:0 vorlegen - während Goffin seinen drei vergebenen Breakbällen sicher nachtrauern wird.

7:5, 4:6, 0:0

 

Nein, auch den kann Goffin mit seinem nun schon 17. (!) Vorhandwinner abwehren - bei Dimitrov stehen da erst deren neun auf dem Zettel.

7:5, 4:6, 0:0

 

Dimitrov kann seine beiden darauf folgenden Spielbälle aber auch nicht verwerten. Aber von rechts serviert der Bulgare mittlerweile wieder sicherer - Vorteil Nummer drei steht an.

7:5, 4:6, 0:0

 

... und auch die zweite Breakchance kann er über die Rückhand von Goffin abwehren. Einstand!

7:5, 4:6, 0:0

 

Für den ersten Breakball hat Dimitrov dann aber einen Aufschlagwinner parat ....

7:5, 4:6, 0:0

 

Und das leider weniger gut. Oder sagen wir: Goffin trifft in dieser Phase einfach alles - zwei direkte Returnpunkte bringen dem Belgier bei 15:40 gleich wieder zwei Breakchancen ein!

7:5, 4:6, 0:0

 

Weiter geht's, Dimitrov eröffnet den dritten Durchgang!

Zwischenfazit

 

Ob einem die Besetzung nun gefällt oder nicht: Diese Partie ist eines Jahresabschlusses würdig. Nach dem engen ersten Satz wirkte Dimitrov leicht gefestigter als Goffin - doch der Belgier fightete sich über diverse abgewehrte Breakbälle zurück ins Match und konterte Dimitrovs Aufschlag beim Stand von 3:3 eiskalt aus. Dieses Break verteidigte Goffin dann prima (16 Winner, nur fünf unnötige Fehler) - und schon geht es hier in einen alles entscheidenden dritten Durchgang!

7:5, 4:6

Und nach 98 Minuten ist Satz zwei dann Geschichte: Mit einer schönen Vorhand Inside-In tütet Goffin den Durchgang ein und gleicht zum 1:1 aus. Und wir freuen uns auf einen Entscheidungssatz!

7:5, 4:5

 

Und das macht der Belgier höchst souverän: zwei Asse und ein Servicewinner bringen Goffin bei 40:0 drei Satzbälle.

7:5, 4:5

 

Über 40:30 nimmt Dimitrov sein Aufschlagspiel dann auch mit und verkürzt auf 4:5 - aber jetzt darf David Goffin natürlich gleich selber zum Satzgewinn aufschlagen.

7:5, 3:5

 

Das kann Dimitrov aber natürlich auch, die Rückhand longline, die er quasi an seinem eigenen Bein vorbei schwingen muss, sitzt perfekt - 30:30. Und das baut der Bulgare dann mit einem simplen Aufschlagwinner in einen Spielball aus ...

7:5, 3:5

 

Wahnsinn von Goffin! Erst zirkelt er eine Rückhand kurz cross und aus vollem lauf hinter das Netz, dann feuert er seinen Vorhandreturn Inside-In ins Eck - 15:30!

7:5, 3:5

 

Das nennt man dann wohl den ''perfekten'' Netzroller: Dimitrovs Rückhandslice tanzt förmlich auf der Netzkante, springt zwei Mal (!) ab und dann doch ins gegnerische Feld - 15:0.

7:5, 3:5

 

Und tatsächlich: Der Belgier bestätigt das Break und legt über Dimitrovs Rückhand zum 5:3 vor!

7:5, 3:4

 

Mit seinem ersten Rückhandwinner des Tages sorgt Dimitrov dann aber doch wieder für das 30:30. Was Goffin wiederum anspornt, mit seinem achten Ass zum 40:30 vorzulegen ...

7:5, 3:4

 

Gut für den Belgier, dass Dimitrovs faden ein ganz kleines Bisschen gerissen zu sein scheint: Die Vorhand longline des Bulgaren segelt noch neben den Korridor und beschert Goffin das 30:15.

7:5, 3:4

 

Allerdings will so ein Break natürlich erstmal bestätigt werden. Ein Stoppversuch von Goffin gelingt, der nächste misslingt - 15:15.

7:5, 3:4

 

Zack, Bumm, Goffin! Mit einem Vorhandschuss aus dem Halbfeld tütet Goffin das erste Break im zweiten Satz ein, als wäre das alles gar nichts - 4:3 für den Belgier, der hier auf bestem Wege gen drittem Satz ist!

7:5, 3:3

 

Bärenstark von Goffin! Dimitrov wird ein mal zu kurz, das nutzt der Belgier aber sofort aus und marschiert mit der Vorhand Inside-Out ans Netz - 15:40 und Breakball Goffin!

7:5, 3:3

 

... und lässt dem trotz des Punktgewinns zum 15:15 gleich noch einen weiteren folgen. So verschenkt man Punkte effektiv (schon Dimitrovs fünfter Doppelfehler!) - 15:30!

7:5, 3:3

 

Offenbar hat der ganze Trubel eben Dimitrov ein wenig entnervt. Der Bulgare startet auf jeden Fall gleich mit einem Doppelfehler in sein Aufschlagspiel ...

7:5, 3:3

 

Ein viel zu langer Slice von Dimitrov bringt Goffin dann einen Spielball, den der Belgier auch umgehend mit einem Aufschlagwinner durch die Mitte nutzt - 3:3, alles in der Reihe in Satz zwei!

7:5, 3:2

 

Es wird strittig! Die Linienrichterin gibt Goffins Rückhand cross Aus, Umpire Lahyani bestätigt das, während der Belgier schon die Challenge nimmt - und der Ball war tatsächlich noch an der Linie. Einstand statt des Breaks für Grigor Dimitrov!

7:5, 3:2

 

Und weil Goffin dann auch noch mit der Vorhand patzt, die im Netz landet, hat Dimitrov bei 30:40 plötzlich eine Breakchance!

7:5, 3:2

 

Oho! Goffin lässt sich auf eine lange Rally ein, in deren Verlauf Dimitrov immer wieder seine Rückhand angreift - was am Ende zum 30:30 führt.

7:5, 3:2

 

Ausnahmsweise erwischt Dimitrov Goffin mal auf dem falschen Fuß und kommt am Netz zum Punkt. Das beantwortet der Belgier aber umgehend mit zwei Servicewinnern zum 30:15 ...

7:5, 3:2

 

Einen Spielball kann der Belgier dann zwar abwehren, den zweiten nutzt Dimitrov am Netz aber souverän und mit einem abschließenden Smash - 3:2 für den Bulgaren.

7:5, 2:2

 

Zumal beide Spieler sich die Waage halten, was das Verhältnis von Winnern zu Fehlern angeht - Dimitrovs nächste zwei direkte Punkte sorgen für das nächste 40:0.

7:5, 2:2

 

Zu Null beendet Goffin sein Aufschlagspiel dann auch und gleicht zum 2:2 aus. Machen Sie es sich bequem - das könnte hier noch eine relativ langwierige Angelegenheit werden.

7:5, 2:1

 

Ass Nummer vier lässt Goffin umgehend Nummer fünf folgen und kommt so zu seinem ganz eigenen 40:0. Kaum vorstellbar, dass es in Satz eins kaum gehaltene Aufschlagspiel gab ...

7:5, 2:1

 

Mit seinem dritten Ass des Abends nimmt Dimitrov sein Aufschlagspiel dann auch mit und legt zum 2:1 vor - aber Goffin ist nach wie vor nicht weit weg.

7:5, 1:1

 

Das kontert Dimitrov dann aber sofort wieder mit einem Servicewinner. Nach den katastrophalen Quoten in Satz eins gewinnt der Bulgare momentan satte 82 Prozent seiner Aufschläge.

7:5, 1:1

 

Das sind aber alles nur sehr kurzfristige Erscheinungen! Erst punktet Goffin mit einem dieser genialen Vorhandreturns Inside-In, dann macht er Druck auf Dimitrovs Vorhand und spielt den Bulgaren zum 40:40 aus - Einstand!

7:5, 1:1

 

Aber Dimitrov wirkt insgesamt gefestigter und weniger nervös als noch zu Beginn. Da erkennt man einen Matchplan (einen aktiveren als noch im ersten Durchgang), da sitzen die Winkel viel besser - und Goffin wirkt momentan ein wenig verloren. 40:15.

7:5, 1:1

 

Zu Null geht es für Goffin dann auch zum 1:1 - ausnahmsweise mal alles in der Reihe in Satz zwei!

7:5, 1:0

 

Ein völlig verzogener Slice des Bulgaren beschert Goffin dann auch noch das 40:0 und damit drei Spielbälle - im Vergleich zu Satz eins geht das hier gerade alles sehr, sehr einfach.

7:5, 1:0

 

Dasselbe kann Goffin aber auch behaupten. Der Belgier legt einen Servicewinner auf die Linie und ein Ass nach - 30:0.

7:5, 1:0

 

Unter dem Strich holt Dimitrov sein Aufschlagspiel nämlich trotzdem zu Null und legt so gleich mal zum 1:0 vor - womit Satz zwei beim Bulgaren um einiges besser beginnt als der erste Durchgang.

7:5, 0:0

 

Klar, dass das Ergebnis in Satz eins Dimitrov jetzt erstmal ein bisschen Schwung verleiht. Der Bulgare wirkt locker und befreit, serviert sich schnell zum 40:0 und kann sogar über einen fehlerhaften ''Aus''-Ruf eines Zuschauers schmunzeln.

Zwischenfazit

 

Das Wichtigste vorne weg: Die Zuschauer in der o2 und wir an den Bildschirmen erleben ein faszinierendes, richtig spannendes Tennismatch. Dabei erwischt Goffin den besseren von zwei nervösen Starts, brachte Dimitrov aber immer wieder zurück ins Spiel - am Ende war es der Bulgare, der sich mehr zutraute, Goffin in einer ängstlichen Phase erwischte und mit dem Break zum 7:5 den Satzgewinn eintütete.

7:5

Soviel dazu! Erst punktet Dimitrov mit einer technisch herausragenden Rückhand longline, dann drückt Goffin eine einfache Vorhand cross ins Netz - der fünfte Satzball für den Bulgaren entscheidet den ersten Durchgang nach genau einer Stunde!

6:5

 

Man glaubt es kaum: Nach einem zu langen Vorhandreturn von Dimitrov kommt Goffin doch tatsächlich auch mal zu einem Spielball! Der ihn in den Tiebreak bringen würde ...

6:5

 

Das könnte noch eine Weile dauern. Auch seinen vierten Satzball kann Dimitrov nicht nutzen, weil ihm eine Vorhand longline komplett abrutscht und viel zu lang wird - Einstand, die Dritte!

6:5

 

Und auch den wehrt der Belgier trocken und mit einem Servicewinner (mit dem zweiten Aufschlag!) ab. Doch darauf folgt dann umgehend Dimitrovs viert Satzball, weil Goffin erneut am Netz patzt ...

6:5

 

Dann spielt Goffin aber einen relativ einfachen Rückhandvolley ins Netz - und sieht sich bei Vorteil Dimitrov gleich dem dritten Satzball gegenüber.

6:5

 

Nein, auch den zweiten Satzball kann Dimitrov nicht nutzen,. Oder sagen wir lieber: Auch den wehrt Goffin ab. Denn die Vorhand longline gegen die Laufrichtung von Dimitrov ist tatsächlich perfekt ... Einstand!

6:5

 

Den Ärger über einen Netzaufschlag kompensiert Goffin mit einem Vorhandwinner aus dem Halbfeld - 30:40. Bleibt noch ein Satzball ...

6:5

 

Ein guter erster Aufschlag bringt dem Belgier immerhin mal einen leichten Punkt, aber Dimitrov schaltet plötzlich auf Angriff um und marschiert ans Netz - 15:40 und zwei Satzbälle für den Bulgaren!

6:5

 

Dimitrov! Der Bulgare verteidigt gleich zwei Mal exzellent, erwehrt sich zahlreicher Angriffe und schafft es jeweils, die Fehler bei Goffin heraus zu kitzeln - 0:30!

6:5

 

Und dann macht Dimitrov doch schnell den Sack zu: Mit zwei Servicewinnern erspielt sich der Bulgare das 6:5 und kann sich jetzt gleich ganz in Ruhe anschauen, ob und wie sich Goffin in den Tiebreak retten kann.

5:5

 

Das war DIE Großchance für Goffin, aber der Belgier drückt den halbhohen Rückhandvolley ins Netz - 30:30 statt der nächsten zwei Breakchancen.

5:5

 

Doppelfehler galore: Nummer drei beim Bulgaren folgt sofort, was für Goffin ein vielversprechendes 15:30 bedeutet!

5:5

 

Nicht ganz schlecht, was Dimitrov hier im Vorwärtsgang und mit der Vorhand longline anstellt. Allerdings reiht der Bulgare an diese starke Aktion dann seinen zweiten Doppelfehler ... 15:15.

5:5

 

Genau da geht es jetzt nämlich hin: Mit seinem dritten Servicewinner in diesem Aufschlagspiel macht Goffin den Sack zu und stellt auf 5:5 - weiter geht's!

5:4

 

... aus dem er mit einer herrlichen Rückhand cross dann auch umgehend das 40:15 und zwei Spielbälle macht. Und Dimitrov stellt sich mental schon mal auf die Verlängerung des ersten Satzes ein.

5:4

 

Der zweite Servicewiner in Serie bringt dem Belgier dann das 30:15 ...

5:4

 

Oho! Der Belgier wird gleich mal mit einem Rückhandschwinger zu lang - 0:15. Doch diesen Schiefstand kann Goffin mit einem Aufschlagwinner durch die Mitte schnell ausgleichen - 15:15.

5:4

 

Mit dem Servicewinner kann Dimitrov dann tatsächlich auf 5:4 stellen, was seine erste Führung des Tages darstellt. Und jetzt wollen wir doch mal sehen, wie Goffin den Druck verarbeitet, plötzlich gegen den Satzverlust aufschlagen zu müssen!

4:4

 

Es gibt den Spielball, weil Dimitrov seine Vorhand aus vollem Lauf heraus ganz kurz cross am aufgerückten Goffin vorbei spielt. Was für tolles Tennis!

4:4

 

Stark von Goffin, der aus der Platzmitte plötzlich das Tempo anzieht, die Vorhand mit ganz viel Topspin links raus spielt und so auf 30:30 stellt. Gibt das den Spiel- oder doch wieder den Breakball?

4:4

 

Wahnsinnstennis! 22 Mal geht es hin und her, am Ende muss Dimitrov nach einem Notstopp von Goffin ans Netz, punktet da aber auch mit dem Volleystopp - 30:15!

4:4

 

Hier führt jetzt jeder noch so banale Punkt zu lautem Raunen und Staunen. Was Dimitrov nach seiner Rahmenvorhand zum 0:15 verständlicherweise ein bisschen nervt ...

4:4

 

Goffin umläuft die Rückhand, kommt dabei aber einen Tick zu spät und verholzt die Vorhand Inside-Out komplett - Break für Grigor Dimitrov, 4:4, alles wieder in der Reihe in Satz eins!

3:4

 

Das nützt aber alles nichts, wenn du sofort einen Doppelfehler nachlegst - der Dimitrov in diesem Fall das 30:40 und damit eine Breakchance einbringt.

3:4

 

Serve-and-Volley von Goffin, das ist natürlich richtig fein - bringt aber auch nur einen Punkt. Also gleich nochmal das Ganze - und schon steht es nach 0:30 30:30.

3:4

 

Und das reicht dem Bulgaren natürlich nicht aus. Ein erster zaghafter Angriff eines Goffin-Aufschlags endet mit dem 0:15, das der Belgier mit einer weit verschlagenen Rückhand in ein 0:30 ausbaut.

3:4

 

Und schon läuft das mit dem Aufschlag auf beiden Seiten: Ein weiterer Aufschlagwinner und ein über Goffins Rückhand herausgespielter Punkt sorgen für das 3:4 aus der Sicht von Grigor Dimitrov.

2:4

 

Kein Problem für Dimitrov: Ein Servicewinner und sein erstes Ass des Tages sorgen für das beruhigende 30:15.

2:4

 

Ist das gut von David Goffin! Der Belgier muss tief buddeln, um den Rückhandvolley zu spielen - der daraus resultierende Stopp ist dann aber einer für das Lehrbuch. 0:15!

2:4

 

Das kompensiert Goffin aber sofort wieder, indem er einen Aufschlag weit nach außen serviert, um anschließend mit der Rückhand cross ins andere Eck zu punkten - und den Spielball anschließend dann mit der Vorhand cross zu nutzen. 4:2 für Goffin!

2:3

 

Soviel zu Goffins Rhythmus. Erst segelt eine Vorhand weit hinter die Grundlinie, dann leistet sich der Mann aus Monte Carlo einen Doppelfehler - 30:30!

2:3

 

Gut für Goffin, dass der eben erkennbare Rhythmus nicht gleich wieder verschwindet. Ein Servicewinner und eine schöne Vorhand kurz cross gespielt bringen dem Belgier umgehend das 30:0 ein.

2:3

 

Na wer sagt's denn: Zwei gute Erste in Serie bringen Dimitrov sein erstes gehaltenes Aufschlagspiel und damit das 2:3 ein.

1:3

 

Dafür muss Dimitrovs erster Aufschlag aber besser sitzen! Denn seinen zweiten haut ihm Goffin regelmäßig um die Ohren, der nächste Returnwinner mit der Vorhand Inside-in führt zum Einstand.

1:3

 

Das kann Dimitrov dann aber mit viel Druck auf die Vorhand des Belgiers ausgleichen und im gleichen Stil auch auf 40:30 stellen. Auch der Bulgare scheint seinen Aufschlag mal halten zu wollen ...

1:3

 

Dimitrov hingegen streut weiter wie jemand, der gerade zum ersten Mal in einer Halle spielt. Eine Rückhand ins Netz und eine Vorhand cross in den Korridor bescheren Goffin gleich das nächste 15:30 ...

1:3

 

Genau SO schlägt man auf! Erst nimmt Dimitrov bei Goffins erstem Ass noch eine (misslungene) Challenge, dann schlägt der Belgier gleich noch ein Ass hinterher - Aufschlag gehalten, Break bestätigt, zum 3:1 vorgelegt. Es geht doch!

1:2

 

Das gibt es doch nicht! Auch Goffin sieht sich schon wieder einem 15:30 gegenüber. Da hilft der Servicewinner zum 30.30 natürlich ungemein, aber gebannt ist die Gefahr natürlich noch nicht ...

1:2

 

Aber unter dem Strich bleibt es dabei: Seinen Aufschlag kann hier keiner von beiden halten. Auch Dimitrov muss das Break wieder abgeben, womit Goffin erneut in Führung gehen kann - mal sehen, ob der Belgier jetzt mal einen validen Versuch startet, sein Service durchzubringen.

1:1

 

Den ersten Breakball kann Dimitrov dann aber mit einem Aufschlagwinner abwehren. Den zweiten vergibt Goffin, weil er Dimitrovs zweiten Aufschlag zu offensiv returnieren will ... 30:40.

1:1

 

Was soll man dazu sagen? Aufschlagen ist auch nicht mehr das, was es mal war. Erst startet Dimitrov mit einer Rahmenvorhand in sein Aufschlagspiel, dann leistet er sich einen Doppelfehler - und mit dem Schwung eines 0:30 im Rücken punktet Goffin dann auch noch mit der mutig durchgezogenen Rückhand cross. 0:40!

1:1

 

Soviel zum Break vor: Erneut geht der Punkt am Ende an den Geduldigeren, der in diesem Fall Grigor Dimitrov ist - über Goffins Vorhand kann sich der Bulgare das Break zurückholen und zum 1:1 ausgleichen.

0:1

 

Die erste Breakchance kann Goffin zwar abwehren, aber Dimitrov beweist Geduld, wartet auf seine Chance und punktet dann im Vorwärtsgang - Vorteil und Breakchance Nummer zwei für den Bulgaren!

0:1

 

Die Coolness hat dann aber schnell ein Ende. Zwei leichte Fehler von Goffin, ein genialer Returnstopp von Dimitrov - und schon hat der Bulgare eine Chance auf das Re-Break!

0:1

 

Goffin hat sich ganz offenbar etwas vorgenommen! Der Belgier sammelt schon seinen dritten Winner mit der Vorhand ein und legt so cool vor.

0:1

 

Und schon ist es passiert: Dimitrov muss über den zweiten Aufschlag gehen, Goffin traut sich was und spielt seinen Return mit der Vorhand Inside-In genau ins Eck - 1:0 und Break vor für den Wahl-Monegassen!

0:0

 

Dimitrov hat Glück, dass ein Netzroller von Goffin hoch abspringt und ihm so eine Schusschance aus dem Halbfeld verschafft. Aber bei Einstand ist es dann doch wieder der Belgier, der über Dimitrovs Vorhand punkten kann - Vorteil Goffin und Breakball Nummer zwei!

0:0

 

So schnell kann es gehen: Goffin spielt einfach nur solide mit, hofft auf Dimitrovs Ungeduld und wird nicht enttäuscht: Die zu lange Rückhand des Bulgaren sorgt für das 30:40 und eine erste Breakchance!

0:0

 

Die nächste Vorhand Inside-out des Bulgaren segelt dann aber doch wieder in den Korridor. Womit sich Goffin bei 30:30 eine erste kleine Möglichkeit bietet ...

0:0

 

Goffin startet mit einer perfekten Vorhand Inside-In in dieses Match, aber Dimitrov findet ähnlich schnell zu seinem Rhythmus und kann sich zwei sauber herausgespielte Punkte zum 30:15 sichern.

0:0

 

Grigor Dimiotrov hat den Münzwurf gewonnen und sich für den ersten Aufschlag entschieden - los geht's!

Historie

 

Übrigens ist das hier das erste Mal seit 19 Jahren (Mova gegen Corretja), dass zwei Debütanten in diesem Endspiel der ATP Finals stehen - die nerven könnten auf beiden Seiten also eine entscheidende Rolle spielen.

Chair Umpire

 

Einen Schiedsrichter hat diese Partie natürlich auch: Diesen Job wird gleich der Schwede Mohamed Lahyani übernehmen.

Prozedere

 

Und da sind unsere beiden Hauptdarsteller auch schon. Goffin betritt den Court als Erster, gleich folgen das Erinnerungsfoto, der Münzwurf und das fünfminütige Einschlagen - und dann kann es auch schon losgehen!

Head 2 Head

 

Und dafür fehlt Dimitrov jetzt nur noch ein Sieg - für den die Grundvoraussetzungen optimal zu sein scheinen. Denn nicht nur führt der Bulgare im direkten Vergleich mit Goffin mit 4:1 Siegen, er hat wie gesagt auch das erste Duell in dieser Woche haushoch (6:0, 6:2) gewonnen - um die Favoritenstellung kann sich Dimitrov heute also nicht drücken.

Dimitrov 2017

 

Umso schöner zu sehen, dass der als absoluter Stilist bekannte 26-Jährige mittlerweile nicht nur sein privates (als Single), sondern auch sein professionelles Glück wiedergefunden hat. Drei Turniersiege stehen für diese Saison im Notizblock (darunter das Masters in Cincinnati), dazu ein Endspieleinzug (Stockholm) und das Halbfinale bei den Australian Open - mit einem Turniersieg hier in der o2 würde der Bulgare das Jahr als Nummer drei der Welt beenden.

Dimitrov

 

Einen wesentlich gradlinigeren Weg ist Grigor Dimitrov in dieser Saison gegangen. Was ein wenig überrascht: Denn eigentlich rechnet die Weltspitze schon seit fünf Jahren mit dem Durchbruch des Bulgaren, der sich aber von der äußerst unglücklichen Liebesbeziehung zu Maria Sharapova und einigen Verletzungen immer wieder aus der Bahn werfen ließ.

Goffin 2017

 

''Klar, das war vielleicht der tollste Moment in meiner Laufbahn'', so Goffin hinterher leicht fassungslos. ''Auf so einer Bühne, Roger zum ersten Mal zu schlagen, bei so einem Turnier - es war sozusagen der perfekte Moment.'' Den sich der Belgier aber auch redlich verdient hat. Denn nachdem Goffin sich bei den French Open eine böse Knöchelverletzung zugezogen hatte, wähnten viele seine Saison bereits beendet - doch der Belgier fightete sich zurück, gewann in den letzten Wochen die Turniere in Shenzen/CHN und Tokio/JPN und qualifizierte sich so für dieses Saisonfinale.

Turnierverlauf Goffin

 

Der Belgier musste nämlich zunächst mal Rafa Nadal aus dem Weg räumen, bevor er seinem heutigen Gegner im Gruppenspiel klar unterlag - um sich dann aber doch noch für das Halbfinale (Sieg gegen Dominic Thiem) zu qualifizieren. Und in dem schlug Goffin dann den großen Roger Federer - zum ersten Mal in seiner Karriere.

Turnierverlauf Dimitrov

 

Denn wer zu Turnierbeginn auf ein Duell dieser beiden Herren gewettet hätte, wäre heute reich - eine unwahrscheinlichere Paarung für dieses finale Endspiel der Saison gab es wohl kaum. Doch während Dimitrov in dieser Woche von London noch gar nicht verloren hat und seine Gruppe nach drei Siegen gegen Dominic Thiem, David Goffin und Ersatzmann Pablo Carreno Busta verlustpunktfrei beenden konnte (vor seinem Halbfinalsieg gegen Jack Sock), tat sich Goffin um einiges schwerer.

ATP Finals

 

London - das bedeutet für die meisten Themse, Tower Bridge und Punkmusik. Aber seit ein paar Jahren ist die englische Hauptstadt eben auch der Schauplatz eines der wichtigsten Tennisturniere des Jahres: Den ATP Finals, dem Saisonabschluss der besten acht Spieler auf der Tour. Dabei wurde zunächst mal in zwei Vorrundengruppen a vier Spieler gespielt, dann ging es für die besten zwei jeder Gruppe über Kreuz ins Halbfinale und nun also ins Endspiel der last men standing - was sowohl für Grigor Dimitrov als auch für David Goffin ein ganz neues Erlebnis ist.

Welcome to London

 

Herzlich willkommen zum Endspiel der ATP Finals zwischen Grigor Dimitrov und David Goffin.