Kyrgios

Tsonga

Verabschiedung

 

Das war es für heute aus Melbourne. Ich bedanke mich für Ihr Interesse und freue mich, wenn Sie morgen wieder bei uns dabei sind. In der Nacht spielen Alexander Zverev (2:30 Uhr) und Dominic Thiem (4 Uhr), morgen früh sind wir dann natürlich live dabei, wenn Angelique Kerber in der Nightsession der ehemaligen Nummer eins der Welt, Maria Sharapova gegenübersteht (9 Uhr). Außerdem im Programm: Novak Djokovic (9 Uhr) und Roger Federer (10:30 Uhr). Viel Spaß und bis morgen, ciao!

Ausblick

 

Aber zurück zum Tennis. Während Jo-Wilfried Tsonga etwas enttäuscht abreisen muss, was für das Turnier sicher ein Verlust ist, steht Nick Kyrgios in der Runde der letzten 16 Athleten und damit im Achtelfinale. Dort trifft der Lokalmatador am Sonntag auf die Nummer drei der Welt, Grigor Dimitrov, der heute gegen den 20-jährigen Russen Andrey Rublev ebenfalls vier Sätze und über drei Stunden brauchte. Das wird sicher der nächste Thriller vor diesem großartigen Publikum!

Zeit für Spaß

 

Nicht nur die Performance auf dem Feld von Nick Kyrgios war heute brillant, auch im Interview auf dem Court gibt sich der Australier - der die Rolle als Entertainer ja liebt - souverän und ist schon wieder zu Späßen aufgelegt. Überragend natürlich auch der Moderator, der Kyrgios auf Will Smith in den Zuschauerrängen hinweist. Es wird kurz geflachst und viel gelacht, dann verrät der Australier uns noch, dass er jeden Tag Focus (ein Film mit Will Smith in der Hauptrolle) auf seinem Handy anschaut, allerdings Smith' Schauspielkollegin Margot Robbie in dem Film noch lieber sieht (was erstens natürlich wieder für einen Lacher sorgt und zweitens ihm auch wirklich niemand verdenken kann). Herrlich!

Fazit

 

Was für ein geiles Match! Riesen-Tennis von beiden Akteuren, deshalb wollen wir auch vor Jo-Wilfried den Hut ziehen, der fast keine Fehler gemacht und mit einigen Weltklasse-Schlägen begeistert hat. Am Ende war Kyrgios aber eine Spur effektiver, abgezockter - vor allem in den Tiebreaks. Alle drei Tiebreaks entscheidet der Australier knapp für sich.

7:6, 4:6, 7:6, 7:6

Der Tiebreak-Thriller hat ein Ende! Fast schon schade, dass Tsonga mit der Rückhand im Netz hängen bleibt. Aber in Rod Laver hält es jetzt natürlich niemanden mehr auf den Sätzen, Nick Kyrgios steht in der nächsten Runde.

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Matchball für Kyrgios! Und wie überragend war das vorbereitet? Den Stop im richtigen Moment, die Attacke ans Netz und der Volley inside-in. Es ist angerichtet. Aber Tsonga hat Aufschlag...

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Und Rod Laver explodiert! Denn Kyrgios erwischt seinen Gegenüber am Netz auf dem falschen Fuß und holt gleich zwei Mini-Breaks. Alles wieder in der Reihe!

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Schafft er nicht!

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Wahnsinn! Tsonga holt alles raus, attackiert am Netz und erspielt sich das zweite Mini-Break. Jetzt kann er schon zum Satzgewinn aufschlagen.

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Vorhand-Winner cross wie gemalen! Vor dem Seitenwechsel kann sich Kyrgios noch einmal selbst pushen.

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Mit dem Mini-Break vor eilt Tsonga per Volley am Netz zum 4:1.

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Ein denkbar ungünstiger Start in dieses Tiebreak für den Australier, der mit einem Doppelfehler beginnt. Sein dritter heute.

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Volley am Netz, 1:0 für Tsonga.

7:6, 4:6, 7:6, 6:6

 

Unbeeindruckt zieht Kyrgios aber sein Aufschlagspiel durch und bringt uns das dritte Tiebreak.

7:6, 4:6, 7:6, 5:6

 

Weltklasse! Tsonga packt am Netz wieder einen traumhaften Halbvolley aus.

7:6, 4:6, 7:6, 5:6

 

Selbstgespräche bei Kyrgios hatten wir jetzt länger nicht mehr - und die helfen dem Australier auch nicht. Tsonga legt vor, kann der Lokalmatador das dritte Tiebreak erzwingen?

7:6, 4:6, 7:6, 5:5

 

Und jetzt legt Kyrgios ein 30:0 vor, wird das das Break zum Matchgewinn? Erstmal nicht, Tsonga repariert flott und stellt auf 30:40.

7:6, 4:6, 7:6, 5:5

 

Nächster starker Service hinterher und wir nähern uns dem dritten Tiebreak.

7:6, 4:6, 7:6, 4:5

 

197 km/h beim zweiten Aufschlag. Das ist mal 'ne Ansage! Von "spielen da die Nerven mit" will ich nichts gesagt haben.

7:6, 4:6, 7:6, 4:5

 

Kyrgios lässt Tsonga von 30:0 auf 30:30 rankommen. Spielen die Nerven jetzt mit?

7:6, 4:6, 7:6, 4:5

 

Ist aber der einzige Punkt für Kyrgios, der jetzt gegen den Satzverlust aufschlägt. Wobei hier wahrscheinlich auch niemand was gegen einen fünften Satz hätte.

7:6, 4:6, 7:6, 4:4

 

Wieder erhebt sich das Publikum vor diesen beiden Athleten. Dieses Mal packt Kyrgios den Lob auf die Grundlinie aus. Tsonga macht es etwas konventioneller als sein Gegenüber und spielt den Ball nicht zwischen den Beinen zurück, sondern drischt ihn in einem hohen Bogen über den Kopf zurück - im Umdrehen weiß er vermutlich schon, dass Kyrgios ihm den Ball gleich um die Ohren schmettert.

7:6, 4:6, 7:6, 4:4

 

... die gute Laune kehrt aber direkt zurück, denn mit zwei schnellen Punkten holt er sich sein Spiel.

7:6, 4:6, 7:6, 3:4

 

Das Lachen vergeht Kyrgios jetzt aber erst einmal, denn der Australier muss über den Einstand gehen ...

7:6, 4:6, 7:6, 3:4

 

War im Übrigen der Punkt zum 40:15 und damit die halbe Miete für Tsonga zum Spielgewinn. Mittlerweile hat er die ganze.

7:6, 4:6, 7:6, 3:3

 

Die beiden sorgen jetzt nicht nur für Mega-Tennis und überragendes Spektakel, sondern auch für Comedy vom feinsten. Tsonga zwirbelt seine Rückhand irgendwie am Netz vorbei hinten auf die Grundlinie - irre! Aber der Linienrichter gibt den Ball aus. Weil Kyrgios aber fluchend und ungläubig abdreht weiß Tsonga: 'Der war gut' - und deshalb challenged er auch. Was Kyrgios natürlich direkt aufnimmt und sagt 'Neeee, ich hab doch nicht ungläubig geguckt, hab doch gesehen, dass der aus war'. Der Franzose lässt sich aber nicht unterkriegen, gestikuliert mit dem Zeigefinger und einem Lachen ein 'Nein mein Lieber, ich hab's genau gesehen, dass du weißt, dass der drin war' - und Recht hat. Sehr witzige Situation, die alle Beteiligten mal eben zum Lachen gebracht hat.

7:6, 4:6, 7:6, 3:3

 

Auf Tsongas Rückhand-Slice weiß der Australier allerdings keine Antwort. Und die eigene Rückhand-cross wird ihm zu lang.

7:6, 4:6, 7:6, 2:3

 

Aber Kyrgios schraubt den Lärmpegel in der Rod Laver Arena mit einem verrückten Überkopf-Stop wieder auf Stufe 10 und gewinnt sein Spiel.

7:6, 4:6, 7:6, 2:3

 

Der nächste starke Schlag von Tsonga, der seinen 15. Vorhand-Winner an Kyrgios vorbei die Linie runter jagt. Und eine Rückhand des Australiers ins Netz bringt ihn auf 30:30 ran.

7:6, 4:6, 7:6, 2:3

 

Davon kann sich der Australier dann allerdings auch nichts kaufen, denn Tsonga holt sich souverän das 3:2.

7:6, 4:6, 7:6, 2:2

 

Er ist und bleibt ein kleiner Showman, der Nick Kyrgios. Wieder wird am Netz von einem Lob kalt erwischt, wieder will er sich mit einem Tweener retten. Der landet neben dem Feld, das Publikum ist trotzdem begeistert.

7:6, 4:6, 7:6, 2:2

 

Mit einem Ass entzaubert er Tsonga dann endgültig, um anschließend sein Spiel einzusacken. Rod Laver tobt!

7:6, 4:6, 7:6, 1:2

 

IST. DAS. GEIL! Kyrgios wehrt den Break-Ball von Tsonga mit einer Vorhand cross inside-out ab, wie sie im Lehrbuch steht. Im Lehrbuch für Weltklasse-Tennis.

7:6, 4:6, 7:6, 1:2

 

Und die Zaubershow geht weiter! Erst Tsonga mit einem perfekten Lob an die Grundlinie, dann die Antwort von Kyrgios per Tweener - aber den hat der Franzose schon Mal auf der Tour gesehen, deshalb wartet er bereits am Netz und verwandelt den Volley. Und Kyrgios kann's nicht fassen.

7:6, 4:6, 7:6, 1:2

 

Wo hat der Tsonga eigentlich zaubern gelernt? Da legt der mal einen eben unter Bedrängnis einen Halbvolley über die Netzkante unerreichbar ins Feld. Klar, ein bisschen Glück war schon dabei. Aber den Punkt hatte Kyrgios gedanklich schon für sich verbucht.

7:6, 4:6, 7:6, 1:2

 

Tsonga nutzt die kurze Unterbrechung zwischen dem Seitenwechsel noch einmal, um mit dem umpire chair zu diskutieren. Aber eigentlich will er gar nicht hören, was der zu sagen hat, sonder nur nochmal seinen Standpunkt klar machen, was man seiner Mimik und Gestik sehr schön entnehmen kann.

7:6, 4:6, 7:6, 1:2

 

Der Franzose hat sich selbst und damit auch sein Aufschlagspiel wieder voll im Griff. 2:1!

7:6, 4:6, 7:6, 1:1

 

Mit einer sagenhaften Vorhand cross schießt Tsonga den nächsten Vorteil von Kyrgios weg. Nimmt der Australier mit Galgenhumor und Challenge, die aber nichts daran ändert, dass der Ball drin war.

7:6, 4:6, 7:6, 1:1

 

Da packt Tsonga mal eben wieder Weltkasse-Tennis aus. Mit einem Vorhand-Cross-Winner und einem perfekten Netzangriff. Einstand.

7:6, 4:6, 7:6, 1:1

 

Wow! Der Australier spielt nun furios auf, attackiert den zweiten Service extrem früh und punktet per chip-and-charge-Attacke. Zwei Break-Bälle!

7:6, 4:6, 7:6, 1:1

 

Stark von Kyrgios, der hinter dem Rücken einen Rückhand-Return auspackt - und Tsonga damit so sehr bedrängt, dass der ins Netz schlägt.

7:6, 4:6, 7:6, 1:1

 

Hat sich noch immer nicht ganz eingekriegt der Franzose, weshalb Kyrgios leichtes Spiel hat und ausgleicht.

7:6, 4:6, 7:6, 0:1

 

Tsonga holt das 1:0 - und meckert! Womöglich über den einseitigen Support, aber auf jeden Fall in seiner Muttersprache französisch (und damit kann ich nun nicht dienen).

Zwischenfazit

 

Dritter Satz, zum dritten Mal wird es eng und spannend - und beim zweiten Tiebreak behält abermals der sonst so hitzige Kyrgios einen kühlen Kopf. Erwähnenswert: Beide haben kein Aufschlagspiel abgegeben im dritten Satz - und auch gefühlt keine Break-Chance zugelassen.

7:6, 4:6, 7:6

Und dann haut der noch so einen Return raus! Dieses Mal weiß er genau, wie der zweite Aufschlag kommt und holt sich den dritten Satz mit einem starken Winner.

7:6, 4:6, 6:6

 

Ganz stark von Kyrgios, der ans Netz kommt und mit der Vorhand gepunktet.

7:6, 4:6, 6:6

 

Abgewehrt! Mit einer sensationellen Vorhand cross.

7:6, 4:6, 6:6

 

Da war mehr drin für Kyrgios! Der zweite Aufschlag von Tsonga hat nur gute 130 km/h, doch der Return des Australiers landet im Netz. Satzball Tsonga!

7:6, 4:6, 6:6

 

Und schon wird es wieder eine Spur leiser in Melbourne: Tsonga schafft das Mini-Re-Break.

7:6, 4:6, 6:6

 

Tsonga hält den Schaden möglichst gering. Mit einem Ass.

7:6, 4:6, 6:6

 

Und jetzt tobt die Rod Laver Arena! Was für ein BRILLANTER Passierball von Kyrgios, der erst schon einen starken Return spielt und seinen Gegenüber dann am Netz eiskalt erwischt. Mini-Break geschaffen, wie schon im ersten Satz!

7:6, 4:6, 6:6

 

Die Rückhand longline weit am Feld vorbei - und das erste Mal, dass auch Tsonga flucht. Gibt ein Ass obendrauf, damit er gleich wieder weiß, wer Heimspiel hat.

7:6, 4:6, 6:6

 

Service-Winner und Ass. Und JETZT hat Kyrgios langsam die Schnauze voll von dem Franzosen, der so genial aufschlägt.

7:6, 4:6, 6:6

 

Netzangriff und Punkt Kyrgios - weil der Passierball des Franzosen im Netz hängen bleibt.

7:6, 4:6, 6:6

 

Ha! Ein Ass-Drilling. Tiebreak!

7:6, 4:6, 6:5

 

Wahnsinn, Tsonga schon wieder mit dem Ass-Pärchen auf der Hand. 40:0!

7:6, 4:6, 6:5

 

Schnellwaschgang, 6:5. Zweiter Tiebreak?

7:6, 4:6, 5:5

 

Per Ass geht es dann auch direkt zum 5:5. Klassiker heute.

7:6, 4:6, 5:4

 

Und bevor der Australier noch einen Gedanken an ein Break zum Satzgewinn verschwenden kann, gibt es zwei Service-Winner.

7:6, 4:6, 5:4

 

Starker Rückhand-Return von Kyrgios, der longline punktet. Aber Tsonga stellt direkt auf 15:15.

7:6, 4:6, 5:4

 

Ohne Fehler, ohne Punktverlust - wieder legt Nick Kyrgios vor. Tsonga serviert nun gegen den Satzverlust.

7:6, 4:6, 4:4

 

Man kann gar nicht so schnell tippen und gucken, da hat Kyrgios schon wieder auf 30:0 gestellt. Und dann überrascht auch er seinen Gegenüber mit einem Netzangriff. 40:0!

7:6, 4:6, 4:4

 

Tsonga kommt wieder ans Netz. Kyrgios ist davon gleich so überrascht, dass er den Passierball auch ins Netz donnert. Selbst wenn der drüber gegangen wäre, wäre er nicht im Feld gelandet.

7:6, 4:6, 4:3

 

Da wäre er fast doch ganz kurz wieder durchgebrochen, der alte Nick Kyrgios, der nach einem Rückhand-Netztreffer explodiert. Aber er fängt ihn wieder ein und stellt sich für den nächsten Aufschlag auf - hat aber auch da keine Chance, 0:30.

7:6, 4:6, 4:3

 

Logisch, zu Null geht dieses Spiel an den Australier, der mittlerweile übrigens total ruhig und konzentriert ist. Kein Schimpfen, kein Kopfschütteln. Tolles Tennis auf beiden Seiten - und die Anspannung in der Rod Laver Arena ist zum greifen.

7:6, 4:6, 3:3

 

Spiegel drauf: Tsonga mit der Rückhand ins Netz, 40:0 Kyrgios.

7:6, 4:6, 3:3

 

Und genau so kommt es auch, zu Null zum 3:3.

7:6, 4:6, 3:2

 

Kyrgios kommt endlich mal gut in einen Ballwechsel - und bleibt dann mit der Rückhand im Netz hängen. 40:0 für Tsonga, der schon wieder auf dem besten Weg ist, ohne Punktverlust sein Spiel zu holen.

7:6, 4:6, 3:2

 

Der erste Aufschlag kommt an und die logische Folge ist der Spielgewinn. Tsongas Rückhand zappelt im Netz.

7:6, 4:6, 2:2

 

Das ist vielleicht am Ende der ausschlaggebende Unterschied heute: Stop ins Netz, solche Fehler macht Tsonga bei seinem Service nicht. Aber der Australier krallt sich den nächsten Spielball.

7:6, 4:6, 2:2

 

Bei Aufschlag von Kyrgios, der weiterhin konstant Raketen mit über 200km/h abfeuert, hat es der Franzose natürlich ungemein schwerer, sauber und präzise zu returnieren. Die Chance bietet sich eigentlich nur, wenn der Australier über den zweiten gehen muss. Deshalb steht es auch schon wieder 40:15.

7:6, 4:6, 2:2

 

Bei eigenem Aufschlag, möchte ich hinzufügen. Das 2:2 ist da eh nur noch Randnotiz.

7:6, 4:6, 2:1

 

Aber Jo-Wilfried Tsonga spielte heute auch mit das beste Tennis, das ich je von ihm gesehen habe. Das ich überhaupt von einem Franzosen gesehen habe vermutlich. So ruhig, so sauber, so präzise - da pass alles. 40:0!

7:6, 4:6, 2:1

 

Aber wir hatten Ihnen ja eingangs den neuen, ruhigeren Nick Kyrgios vorgestellt. Deshalb verwundert es auch niemanden, dass der Australier fokussiert bleibt, Service-Winner nach Service-Winner aufschlägt und ohne Punktverlust wieder vorlegt. Cool!

7:6, 4:6, 1:1

 

Was nervt Kyrgios wohl mehr? Dass Tsonga ihn schon wieder am Netz überrascht und damit das Spiel holt, oder dass sich der Franzose darüber auch noch wie ein kleines Kind freut.

7:6, 4:6, 1:0

 

Fassungsloses Kopfschütteln bei Kyrgios. Tsonga hat dieses Mal das Ass-Pärchen gezogen. Und damit Spielball.

7:6, 4:6, 1:0

 

Oh ja! Mit einem weltklasse Rückhand-Passierball cross stellt der Lokalmatador auf 30:15.

7:6, 4:6, 1:0

 

Ruckzuck nimmt er seinen Aufschlag dann auch mit. Findet er dieses Mal Lösungen für Tsongas Aufschlag?

7:6, 4:6, 0:0

 

Der dritte Satz beginnt mit einem Punkt für Tsonga bei Aufschlag von Kyrgios. Sie wissen, dass dem Australier das nicht gefällt. Deshalb gibt es erstmal ein krachendes Ass zur Antwort.

Zwischenfazit

 

Der Satzausgleich geht absolut in Ordnung, denn Tsonga hat diesen zweiten Satz dominiert. Zweimal hat es der Franzose geschafft, in Kyrgios' Aufschlagspiel zu kommen und Break-Chancen zu kreieren, einmal ist ihm das Break gelungen. Bei eigenem Aufschlag zeigte sich der Franzose makellos und ließ keine Chance zum Gegen-Break zu. Kyrgios muss sein Gemüt nun ein wenig beruhigen und dann freuen wir uns auf einen spannenden dritten Satz in einem erstklassigen Drittrunden-Match.

7:6, 4:6

Dachte mir schon, dass da einer reichen wird. Starker Vorhand-Winner zum Ausgleich! Und wir wissen jetzt: Will Smith mag guten Tennis.

7:6, 4:5

 

Sieht nicht danach, Tsonga bleibt in diesem Satz bei eigenem Aufschlag absolut unantastbar. Schon wieder steht's 40:0, drei Satzbälle also.

7:6, 4:5

 

Gut weggesteckt von Kyrgios, der im Eiltempo den Aufschlag wieder an Tsonga zurück gibt. Der Franzose serviert nun zum Satzausgleich. Oder sollte das hier etwa wieder ins Tiebreak gehen?

7:6, 3:5

 

Jetzt ist es wieder an Tsonga, seinen Gegenüber zu nerven. Macht er auch, mit einem glatten Spiel zu Null. Und natürlich auch wieder mit Ass und technisch unfassbar starkem Tennis.

7:6, 3:4

 

Er macht ihn nicht. Stattdessen gibt es mal wieder Ass und Service-Winner aus der australischen Küche. Diese freien Punkte hat Kyrgios dringend gebraucht.

7:6, 2:4

 

Break-Ball für Tsonga! Nach 40:0. Also wenn der den jetzt macht, will ich nicht in Kyrgios' Nähe stehen.

7:6, 2:4

 

Zwei Fehler von Kyrgios und ein Rückhand-Winner von Tsonga, der nicht von dieser Welt ist - 40:40 und die Anspannung steigt wieder.

7:6, 2:4

 

Schnelles 40:0 und in Rod Laver atmet man kurz auf.

7:6, 2:4

 

Dann noch so ein toller Stop und das dritte Spiel in Folge (!) endet ohne Punkt (!) für Kyrgios.

7:6, 2:3

 

Zwei Asse von Tsonga helfen auf der anderen Seite auch nicht zur Beruhigung.

7:6, 2:3

 

Wie stark das aber auch von Tsonga ist, der schon wieder im richtigen Moment ans Netz geht und mit einem perfektem Stop das Break holt. Und Kyrgios kann sich jetzt gar nicht mehr halten, da kommt der alte Motzfrosch wieder durch. Jugendfrei ist's größtenteils auch nicht.

7:6, 2:2

 

Puh, 0:40 nach Netzschlag. Weniger schimpfen, mehr konzentrieren!

7:6, 2:2

 

Jetzt muss der Australier aber aufpassen, 0:30.

7:6, 2:2

 

Während Tsonga weiter grinst erklärt Kyrgios dem Ball nochmal, dass er bei Passierball gefälligst das Netz passieren soll.

7:6, 2:2

 

War das ein kleines Grinsen bei Tsonga? Ohne Punktverlust und mit Ass - kann der Franzose eben auch.

7:6, 2:1

 

Ohne Punktverlust rast der Kyrgios Express zum Spielgewinn. Balsam für die Seele.

7:6, 1:1

 

Was heißt auf australisch "den Frust von der Seele schießen"? Ass. Mit 217km/h.

7:6, 1:1

 

Kyrgios ärgert sich noch über irgendwas, Tsonga gleicht aus.

7:6, 1:0

 

Kann ich das zurücknehmen? Dieser Mega-Vorhand-Winner cross in die Ecke hat wohl auf den Zentimeter genau gepasst.

7:6, 1:0

 

Tsonga hat jetzt eins um andere Mal auch Probleme mit der Länge der eigenen Schläge. Zwei Fehler bedeuten 30:30.

7:6, 1:0

 

Auch im zweiten Satz hat Kyrgios kein Problem, sein erstes Aufschlagspiel zu behalten. Und Tsonga guckt schon ein wenig ratlos, wie er bitte Aufschläge mit konstant über 210km/h returnieren soll.

Zwischenfazit

 

Langer erster Satz, in dem beide ihre großartige Qualität im Service unter Beweis gestellt haben. Meist ging es blitzschnell, oft ohne Punktverlust - aber auch je ein Break gelang. Im Tiebreak schaffte Kyrgios zum perfekten Zeitpunkt das Minibreak, was letztlich genauso wichtig wie sein extrem gutes Aufschlagspiel war.

7:6

Und rums! Der zweite Aufschlag sitzt, Nick Kyrgios holt sich unter lautem Jubel den ersten Satz.

6:6

 

Sagenhaft! Tsonga zwingt seinen Gegenüber in den Ballwechsel und bricht dann von der Grundlinie aus. Am Netz spielt er den Stop, welcher den ersten Satzball abwehrt.

6:6

 

Und der Australier verschafft sich zwei Satzbälle. Natürlich mit einem Service-Winner.

6:6

 

Und jetzt wird es laut in der Arena, denn Kyrgios schafft das erste Mini-Break im Tiebreak zum 5:4.

6:6

 

Service-Winner, 4:3 Kyrgios. Klingt so einfach...

6:6

 

Kurz geschmunzelt: Dieses Mal hat der Service "nur" 209km/h und schon kommt der Return von Tsonga an. Dann bleibt der Stop des Franzosen aber im Netz hängen und Rod Laver jubelt.

6:6

 

Noch keine Fehler in diesem Tiebreak auf Seiten der Aufschläger. Tsonga stellt auf 3:2.

6:6

 

Kyrgios macht's ihm nach und zeigt, was er aus dem ersten Satz bisher gelernt hat: Zwei gnadenlose Services mit über 210km/h - keine Chance für Tsonga.

6:6

 

Bewährtes Mittel von Tsonga: Aufschlag auf den Körper und den Schaufel-Return dann direkt mit der Vorhand verwandelt.

6:6

 

Tsongas Stop landet neben dem Feld, das beweist uns auch die Challenge des Franzosen. Tiebreak!

5:6

 

Das Publikum in der Rod Laver Arena feuert seinen Liebling lautstark an. Und der holt sich mit einem starken Rückhand-Winner longline zwei Satzbälle.

5:6

 

Tsonga macht es denn spannend, denn er legt wieder vor und nun wird sich bei Aufschlag von Kyrgios entscheiden: Tiebreak oder Satzverlust?

5:5

 

Aber man muss Respekt haben vor diesem Mann. Obwohl er mit dem Rücken zur Wand steht und gegen Satzverlust serviert, bleibt er doch cool genug, um seinen Gegenüber mit der Vorhand zum entscheidenden Fehler zu zwingen und das Aufschlagspiel zu gewinnen.

4:5

 

Autsch, Spielball zwei fliegt nach einem Rahmentreffer aus der Halle. Und am liebsten würde Kyrgios den Schläger gleich hinterherwerfen.

4:5

 

Dann nimmt der Franzose ihm auch noch einen Spielball per Netzangriff ab. Fördert das Abkühlen des hitzigen Australiers nicht wirklich.

4:5

 

Man hört es leise ticken auf der Seite von Kyrgios. Erst schlägt er ins Netz, dann erreicht er einen Return nicht mehr. Und schon wird geschimpft.

4:5

 

Tsonga! Der Franzose serviert oft auf den Körper von Kyrgios, der den Ball dann nur zurückschaufeln kann. Einfache Aufgabe für Tsonga, der die Filzkugel dann platziert über den Platz jagen und freie Punkte mitnehmen kann.

4:4

 

Mit einem tollen Rückhand-Winner die Linie runter sammelt der Australier die letzten Punkte ein zum 4:4. Wer legt nun vor?

3:4

 

Kyrgios hat auch wieder eins gezogen. Ein Ass-Pärchen sogar.

3:4

 

Was den Franzosen aber nicht weiter stört, denn er hat ja noch ein Ass zum Spielgewinn im Ärmel.

3:3

 

Den Aufschlag hat Kyrgios hervoragend gelesen. Mit dem Rückhand-Block returniert er nach außen, Tsonga bekommt die Kugel nicht mehr zurück ins Feld.

3:3

 

Dann hat der Franzose Glück, dass seine Vorhand übers Netz rollt und ins Feld fällt. Kyrgios versucht gar nicht erst, den Ball noch zu erreichen. Und wer den extravaganten Athleten kennt, der hat in ihm gerade etwas explodieren gehört.

3:2

 

Noch ein Fehler des Lokalmatadors bringt Tsonga dann auch schon die doppelte Chance, nach Breaks auszugleichen. Ein sagenhafter Passierball wehrt die erste ab.

3:2

 

Toller Ballwechsel der beiden. Kyrgios diktiert aus dem Feld, Tsonga returniert hinter der Grundlinie - bis der Australier unkonzentriert ins Netz schlägt. Ärgerlich, den Punkt hätte er sich gut vorbereitet.

3:2

 

Wollen Sie raten, wie Kyrgios begonnen hat? Richtig, mit Ass!

3:2

 

Einmal kurz zu lang geworden mit der Vorhand, dann den Service mit über 200km/h zum nächsten Punkt verwandelt. Geht blitzschnell in diesem ersten Satz.

3:1

 

Auch der Franzose hat seine Sicherheit bei eigenem Aufschlag wieder gefunden und kontert mit einem schnellen 40:0.

3:1

 

Ganz kurz schafft es der Franzose zum ersten Mal in einen Ballwechsel mit seinem Gegenüber. Aber dann ist der Sack auch schon zu, 3:1 für den Australier.

2:1

 

Kyrgios lässt sich davon nicht anstecken. Die Asse und Service-Winner fliegen Tsonga nur so um die Ohren. 40:0!

2:1

 

Und weil der Franzose noch einen Fehler macht ist die erste Chance auf direkt in ein Break umgewandelt!

1:1

 

Aber dann wird Tsonga die Rückhand plötzlich zweimal zu lang und schon hat Kyrgios die erste Break-Chance.

1:1

 

Vorhand-Winner longline mit über 150km/h! Man merkt sofort, das sind zwei absolute Kraftpakete.

1:1

 

Könnte ein schnelles Match werden. Ass, Ass, Service-Winner, Service-Winner - Kyrgios macht's noch schneller!

0:1

 

Und der Franzose signalisiert gleich in den ersten 90 Sekunden, dass er den Publikumsliebling hier nicht durchwinken wird. Per Ass und Service-Winner geht's ohne Punktverlust zum 1:0.

0:0

 

Und damit rein in das Match! Tsonga beginnt mit Aufschlag und dem ersten Punkt.

Head 2 Head

 

Fehlt noch der Blick auf den direkten Vergleich: Das bisher einzige Duell dieser beiden gewann Tsonga 2017 in Marseille (Halle) in einem umkämpften Dreisatzmatch.

Kyrgios

 

Denn wo der Australier früher explodiert wäre, nimmt er derzeit jedes Geräusch, jede Anfeindung der Fans und jedes Mätzchen der Gegner klaglos hin und spielt einfach sein Spiel - was ihm tatsächlich richtig gut zu bekommen scheint, wie seine beiden ersten Auftritte gegen Rogerio Dutra Silva und Victor Troicki bewiesen.

Kyrgios

 

Wesentlich aktiver war da schon Nick Kyrgios - der hat sein einziges Turnier 2018 (Brisbane) nämlich gleich mal gewonnen und dabei mit seinem Sieg gegen Grigor Dimitrov auch ein hübsches Ausrufezeichen gesetzt. Was sich gut anlässt, dann Kyrgios hat 2018 ja zu seinem Jahr ernannt - und vor allem zum Jahr des guten Benehmens.

Tsonga in Melbourne

 

Generell spielt Tsonga hier in Melbourne sein erstes Turnier 2018, Formdaten gibt es also noch keine - aber dass er sich hier sehr wohl fühlt, beweisen ein Finaleinzug (2008) sowie vier weitere Ausflüge ins Viertel- oder Halbfinale.

Tsonga

 

Denn tatsächlich wäre Jo-Wilfried Tsonga wohl niemand böse, wenn er heute einfach im Bett geblieben wäre: In Runde zwei gegen Dennis Shapovalov musste der Franzose nämlich von 1:2-Sätzen wiederkommen und im fünften Durchgang ein 2:5 (!) umdrehen.

Spektakel!

 

Wenn man sich ein Match aussuchen könnte, bei dem es garantiert hoch her geht und das mindestens vier wenn nicht sogar fünf Sätze dauern soll, dann wäre die Ansetzung Kyrgios gegen Tsonga wohl eine der am häufigst gewünschten. Denn beide Herren stehen für Spektakel und großen Kampf - hoffen wir, dass das auch heute so ausgeht.

Welcome Down Under

 

Herzlich willkommen bei den Australian Open zur Drittrundenpartie zwischen Nick Kyrgios und Jo-Wilfried Tsonga.