Sousa

Zverev

Abschied

 

Damit wollen wir uns nach einer langen Tennisnacht nun aber von Ihnen verabschieden. Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie beim nächsten Mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen - Oliver Stein sagt Danke fürs Mitlesen und wünscht allen Lesern einen angenehmen Start in die Woche!

Fazit

 

Den Blick auf die Zahlen kann man sich angesichts des von Dramatik und Spannung geprägten Matches sparen - klar ist aber, dass Zverev sowohl beim zweiten Aufschlag als auch bei der extrem fehleranfälligen Vorhand noch viel Luft nach oben hat. Und während der Deutsche nun zur Fehleranalyse schreiten muss, geht es für Joao Sousa dann in der Nacht auf Mittwoch weiter - in Runde drei wird dem Portugiesen Milos Raonic/CAN gegenüber stehen.

Fazit

 

Aus deutscher Sicht muss man schlucken, gefeiert wird heute nämlich nur in Rot und Grün - während Alexander Zverev nun erst mal zehn Tage Zeit hat, um sich Gedanken darüber zu machen, wie und vor allem mit welchem Trainer die Saison für ihn weitergehen soll.

7:5, 5:7, 6:4

Unglaublich: Mit einem letzten Servicewinner nach außen macht Joao Sousa einen Deckel auf dieses Match und zieht mit seinem ersten Sieg gegen einen Top-5-Spieler in die 3. Runde ein!

7:5, 5:7, 5:4

 

Vorn am Netz ist es dann doch alles sicherer und unkomplizierter - per Smash geht es für Sousa zum 30:15. Und weil Zverev dann mal wieder eine Vorhand fliegen lässt, hat der Portugiese plötzlich zwei Matchbälle!

7:5, 5:7, 5:4

 

Die Nerven? Bei 15:0 spielt Sousa eine Vorhand aus dem Halbfeld völlig unnötig ins Netz - 15:15 statt 30:0.

7:5, 5:7, 5:4

 

Da fällt einem wenig ein. Außer: Respekt, Joao Sousa! Bei 1:4 schon fast raus, stellt der Portugiese den dritten Satz mit dem zweiten Break in Serie komplett auf den Kopf und serviert jetzt gleich zum Matchgewinn - Zverev muss jetzt wohl oder übel den Entfesselungskünstler geben!

7:5, 5:7, 4:4

 

Wahnsinn. Wirklich, Wahnsinn! Zverev macht alles richtig und will den Ballwechsel mit dem Rückhandvolleystopp beenden - aber Sousa startet durch und dreht die Vorhand longline um Zverev herum hinten rechts ins Eck. 15:40 und Breakchancen für Sousa!

7:5, 5:7, 4:4

 

Und Sousa wittert hier seine ganz große Chance! Am Netz geht es zum 0:15, mit dem Rückhandslice zum 0:30. Zverev wackelt!

7:5, 5:7, 4:4

 

Mit einem Servicewinner macht Sousa einen Deckel auf dieses Aufschlagspiel und gleicht zum 4:4 aus - nach 1:4 und 30:40.

7:5, 5:7, 3:4

 

Ein Stehaufmännchen, das ist dieser Joao Sousa. Plötzlich agiert der Portugiese wieder aktiver als Zverev, sucht die Entscheidung in den Ballwechseln und stellt Zverev vor große Probleme - ein wunderbarer Vorhandwinner Inside-Out bringt das 40:15.

7:5, 5:7, 3:4

 

Den ersten Breakball kann Zverev noch abwehren, den zweiten nutzt Sousa dann aber mit einem langen Return auf die Rückhand des Deutschen - und schon ist bei 3:4 aus der Sicht des jetzt gleich aufschlagenden Portugiesen wieder alles in der Reihe!

7:5, 5:7, 2:4

 

Ei, ei, ei. Zverev wischt dann noch eine dritte Vorhand links raus - 0:40 und drei Breakbälle für Joao Sousa!

7:5, 5:7, 2:4

 

Tja, die Hälfte dafür hat Sousa schon im Sack: Zverevs leichte Fehler mit der Vorhand bringen dem Portugiesen das 0:30.

7:5, 5:7, 2:4

 

Zverev challenged das Ass von Sousa zwar, aber auch das Hawkeye hat den Ball gut gesehen - was dem Portugiesen das 2:4 einbringt. Doch das nützt alles wenig, wenn er nicht bald mal ein Break schafft ...

7:5, 5:7, 1:4

 

So schnell geht es dann aber doch nicht vorbei, denn Sousa kann nochmal einen Aufschlagwinner aus dem Köcher zaubern. Und anschließend über Zverevs Vorhand auch auf Vorteil stellen.

7:5, 5:7, 1:4

 

Fällt der Portugiese auch? Der Rückhandslice landet etwa 50 Zentimeter weit im Korridor - 30:40 und Breakball Zverev!

7:5, 5:7, 1:4

 

Wobei die Betonung eben auch ''meist'' liegt - 30:30. Aber Sousa wackelt beträchtlich!

7:5, 5:7, 1:4

 

Auch in den langen Vorhandduellen behält Zverev mittlerweile meist die Oberhand - 15:30!

7:5, 5:7, 1:4

 

Natürlich spielt Sousa jetzt mit angezogener Handbremse und auf Sicherheit bedacht. Und das nutzt Zverev, um furchtlos anzugreifen - 15:15.

7:5, 5:7, 1:4

 

Den zweiten Spielball nutzt Zverev dann mit einer schönen Rückhand longline, die ihm das 4:1 einbringt. Break bestätigt, weiter vorgelegt und Sousa ordentlich genervt - es läuft bei Alexander Zverev!

7:5, 5:7, 1:3

 

Den ersten Spielball verdaddelt Zverev mit einem misslungenen Stopp, aber Ass Nummer 14 sorgt gleich für den nächsten ...

7:5, 5:7, 1:3

 

Glück für Zverev, dass die Netzkante Sousas Vorhand Inside.-Out in den Korridor abfälscht. Und, dass der Portugiese seine Rückhand momentan um jeden Preis umlaufen will - 40:30.

7:5, 5:7, 1:3

 

Irgendwie logisch, dass Zverev sich anschließend wieder selber aus der Fassung bringt. Die unnötige Challenge passt deutlich nicht, was Sousa das 15:30 bringt ...

7:5, 5:7, 1:3

 

Zverev fragt Umpire Nili: ''Bist du sicher?'' Nili antwortet: ''Nein, ganz ehrlich, ich hab den Aufschlag nicht genau gesehen.'' Challenge, Hawkeye, der Ball war drauf - zwei Neue und ein schimpfender Zverev sind das Resultat.

7:5, 5:7, 1:3

 

Und da ist das Break! Sousa will Zverev gegen dessen Laufrichtung ausspielen, der kommt an der Grundlinie zu Fall - aber der Ball des Portugiesen segelt ins Aus! 3:1 und Break vor für den Deutschen!

7:5, 5:7, 1:2

 

Bärenstark vom Deutschen: Erst lockt er Sousa mit dem Stopp ans Netz, dann überlobbt er ihn auf der Rückhand - 0:40 und drei Breakchancen für Zverev!

7:5, 5:7, 1:2

 

Soviel dazu! Gleich zwei Mal kann sich Zverev per Return in Ballwechsel ''retten'' und dann sogar Druck ausüben - 0:30!

7:5, 5:7, 1:2

 

Das 13. Ass des Deutschen besiegelt dann auch schon das 2:1 - einen einzigen Returnpunkt hat es in diesem dritten Durchgang erst gegeben.

7:5, 5:7, 1:1

 

Zverev lässt seinem zwölften Ass eine lange Vorhand zum 30:0 folgen. Aber wie gesagt: Sich im dritten Satz bei 0:15 schon auf sein kommendes Aufschlagspiel zu konzentrieren, ist bei den Profis fast zur Normalität geworden ...

7:5, 5:7, 1:1

 

... und am Ende steht das zu Null für den Portugiesen. 1:1.

7:5, 5:7, 0:1

 

Zumal Sousa nicht den Einruck macht, als habe ihn der Satzverlust sonderlich gestört. Ein Aufschlaggewitter sorgt für das 40:0 ...

7:5, 5:7, 0:1

 

Das sieht doch schon ganz anständig aus: Zu 15 tütet der Hamburger sein Aufschlagspiel ein und legt zum 1:0 vor. Das war ihm allerdings auch schon in den Sätzen eins und zwei gelungen - es muss also nichts bedeuten.

7:5, 5:7, 0:0

 

Weiter geht's - Zverev serviert im dritten Durchgang als Erster!

Zwischenfazit

 

Was soll man dazu sagen? So muss Tennis sein! Spielerisch ist das hier von beiden Spielern nicht immer hochklassig, dafür ist es aber spannend wie sonst wenig anderes - mal sehen, ob Zverev das Momentum auch mit in den dritten Durchgang nehmen kann. Oder ob Sousa hier doch noch mal aufdreht - zuzutrauen wäre es ihm!

7:5, 5:7

Nach 104 Minuten ist es dann wie aus dem Nichts passiert: Alexander Zverev nutzt die erste kleine Schwächephase von Sousa gnadenlos aus und holt sich den zweiten Satz!

7:5, 5:6

 

Man mag es kaum glauben: Mit viel Druck auf Sousas Vorhand erspielt sich Zverev das 15:40 und damit zwei Satzbälle!

7:5, 5:6

 

Oho, zeigt Sousa etwa Nerven? Erneut rutscht ihm eine Vorhand komplett ab - 15.30!

7:5, 5:6

 

Klar, dass Zverev beim return jetzt volles Risiko geht. Denn schlimmer als 6:6 kann es ja nicht werden ... und im besten Fall winkt der Satzausgleich.

7:5, 5:6

 

Einer dieser ganz seltenen Vorhandfehler von Sousa beschert Zverev dann drei Spielbälle - von denen der Deutsche gleich den ersten nutzt. 6:5!

7:5, 5:5

 

Anders als im ersten Durchgang möchte Zverev diesmal natürlich gern mindestens den Tiebreak erreichen. Und bei 30:0 sieht es damit schon ganz gut aus ... wobei Zverev zunächst mal ein eingeschwebtes Insekt von der Grundlinie entfernen muss.

7:5, 5:5

 

Der dritte Punkt in Serie für den Portugiesen entspringt am Ende einem Rahmentreffer von Zverev - 5:5, das Drama geht in die nächste Runde!

7:5, 4:5

 

Sousa muss hart arbeiten, um Zverev bei 30:30 wieder einzuholen. Aber wie so oft in den entscheidenden Momenten hat der Portugiese auch diesmal die perfekte Idee - mit dem Stopp geht es zum 40:30.

7:5, 4:5

 

Sousa wird mit dem Slice zu kurz, was Zverev mit der Vorhand longline zum 0:15 nutzen kann. Dann geht der Versuch des gleichen Schlags beim Deutschen aber schief - 15:15.

7:5, 4:5

 

... und mit Serve-and-Volley dann zum 5:4 für Alexander Zverev. Und jetzt wollen wir doch mal schauen, wie Sousa auf diese doch leicht brenzlige Situation reagiert!

7:5, 4:4

 

Gut für Zverev, dass er sich zumindest noch ab und zu auf seinen Aufschlag verlassen kann. Mit einem Winner geht es zum 40:30 ...

7:5, 4:4

 

Sousa zehrt mittlerweile von den Kräften, die er im ersten Satz gespart hat. Sobald Zverevs erster Aufschlag nicht sitzt, brennt beim Deutschen der Baum - 30:30.

7:5, 4:4

 

Wow! Die Vorhand Inside-Out von Sousa ist schon gut, die Vorhand Inside-In dann perfekt - 4:4, alles in der Reihe in Satz zwei!

7:5, 3:4

 

Im längsten Ballwechsel der Partie (27 Schläge) ist es tatsächlich Zverev, der die Oberhand behält und zurück auf Einstand stellen kann. Aber erneut ist es Sousa, der mit mehr Risiko agiert und zum Spielball vorlegt ...

7:5, 3:4

 

Schade, da war mehr drin: Zverevs Rückhand longline bleibt an der Netzkante hängen und bringt Sousa so den erneuten Einstand. Und genau so stellt der Portugiese dann auch auf Vorteil ...

7:5, 3:4

 

Bärenstark von Zverev, der sich cross aus dem Feld schicken lässt, dort aber mit Riesenschritten hinkommt und die Rückhandkanone kurz cross an Sousa vorbei spielt. Breakball für den Deutschen!

7:5, 3:4

 

... und der darauf folgende Rückhandfehler des Portugiesen zum 40:40 Gold. Einstand - nach 40:0!

7:5, 3:4

 

Immerhin kann Zverev mit dem Returnwinner zum 40:15 nochmal Willen demonstrieren. Denn so ist der Doppelfehler von Sousa zum 40:30 schon Silber wert ...

7:5, 3:4

 

Es wäre sogar NOCH spannender, wären da nicht diese Unmengen von Fehlern bei Alexander Zverev. Diesmal verhindert die Netzkante den regelkonformen Einschlag des Schmetterballs, während die folgende Vorhand vom Rahmen in den Korridor geschickt wird ... 40:0 Sousa.

7:5, 3:4

 

... aber dann macht er das eben mit dem zweiten, ein weiterer Servicewinner bringt dem Deutschen das 4:3 ein. Und so langsam wird auch Satz zwei so richtig spannend!

7:5, 3:3

 

Zverevs neuntem Ass lässt er gleich noch ein zehntes folgen - aber das challenged Sousa zu Recht. Vorteil Zverev statt des Spielgewinns ...

7:5, 3:3

 

Ei, ei, ei! Zverev bummelt eine Vorhand cross ohne Not ins Netz und schenkt Sousa so die erste Breakchance im zweiten Durchgang. Die kann der Portugiese zwar nicht nutzen - aber der Deutsche tanzt hier auf dem Drahtseil!

7:5, 3:3

 

Zverev rahmt einen bösen Rückhandfehler mit zwei Aufschlagwinnern ein. Bei 30:15 kann Sousa dann aber mal wieder mit der Vorhand Inside-In dominieren - 30:30!

7:5, 3:3

 

Zwei Minuten später hat der Portugiese auch dieses Aufschlagspiel im Sack und kann zum 3:3 ausgleichen. Aber noch ist in diesem zweiten Satz ja eigentlich nichts passiert ...

7:5, 2:3

 

Immerhin müht sich Zverev mittlerweile wieder etwas mehr. Aber spielerisch ist Sousa hier nach wie vor der bessere - ein gelungener Lob und ein guter Rückhandvolley bringen das 30:0.

7:5, 2:3

 

Aber dann läuft es doch mal wieder (relativ gesprochen). Erst verpasst es Sousa, eine zu lange Vorhand von Zverev zu challengen, dann verbummelt der Portugiese einen Stoppversuch, bevor Zverev das Spiel mit Ass Nummer acht mitnimmt - 3:2 für den Hamburger.

7:5, 2:2

 

Irgendwie müsste sich Zverev hier mal wieder in einen kleinen Rausch spielen. Der Doppelfehler zum 15:15 ist dabei natürlich alles andere als hilfreich ...

7:5, 2:2

 

Auch der folgende Lob von Zverev gerät dem Deutschen zu lang - 2:2, alles in der Reihe in Satz zwei.

7:5, 1:2

 

Das ist schon sehr, sehr abgebrüht vom Portugiesen. Erst punktet er mit dem Vorhandschuss, dann mit dem tiefen Rückhandvolley - Vorteil Sousa.

7:5, 1:2

 

Glück für Zverev, dass er da per Netzroller zum Einstand ausgleichen kann. Und weil er dann mit einem guten Return endlich mal Druck gegen Sousas Aufschlag machen kann, gibt es als Belohnung auch noch einen Breakball!

7:5, 1:2

 

Wohlgemerkt: Meist. Der Doppelfehler zum 30:30 ist eher kontraproduktiv ... Sousas Vorhandschuss aus dem Halbfeld zum 40:30 dagegen wieder eine richtig gute Aktion.

7:5, 1:2

 

Mit seinem (gefühlt) ersten Punkt aus dem Spiel heraus seit einer Viertelstunde stellt Zverev auf 15:15. Aber Sousa kontert solche Situationen bisher meist mühelos und punktet auch diesmal mit der Vorhandpeitsche zum 30:15.

7:5, 1:2

 

Zu Null (und mit Ass Nummer sieben) stellt Zverev auf 2:1. Kleine Schritte zum großen Ziel - das Comeback ist nämlich noch recht weit entfernt.

7:5, 1:1

 

Immerhin kann sich Zverev mal mit einem richtig guten Aufschlagspiel Mut machen: In der Vorwärtsbewegung geht es zum 40:0.

7:5, 1:1

 

Was Sousa wirklich gut macht, ist, Zverev durchweg in Bewegung zu halten. Der Deutsche muss viel mehr laufen als der Portugiese, was natürlich Kraft und Genauigkeit kostet - dementsprechend hoch ist Zverevs Streuung.

7:5, 0:1

 

Obwohl Sousas erster Aufschlag weiterhin nicht gut sitzt (39 Prozent), spielt der Portugiese weiter striktes Angriffstennis. Und Zverev regt sich mittlerweile schon darüber auf, dass er hier nicht besser in die Ballwechsel kommt ... anstatt einfach mal einen Plan dagegen zu entwickeln.

7:5, 0:1

 

Leichte Punkte gibt es für Zverev selbst bei eigenem Aufschlag kaum noch. Mit viel Arbeit geht es trotzdem zum Vorteil - den der Hamburger dann per Servicewinner nutzen kann. 1:0 in Satz zwei!

7:5, 0:0

 

Und dann punktet Sousa auch noch mit Zauberschlägen wie der ganz kurz cross ins Halbfeld gezogenen Rückhand. Zverev hingegen challenged bei 40:30 seinen eigenen Aufschlag, muss dann aber über den zweiten gehen ... und dank des nächsten ganz leichten Fehlers (trotz Challenge) den Einstand hinnehmen. Und schon hat Zverev nur noch eine Challenge übrig!

7:5, 0:0

 

Wie es so seine Art ist, ist Zverev mittlerweile von allem genervt. Die Ballkinder sind nicht schnell genug, die eigene Box feuert ihn nicht laut genug an - das nimmt alles schon Murray-esque Züge an.

Zwischenfazit

 

Eigentlich sah nach 25 Minuten alles nach einem ganz entspannten Turnierstart für Alexander Zverev aus. Doch dann verlor der Deutsche bei 5:1 die Ruhe und die Nerven - insgesamt 18 unnötige Fehler der Nummer fünf der Welt bescherten Sousa eine tolle Ausgangslage für den zweiten Durchgang.

7:5

Und das war's: Mit einer unnötig viel zu lang gespielten Vorhand schenkt Zverev auch das fünfte Spiel in Serie und damit Satz eins ab. Das wird jetzt ein ganz schwerer Gang!

6:5

 

Nein, tut er wohl nicht: Zwei Servicewinner von Sousa bringen dem Portugiesen bei 40:15 zwei Satzbälle.

6:5

 

Es geht doch: Mit einer Vorhand Inside-In, die perfekt passt, stellt Zverev auf 15:15. Rettet sich der Deutsche hier doch noch in den Tiebreak?

6:5

 

Da ist das nächste Break, weil Zverev mal wieder mit der ganz leichten Vorhand patzt: 6:5, vier Spiele in Serie und Serving for the Set, Joao Sousa.

5:5

 

... und auch den zweiten Breakball kann Zverev von der Grundlinie aus abwehren. Das kontert Sousa aber mit der Vorhand Inside-In zum dritten Breakball in diesem Spiel ...

5:5

 

Nett von Sousa, dass er nach einem starken Lob nicht gut genug nachrückt, um am Netz zu punkten, sodass Zverev noch mal einen Passierball rauszaubern kann. 30:40 statt des nächsten Breaks gegen den Deutschen ...

5:5

 

Oh je, Zverev droht, komplett einzubrechen. Eine schwache Rückhand segelt direkt ins Netz - 15:40.

5:5

 

Eiltempo bedeutet beim Deutschen wieder mal Fehler über Fehler. Sousa verteilt zwar anständig, aber die Punkte entstehen fast ausschließlich auf dem Schläger von Zverev - 15:30.

5:5

 

Sousa nutzt seinen Spielball ganz trocken, gewinnt das dritte Spiel in Reihe und gleicht bei 5:5 aus. und schon muss Zverev quasi wieder von Neuem aufbauen. Allerdings im Eiltempo.

4:5

 

Zverev hat Pech mit seiner Challenge, denn das Hawkeye hat den Ball bei Sousas Vorhand um etwa zwei Millimeter auf der Linie gesehen. Spielball statt Satzball ...

4:5

 

Soviel zu unnötigen Fehlern: Sousa schenkt Zverev per Doppelfehler das 30:30. Und verholzt auch den nächsten Ersten ...

4:5

 

So kennt man Zverev leider viel zu häufig: Die Arme gen Himmel geworfen, den Blick in die Box gerichtet und die Mine sagend: ''Was soll ich bloß machen?'' - als wäre der Deutsche hier chancenlos unterlegen. Was natürlich Blödsinn ist ... aber die vielen Fehler (schon elf unnötige) sollte er abstellen.

4:5

 

Soviel zum Satzgewinn - weg ist das Break Vorsprung! Erst verholzt Zverev wieder eine Vorhand aus dem Halbfeld, dann legt er auch noch eine Rückhand cross ins Aus - und schon hat Sousa das benötigte Break gefunden und auf 4:5 verkürzt.

3:5

 

Den zweiten Breakball wehrt Zverev dann mit seinem sechsten Ass ab. Und schon fehlen nur noch zwei Punkte zum Satzgewinn!

3:5

 

Huiui. Den ersten Breakball kann Zverev mit einem grandiosen Passierball mit der kurz cross gespielten Rückhand abwehren. Bleibt noch der zweite ...

3:5

 

ALARM - in der Tat wittert Sousa seine Chance, macht Druck auf Zverevs Vorhand und punktet so zum 15:40 und zwei Breakbällen.

3:5

 

Dann hämmert Zverev auch noch eine Vorhand von der Grundlinie aus ins Netz. Und bei 15:30 dürften die Alarmglocken schon schrillen ...

3:5

 

Ass Nummer fünf ist sozusagen der perfekte Start in dieses Unterfangen. Der Rahmentreffer und der laute Fluch (auf deutsch) gehören dagegen eher nicht zum Plan ... 15:15.

3:5

 

Kein Problem für Sousa, der das Aufschlagspiel mit zwei guten Aufschlägen eintüten und so nochmal verkürzen kann. Bei 5:3 serviert Zverev jetzt selber zum Satzgewinn.

2:5

 

Sousas Punkt zum 30:0 bekommt Szenenapplaus, weil der Stopp fünf Mal aufkommt, bevor Zverev an der Filzkugel ist. Der Deutsche kontert das aber mit einem starken Return zum 30:15 ...

2:5

 

Mit einem bärenstarken Zwischenspurt hat Alex Zverev aus einem umkämpften 2:2 ein souveränes 5:2 gemacht. Einen Breakball hatte der Deutsche, den hat er sofort genutzt - und schon muss Joao Sousa nach gerade mal 22 Minuten gegen den Satzverlust aufschlagen.

2:4

 

Der Deutsche möchte dieses Break natürlich gern schnellstens bestätigen. Und bis zum 40:0 sieht auch alles danach aus, zumal Sousa momentan einen Fehler nach dem anderen macht.

2:4

 

Im längsten Ballwechsel der Partie entgleitet Sousa die Kontrolle immer mehr, irgendwann feuert der Portugiese eine Vorhand longline in höchster Not in den Korridor - 4:2 und Break vor für Zverev!

2:3

 

Zumal der Portugiese dann auch noch einen Vorhandschuss statt Inside-Out ins Eck direkt ins Netz feuert - 15:40 und zwei Breakchancen für Alexander Zverev!

2:3

 

Sousa zeigt sich aber trotzdem irgendwie beeindruckt. Und vor allem nervös: Der Doppelfehler zum 15:30 ist ärgerlich.

2:3

 

Erst verzieht Sousa eine Vorhand cross, dann muss er über den zweiten Aufschlag kommen. Und Zverev macht auch alles richtig ... bis er die Vorhand aus dem Halbfeld in den Korridor legt. 15:15 statt 0:30!

2:3

 

... und auch ohne den kurzzeitig klemmenden ersten Aufschlag kann Zverev das Spiel dann zu Null mitnehmen. 3:2!

2:2

 

Das denkt sich auch Zverev und zeigt bei eigenem Aufschlag mal wieder jede Menge Variationen seines Angriffstennis'. Das 40:0 ist schon wieder sehr beruhigend, sodass sogar das Racket des Deutschen mal durchatmen kann ...

2:2

 

Mit einem Servicewinner macht Sousa dann den Deckel auf das 2:2. Und so langsam füllt sich auch das 8.000 Zuschauer fassende Stadium 2 - was gibt es schöneres als eine Nightsession bei Flutlicht.

1:2

 

Aber Sousa lässt sich hier kaum angreifen, solange sein erster Aufschlag sitzt. Das erste Ass des Portugiesen sorgt für ein erneut komfortables 40:15.

1:2

 

Und schon ist auch das mit der Körpersprache bei Zverev aus der Welt: Während Sousa noch sitzt und trinkt, hat Zverev sich nur 20 Sekunden Pause gegönnt und steht schon wieder erwartungsvoll an der Grundlinie.

1:2

 

Zverev hat als Antwort aber sofort wieder ein Ass im Köcher - 2:1 für den Deutschen, obwohl Sousa auf dem Weg zur Bank meckert und schimpft wie ein Rohrspatz.

1:1

 

Soviel zu Zverevs Service: Einen eher schwachen Zweiten schießt Sousa mit der Vorhand longline zum 40:30 ab.

1:1

 

Auf jeden Fall wirkt es, als habe der Deutsche in den letzten Wochen an seinem Aufschlag gearbeitet. Das dritte Ass des Tages bringt ihm das 30:15, bevor ihm Sousa mit seinem zweiten unnötigen Fehler zwei Spielbälle beschert.

1:1

 

Zu Null tütet Sousa sein Aufschlagspiel anschließend auch ein und zeigt, dass er sich hier Chancen ausrechnet. Mal sehen, ob Zverev tatsächlich mit einer solch heftigen Gegenwehr gerechnet hat.

0:1

 

Nach einem missglückten Return, der Sousa schon das 40:0 einbringt, fliegt bei Zverev zum ersten Mal der Schläger. Das sieht schon wieder alles ein bisschen lässig aus ... aber es ist ja noch früh im Match.

0:1

 

Das war doch gleich mal eine typisch Zverev'sche Achterbahnfahrt. Erst geht viel schief, dann punktet der Deutsche mit der Rückhand cross (seinem Paradeschlag) und einem er-challengden Ass - und am Ende gibt es noch ein Ass mit dem zweiten Aufschlag hinterher. 1:0!

0:0

 

Los geht es allerdings auch gleich mal mit zwei Kostproben von Sousas exzellenter Vorhand - 15:30!

0:0

 

Endlich haben wir genug erzählt und Zeit überbrückt: Los geht's mit Aufschlag Zverev!

Chair Umpire

 

Einen Schiedsrichter hat die Partie natürlich auch: Diesen Job übernimmt heute Abend der Amerikaner Ali Nili, der vorhin bereits für die Komplettierung des Federer-Matches zuständig gewesen war.

Prozedere

 

Das Netz ist wieder regelkonform ausgerichtet, es könnte also wirklich losgehen. Oder sagen wir lieber: Nach dem Münzwurf, dem Erinnerungsfoto und dem fünfminütigen Einschlagen kann endlich angefangen werden.

Reperatur

 

Irgendwas scheint seit dem Ende des letzten Matches am Netz kaputt gegangen zu sein. Gleich drei Mann versuchen momentan, die Netzmitte wieder auf die richtige Höhe zu bringen - aber was sind schon ein paar weitere Minuten an Wartezeit ...

Ergebnisse

 

Sooooo! Nachdem sich Marin Cilic gegen Marton Fucsovics (HUN) durchsetzen konnte, hat nun auch Coco Vandeweghe (USA) überraschend gegen Maria Sakkari (GRE) verloren - und mittlerweile haben auch unsere beiden Hauptdarsteller den Weg auf den Court 2 gefunden.

Verspätung

 

Da der Tag auf Court 2 nur sehr langsam voran schreitet, steht auch uns eine längere Wartezeit bevor. Momentan sind hier noch Marton Fucsovics und Marin Cilic mit ihrem ersten Satz beschäftigt, nach den Herren muss dann Lokalmatadorin Coco Vandeweghe ran - und gegen (frühestens) vier Uhr dürfen wir uns dann auf Alexander Zverev freuen.

Head 2 Head

 

Womit wir dann auch schon beim direkten Vergleich dieser beiden Herren angekommen sind: Das bisher einzige Duell zwischen Zverev und Sousa entschied der Deutsche 2016 in Nizza auf Sand in drei Sätzen für sich.

Revanche!

 

So dramatisch ist das aber natürlich alles nicht, denn Sousa hat im Jahr 2017 ja gerade erst zwei seiner insgesamt neun Finalteilnahmen auf der Tour feiern dürfen (Kitzbühel, Auckland) und hat in den kommenden Wochen auch wenig Punkte zu verteidigen. Und außerdem dürfte seine Motivation heute natürlich besonders groß sein: Im Vorjahr verlor der Portugiese hier in Indian Wells ebenfalls in Runde 2 - gegen Alexanders älteren Bruder Mischa.

Sousa 2018

 

Wobei sich Zverev weder darüber noch über seinen bisherigen Saisonverlauf grämen müsste, wenn er sich zum Beispiel mit Joao Sousa vergleicht. Denn der Portugiese hat in dieser Saison noch kein einziges mal die 2. Runde eines Turniers überstanden - und das bei schon sechs Versuchen! Zuletzt setzte es sogar drei Erstrundenpleiten in Serie, was Sousa zu der Aussage veranlasste: ''In solchen Wochen denkt man, man müsste vielleicht doch wieder zurück auf die Challenger Tour.''

Zverev in Indian Wells

 

Zverev spielt in diesem Jahr übrigens schon zum vierten Mal in der Wüste Kaliforniens: Nach einer Niederlage in der Qualifikation 2015 erreichte er 2016 sein bestes Ergebnis, als er erst im Achtelfinale und nach drei hart umkämpften Sätzen an Rafael Nadal scheiterte. Im Vorjahr war für den Hamburger in Runde drei gegen Kumpel Nick Kyrgios Feierabend.

Der Rosenkrieg

 

Den folgenden Rosenkrieg (Ferrero: ''Zverev hat das Trainerteam nicht respektiert und kam dauernd zu spät zum Training.'' Zverev:''Juan-Carlos hat eine ganz andere Auffassung von Tennis, das haben wir leider erst zu spät gemerkt.'') muss man wohl als normal abhaken, aber Fakt ist, dass der Deutsche momentan ohne richtigen Coach unterwegs ist - was das Team um Zverev Senior, Bruder Mischa, Manager Patricio Apey und Fitnesstrainer Jez Green auffangen soll.

Zverev 2018

 

2017 war in Zverevs Welt noch alles in Ordnung, den ersten beiden Titeln bei Masters-Turnieren (Rom, Cincinnati) ließ der 20-Jährige den Sprung auf Platz drei der Weltrangliste folgen - der nächste deutsche Weltstar schien geboren zu sein. Doch zu Beginn diesen Jahres riss der gute Lauf dann komplett: Beim Hopman Cup erspielte sich Zverev nur eine 1:3-Bilanz, bei den Australian Open und in Rotterdam schied er schon frühzeitig aus und am (vorübergehenden) Ende stand dann nach einer nur sechsmonatigen Zusammenarbeit die Trennung von Trainer Juan-Carlos Ferrero.

Zverev

 

Wenig Sorgen über die Setzliste muss sich momentan natürlich Alexander Zverev machen, denn der deutsche Youngster steht dank der unkonstanten Leistungen der Konkurrenz weiterhin auf Platz 5 der Weltrangliste. Wobei das Jahr 2018 beim gebürtigen Hamburger alles andere als toll begonnen hat - aber lesen Sie selbst.

Setzliste

 

Nun also die Turnierleitung bei diesem Topevent, bei dem sein Kumpel Roger Federer als Titelverteidiger antritt und in diesem Jahr gern seinen Status als Nummer eins verteidigen möchte (wofür der Schweizer mindestens bis ins Halbfinale kommen muss). Und auch sonst ist die Startliste bei den Herren in Abwesenheit der verletzten Rafa Nadal und Stan Wawrinka natürlich lückenlos - so ist Novak Djokovic (SRB) zum Beispiel nur an Position zehn gesetzt, weil von den Top 38 der Welt 32 Spieler an den Start gehen.

Tennisrentner Haas

 

Wobei Haas seine aktive Karriere ja gerade erst heimlich, still und leise beendet hat, wie er der kalifornischen Zeitung ''Desert Sun'' verriet: ''Es ging letztes Jahr gar nicht ums gewinnen. Ich wollte einfach nur noch überall ein Mal antreten, ein Mal im Wettkampf stehen. So wie es jetzt steht war mein letzter Sieg auf der Tour einer gegen Roger Federer (Stuttgart/Juni '17). Das finde ich persönlich ein passendes Ende.''

Die Doppelspitze

 

Als eins von nur zwei Nicht-Grand-Slam-Turnieren dauert es länger als eine Woche (elf Tage), wobei der Preisgeldtopf (8,9 Millionen Dollar) nur von dem der überaus spendablen Chinesen in Shanghai getoppt wird. Und freiwillig absagen würde dieses Turnier trotz der sehr anstrengenden äußeren Bedingungen sowieso kein einziger der Topspieler - dafür sorgen unter anderem Turnierbesitzer Larry Ellison (Gründer von Oracle) und sein Turnierdirektor, der ehemalige deutsche Weltklassespieler Tommy Haas, mit ihrer Gastfreundschaft.

Indian Wells

 

Im Tenniszirkus sind die vier Grand Slams unangefochten die größten Turniere. Gleich dahinter folgen dann aber schon die Turniere der Masters-1000-Serie - und von denen ist das heute in der kalifornischen Wüste beginnende das größte und prestigeträchtigste.

Welcome to California!

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Indian Wells zur Zweitrundenpartie zwischen Joao Sousa und Alexander Zverev.