Brown

Raonic

Abschied

 

Weiter geht es bei uns natürlich noch die ganze Nacht - wenn Ihnen also noch nach ein bisschen Haas, Mayer, Petkovic oder Djokovic ist, bleiben Sie dran! Ansonsten sagt Oliver Stein nun aber Gute Nacht, wünscht allen Lesern einen angenehmen Dienstag und freut sich auf ein Wiederlesen!

Statistik

 

Und auch, wenn wir uns den Zahlen meist nur sehr peripher widmen: Raonic gab heute ganze 20/79 Punkten bei eigenem Aufschlag ab und servierte 18 Asse sowie jede Menge Servicewinner - gegen eine solche Waffe kann man schlichtweg mal verlieren.

Raonic

 

''Ja, das war heute schon ganz in Ordnung. Ich mag das Turnier einfach, die Fans machen mich stark und von Dustin will man sich eben auch nicht ausspielen lassen. Denn das passiert schneller, als man denkt'', so Raonic nach dem Match im On-Court Interview.

Fazit

 

So richtig hat es einfach nicht sein sollen für Dustin Brown - denn gegen einen Milos Raonic in dieser Form und vor allem mit diesem Aufschlag dürfte wohl kaum jemand ein Rezept haben. Und genau deshalb darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass sich Brown trotz des relativ deutlichen Ergebnisses hier richtig gut verkauft hat.

3:6, 4:6, 2:6

Und das war's - mit einem Servicewinner beendet Milos Raonic diese Partie standesgemäß.

3:6, 4:6, 2:5

 

Tjaja, diese Aufschläge, In diesem Fall wirft Raonic der Spannung halber nochmal schnell einen Doppelfehler zum 30:30 ein. Um dann aber mit einem Vorhandwinner doch auf Matchball zu stellen.

3:6, 4:6, 2:5

 

Einen Punkt holt Brown am Netz, ein Mal muss er sich ausspielen lassen. 30:15 Raonic.

3:6, 4:6, 2:5

 

Wie macht man das am besten? Mit einem Ass. 15:0.

3:6, 4:6, 2:5

 

Browns 20. Winner bringt ihm noch ein wenig Ergebniskosmetik, nun wird Raonic diese Partie aber wohl ausservieren wollen.

3:6, 4:6, 1:5

 

Raonic kommt am Netz zum 0:15, aber Brown kann mit feinem Tenis und drei Punkten in Serie zum 40:15 kontern. Der Shotmaker ist zu erkennen - er war heute nur leider zu selten im Einsatz.

3:6, 4:6, 1:5

 

Es gibt nochmal neue Bälle, aber einen großen Unterschied wird das wohl auch nicht mehr machen: Dustin Brown serviert gegen den Matchverlust.

3:6, 4:6, 1:4

 

... und der Deutsche kann das mit einer fabelhaften Rückhand longline sogar noch auf 30:30 ausbauen! Dann ist Raonic allerdings wieder eiskalt, serviert einen Winner und ein weiteres Ass - und geht mit 5:1 in Führung.

3:6, 4:6, 1:4

 

Kurz darauf zahlt sich das Risiko dann aber nicht aus, der Doppelfehler - trotz Challenge - zum 30:15 bringt Brown wenigstens irgendwie ins Spiel ...

3:6, 4:6, 1:4

 

Ass zum 15:0 - mit einem zweiten Aufschlag mit 235 (!!!) km/h. 235! Unfassbar ...

3:6, 4:6, 1:4

 

Ich leg mich mal fest: Dieses zweite Break Rückstand dürfte Dustin Brown das Genick gebrochen haben. Natürlich nur spielerischer Natur - wobei man sich gegen die Kanonenaufschläge von Raonic sicherlich so einige Blessuren abholen könnte.

3:6, 4:6, 1:3

 

Und zumindest eine Breakchance kann sich der Kanadier dann auch mit einem Passierball kurz cross gespielt erarbeiten. Ist das die endgültige Entscheidung?

3:6, 4:6, 1:3

 

Erneut schleichen sich beim deutschen die Doppelfehler ein. Raonic stehen bei 15:30 alle Türen offen ...

3:6, 4:6, 1:3

 

Und weil der Kanadier dann auch noch die Muße hat, von der Grundlinie mit einem ansatzlosen Stopp zu punkten, steht es schnell 3:1. Umso bitterer für Brown, dass er sich in diesen Aufschlagspielen absolut nichts vorwerfen lassen muss ...

3:6, 4:6, 1:2

 

Brown startet erneut mit einem vielversprechenden 0:15, läuft dann aber in den nächsten Servicewinner-Beschuss von Raonic.

3:6, 4:6, 1:2

 

Mit einem trickreichen Vorhandsidespin aus dem Halbfeld beschließt Brown dieses souveräne Aufschlagspiel zum 1:2. Wäre da doch bloß nicht dieses dumme Break ...

3:6, 4:6, 0:2

 

So in etwa war das gemeint. Brown punktet gleich drei mal mit Winnern von der Grundlinie und bekommt dafür vom Publikum einen ordentlichen Anfeuerungsapplaus.

3:6, 4:6, 0:2

 

Am Ende benötigt Raonic dann sogar drei Spielbälle, um es über die Ziellinie zu schaffen, hat das frühe Break damit aber bestätigt. Dustin Quijote, übernehmen sie!

3:6, 4:6, 0:1

 

Wie gewonnen, so zerronnen: Raonic serviert zunächst ein Ass und dann einen Servicewinner und gleicht zum Einstand aus.

3:6, 4:6, 0:1

 

Und es wird noch besser: Mit einer Vorhand cross und einem Rückhandwinner die Linie entlang erspielt sich Brown die Breakchancen zwei und drei!

3:6, 4:6, 0:1

 

Dem Publikum ist es egal, solange Brown weiter Bälle wie diesen spielt: Aus vollem lauf zirkelt er die Vorhand longline um Raonic und den Netzpfosten herum ins Eck. Wohoo!

3:6, 4:6, 0:1

 

Man will ja nicht schwarz malen, aber das sieht doch verdächtig nach einer Vorentscheidung aus: Mit einer zu langen Vorhand gibt Brown sein Service ab und sieht sich nun einer Mammutaufgabe gegenüber - denn ein Break hat der Deutsche heute ja noch nicht geholt.

3:6, 4:6, 0:0

 

Aber Brown behält die Ruhe und kann zwei Mal - jeweils am Netz - lässig zum 30:30 punkten. Bevor er dann aber doch wieder einen leichten Fehler zum 30:40 einstreut ...

3:6, 4:6, 0:0

 

Aber natürlich hat Raonic auch nicht nur den Aufschlag zur Verfügung, sondern kann auch sonst ganz passabel Tennis spielen. Zwei starke Returnwinner in Serie bringen ihm gleich ein 0:30 ...

Zwischenfazit

 

Nach wie vor spielt Dustin Brown hier fast auf Augenhöhe mit - das fast macht pro Satz allerdings ein Break und somit den 0:2-Satzrückstand aus. Tatsächlich ist es so, dass Raonic hier überwiegend von seinem heute mal wieder unglaublichen Service lebt - aber noch hat Brown nicht verloren.

3:6, 4:6

und dann ist es mal wieder so schnell vorbei, wie es begonnen hatte: Mit seinen Assen zwölf und dreizehn tütet Raonic den zweiten Satz ein.

3:6, 4:5

 

Das macht aber alles nichts, denn erneut kann Brown Raonic dann auf dessen Rückhand zum Fehler zwingen - den folgenden Breakball aber leider nicht nutzen. Einstand!

3:6, 4:5

 

Und dann muss das Hawkeye aushelfen - aber tatsächlich war der tolle Rückhandreturn von Brown die Linie entlang knapp im Aus. 30:30.

3:6, 4:5

 

Nanu? Gleich zwei mal kann Brown weit im Feld stehend offensiv returnieren und Raonic zu Fehlern zwingen. Das öffnet bei 15:30 Türen ... zumindest ganz, ganz leicht.

3:6, 4:5

 

Den Spielball kann Brown dann am Netz nutzen und auf 4:5 verkürzen - aber jetzt serviert Milos Raonic natürlich selber zum Satzgewinn. Was eigentlich nicht schief gehen kann, wenn man die normalen Maßstäbe menschlicher Logik zur Hilfe nimmt ...

3:6, 3:5

 

Brown wehrt sich nach bestem Gewissen und kann immerhin auf 30:30 stellen. Und hat dann auch noch Glück, dass ein Netzroller von Raonic im Korridor landet. Spielball Brown!

3:6, 3:5

 

Bärenstark! Erst drischt Raonic einen Vorhandreturn kurz cross an Brown vorbei auf die Seitenlinie, dann einen Rückhandreturn longline. 15:30!

3:6, 3:5

 

Soviel dazu. Viel mehr geht es hier nach dem Motto ''Wie du mir, so ich dir'' weiter - Raonic bringt sein Service ebenfalls mühelos und zu Null durch. 5:3 für den Kanadier, Dustin Brown muss gegen den Satzverlust aufschlagen.

3:6, 3:4

 

Zweites Ass und drittes zu Null für Brown - jetzt heißt es, am Re-Break zu arbeiten.

3:6, 2:4

 

Wesentlich besser läuft es dann auch prompt bei eigenem Aufschlag: Das schnelle 40:0 kommt eher mühelos zustande.

3:6, 2:4

 

Ein Volleywinner, drei Asse - so bestätigt man ein Break. Und Dustin Brown scheint sich damit abzufinden, dass gegen diesen Aufschlag schlicht und einfach kein Kraut gewachsen ist.

3:6, 2:3

 

Da kann einem auch schon mal ein kerniges norddeutsche Schimpfwort rausrutschen - mit einem Rückhandfehler überreicht Brown Raonic das Break zum 2:3 quasi auf dem Silbertablett.

3:6, 2:2

 

Oh weia. Erst verballert Brown eine Vorhand longline aus der Rückhandecke um einen halben Meter, dann bleibt sein Stoppversuch an der Netzkante hängen. 30:40, Breakchance für Milos Raonic!

3:6, 2:2

 

Dank einer guten Reaktionszeit erläuft Raonic einen Stopp und kann sich die Ecke aussuchen. Aber Brown verteidigt sein Service und punktet am Netz zum 15:15.

3:6, 2:2

 

Leicht verzweifelt wirft Brown die Hände gen Himmel - Raonic hat heute überhaupt erst einen (!) einzigen Punkt beim ersten Aufschlag verloren.

3:6, 2:1

 

Schade! Raonic muss über den Zweiten kommen, aber Browns Return ist zu schwach und zu hoch - sodass der Kanadier den Ball mit der Vorhandpeitsche von der T-Linie abschießen kann. Spielball!

3:6, 2:1

 

Raonic muss bei eigenem Aufschlag ausnahmsweise auch mal wieder etwas mehr arbeiten. Brown stellt auf 15:15 - und dann mit einem tollen Returnwinner mit der Rückhand longline auch auf 30:30.

3:6, 2:1

 

Brown rückt trotzdem weiterhin unbeeindruckt nach vorn auf und punktet da zum Einstand. Ein Servicewinner bringt dann sogar den Vorteil - und eine in den Korridor geslicete Rückhand von Raonic den Spielgewinn zum 2:1. Einmal durchatmen, bitte!

3:6, 1:1

 

Eieiei! Mit seinem nächsten Doppelfehler (mittlerweile fünf!) schenkt Brown Raonic mal wieder eine Breakchance. Sowohl die Quantität der Doppelfehler als auch deren Timing ist beunruhigend ...

3:6, 1:1

 

Dann zockt Brown in Grundlinienduellen aber doch zwei Mal zu viel und muss die Punkte zum 30:30 hinnehmen. Bloß kein frühes ... ich sag lieber nichts.

3:6, 1:1

 

Brown hingegen begeistert die Zuschauer lieber mit dem nächsten genialen Stopp, einem Halbvolley mit der Vorhand. Bei 30:0 sieht auch hier viel nach einem souveränen Aufschlagspiel aus.

3:6, 1:1

 

Schnelles zu Null zum 1:1 - Raonic kann mit seinem Spiel momentan zufrieden sein. Oder sagen wir lieber: Mit seinem Aufschlag.

3:6, 1:0

 

Leider (aus Sicht der deutschen Fans) macht Raonic aber genau da weiter, wo er in Satz eins aufgehört hat. Erst gibt es ein Ass, dann den Smash am Netz, bevor er noch ein Ass auflegt - 40:0.

3:6, 1:0

 

Hui! Glück für Brown, dass Raonics Passierball mit der Rückhand longline etwa drei Zentimeter zu lang ist - 1:0 für den Deutschen.

3:6, 0:0

 

Bis zum 40:15 sieht das auch richtig gut aus. Dann kann Raonic aber mal wieder einen von diesen unspielbaren Crossreturns auf die T-Linie drücken und auf 40:30 verkürzen ...

3:6, 0:0

 

Nichtsdestotrotz muss Brown das jetzt natürlich schnell verdrängen - der Mann aus Celle serviert im zweiten Satz als Erster.

Zwischenfazit

 

Breakchancen nutzen - das war das einzige Problem, das beide Akteure in diesem ersten Durchgang hatten. Und so verwundert es nicht, das der einzige verwandelte Breakball gleich den Satz entschied - insgesamt ist Dustin Brown sicherlich nicht schlechter als Milos Raonic.

3:6

Und das war's - der relativ unspektakuläre erste Durchgang findet seinen Sieger nach 29 Minuten in Milos Raonic.

3:5

 

Eieiei. Brown hat beim Zweiten von Raonic Chancen, sliced die Rückhand aber cross in den Korridor - zwei Satzbälle für MIlos Raonic!

3:5

 

Umso wichtiger, dass Brown gleich mal mit einem 0:15 ins Service des Kanadiers starten kann. Der befreit sich aber mit zwei Aufschlagkrachern jenseits der 225 km/h zum 30:15 ...

3:5

 

Schon klar, solche Sachen sagt man nicht. Aber jetzt ist es zu spät, denn ein Rückhandfehler und ein weiterer Doppelfehler kommen Brown teuer zu stehen - Raonic hat bei 5:3 das erste Break vor.

3:4

 

Unter dem Strich muss Brown bei eigenem Aufschlag aber schon wieder über Einstand gehen. Irgendwann wird das auch mal schief gehen ...

3:4

 

Nach einem wunderbaren Rückhandvolley ins Eck rutscht Brown beim nächsten Gang ans Netz aus - landet aber im Spagat und lacht sich darüber ins Fäustchen. Und das gefällt den Zuschauern natürlich richtig gut - Szenenapplaus für den Deutschen.

3:4

 

Schneller geht es nimmer: Raonic benötigt handgestoppte 62 Sekunden, um sein Aufschlagspiel über die Bühne zu bringen. Da könnte man eigentlich gleich sitzen bleiben ...

3:3

 

Raonic beginnt sein Aufschlagspiel mit den Assen Nummer vier und fünf. Und weil es so schön ist, gibt es Nummer sechs auch gleich noch hinterher. Wow!

3:3

 

... und diesmal sitzt der Servicewinner durch die Mitte. 3:3!

2:3

 

Aber der Deutsche kann dann den Spielball ebenso wenig nutzen wie Raonic anschließend seinen vierten Breakball. Also darf sich Brown nochmal am Spielgewinn versuchen ...

2:3

 

Butterweich? Geht es noch weicher? Brown rückt mal wieder ans Netz auf und spielt den Inside-Out-Volleystopp. Was für ein Schlag - der keinen Meter hinter dem Netz auftropft.

2:3

 

Ärgerlich! Brown hat selber Spielball, serviert aber einen Doppelfehler. Und Raonic nutzt das, um anschließend mit einem Vorhandwinner beim Return zum Vorteil zu punkten ...

2:3

 

Eine Vorhand ins Netz von Brown beschert Raonic den nächsten Breakball - den Brown dann aber erneut am Netz abwehren kann.

2:3

 

Und auch bei eigenem Aufschlag wird es für Brown immer enger. Wenn der Erste sitzt, klappt das mit dem Serve-and-Volley nach wie vor prima - wenn es über den zweiten gehen muss, macht Raonic fast jeden Punkt.

2:3

 

Manchmal ist man einfach nur machtlos. Vor allem, wenn der Gegner so ein Aufschlagunwetter loslässt. Da heißt es dann ruhig bleiben und abwarten. Irgendwann läuft es ja (vielleicht) nicht mehr ganz so gut ...

2:2

 

Raonic hat offenbar beschlossen, sich bei eigenem Aufschlag erstmal keine Blößen mehr zu erlauben. Rums, bums - zwei Asse und einen Servicewinner später stehen die Spielbälle an.

2:2

 

Mit Hilfe von zwei guten Ersten tütet Brown dann anschließend das Aufschlagspiel ein - 2:2, alles in der Reihe in Durchgang eins.

1:2

 

Tatsächlich reicht es für den Kanadier anschließend sogar zu einer ersten Breakchance, aber die wehrt Brown ganz lässig mit Serve-and-Volley und dem Rückhandstopp ab.

1:2

 

Aber Raonic fightet sich ins Spiel hinein, kann Brown in Ballwechseln gleich zwei Mal zu Fehlern zwingen und auf Einstand stellen.

1:2

 

Und der Deutsche macht Raonic tatsächlich immer wieder ratlos! In diesem Fall mit einer Rückhand, die er von weit draußen quasi um den Netzpfosten herum hinten links ins Eck spielt.

1:2

 

Kein Problem für den Banadier, der einfach drei richtig starke erste Aufschläge aneinander reiht und so auf 2:1 stellen kann. Aber Dustin Brown sollte es zumindest Mut machen, dass er hier zu Beginn so solide returniert - die Aufschläge, die man überhaupt zurückspielen kann.

1:1

 

Oha! Brown returniert offensiv und mutig, indem er weit im Feld steht. Raonic verwirrt das ein wenig, sodass er sich erstmal aus einem 15:30-Loch graben muss.

1:1

 

Einen Spielball kann Raonic in der Folge abwehren, den zweiten nutzt Brown dann zum 1:1-Ausgleich.

0:1

 

Brown hingegen geht die ganze Sache viel kreativer an. Im ersten Ballwechsel geht's über die Stopp-Lob-Variante zum Punktgewinn, im zweiten mit einem wunderbaren Passierball die Linie entlang.

0:1

 

Servicewinner, Doppelfehler, Servicewinner, Ass ... so wird das bei Raonic heute wohl des Öfteren aussehen.

0:0

 

Los geht's, Milos Raonic serviert als Erster!

Prozedere

 

Es folgen das obligatorische Foto am Netz, der Münzwurf und das fünfminütige Einschlagen - und dann sind wir auch schon unterwegs.

Bedingungen

 

Blauer Himmel, Sonnenschein und 29 Grad Celcius - unsere beiden Hauptdarsteller betreten die 7.500 Zuschauer fassende Margaret Court Arena in diesem Moment bei allerbesten Tennisbedingungen.

Verspätung II

 

Sooooooo. Johanna Konta hat sich dann doch relativ zügig durchgesetzt, was für uns bedeutet, dass es in etwa zehn Minuten losgehen wird. Also nicht zu weit weglaufen!

Verspätung

 

Ein klein bisschen müssen wir uns leider noch gedulden, denn die Damen Konta (GBR/9) und Flipkens (BEL) sind noch mit ihrem zweiten Satz beschäftigt (Konta 1:0). Aber just in diesem Moment hat die Britin das Break zum 3:2 geschafft - es könnte also schnell gehen.

Australian Open

 

Bevor es hier gleich losgeht, gibt es von mir noch ein paar Fakten zu diesem Turnier mit auf den Weg. Ausgetragen wurden die Australian Open zum ersten Mal im Jahr 1905, bis 1988 wurde auf Rasen gespielt und unter den Spielern gelten sie trotz der immensen Temperaturen als das lustigste der vier Grand-Slam-Turniere. Insgesamt werden bei diesen Australian Open 50 Millionen australische Dollar an Preisgeld verteilt (etwa 35 Millionen Euro), für die Sieger gibt es sowohl bei den Herren als auch bei den Damen knapp 2,6 Millionen Euro - als Titelverteidiger schlagen bei den Herren Novak Djokovic (SRB) und bei den Damen Angelique Kerber (GER) auf.

Head to Head

 

Fehlt eigentlich nur noch der Blick auf die ewige Bilanz dieser Beiden gegeneinander - womit sich der Kreis zur eingangs erwähnten altbekannten Vorgehensweise dann auch schließt. Denn tatsächlich sind die Beiden erst ein einziges Mal aufeinander getroffen - das aber dafür erst vor vier Monaten in der ersten Runde der US Open (Dreisatzsieg für Milos Raonic).

Raonic in Melbourne

 

Ob und wie sich das auswirkt, wird sich aber natürlich erst noch zeigen müssen. Hier in Melbourne hat Raonic jedenfalls zunächst mal kaum Chancen, sich groß zu steigern. Denn schon im Vorjahr hatte er am Yarra River das Hanbfinale erreicht und war erst nach monumentalen fünf Sätzen an Andy Murray gescheitert - was gleichzeitig sein bestes Abschneiden bei den Australian Open darstellt.

Der Neue

 

Damit diese Fortschritte aber konstant bleiben und Raonic noch näher an die Top4 heranrücken kann, hat sich der in Montenegro geborene Kanadier einen neuen Trainer gesucht. Richard Krajicek heißt der Mann, ist Holländer und ein ehemaliger Wimbledonsieger - und löst damit den im Vorjahr als Berater angeheuerten John McEnroe ab. ''Natürlich kann man sich auch spielerisch immer noch verbessern. Aber mir geht es jetzt erstmal um die mentale Seite des Spiels. Ich möchte Andy und Novak so schnell wie möglich konstant gefährden können. Und ich glaube, dass mir Richard da die entscheidenden Tipps geben kann'', so Raonic gegenüber ''Sportsnet.ca''.

Raonic 2016

 

Doch Halbfinals sind sowieso nicht der Standard, an dem sich der 26-Jährige messen lassen will. Denn Raonic will hoch hinaus und hat spätestens in der letzten Saison berechtigte Ansprüche auf den Platz hinter den Platzhirschen Djokovic und Murray angemeldet. Neben dem Turniersieg in Brisbane erreichte er nämlich die Endspiele in Wimbledon sowie beim Masters in Indian Wells und in Queens - und hat mittlerweile vor allem auch ein Spiel entwickelt, das nicht einzig und allein von seinem starken ersten Aufschlag abhängig ist.

Raonic 2017

 

Milos Raonic hingegen hat seinen ersten Achtungserfolg 2017 schon errungen: Bei seinem bislang einzigen Auftritt im neuen Jahr erreichte der Kanadier in Brisbane das Halbfinale, wo er dem späteren Turniersieger Grigor Dimitrov allerdings glatt in zwei Sätzen unterlegen war.

Brown 2017

 

Doch das ist nun alles Geschichte, schließlich ist die neue Saison ja schon ein paar Wochen alt. Und da lief es für Brown (noch kein ATP-Turniersieg) bislang eher gemischt: Sowohl in Doha als auch in Auckland scheiterte der Deutsche trotz spielerisch guter Leistungen jeweils schon im zweiten Match.

Davis Cup

 

Getrübt wurde das öffentliche Bild von Brown in den letzten Jahren eigentlich nur wegen des Ärgers um den Davis Cup. Denn vor dem Relegationsspiel gegen Polen im September hatte Brown sich über die teils fadenscheinigen Absagen diverser Kollegen echauffiert und selber lieber ein Challenger-Turnier gespielt - wofür er vom DTB öffentliche Kritik erntete und sich wochenlang in der Presse erklären musste.

Paradiesvogel Brown

 

Und auch mit dem Ruf des Paradiesvogels, der sich wohl am ehesten aus Browns wilder Haarpracht rekrutiert, hat der Routinier gelernt, umzugehen. ''Authentizität ist sehr wichtig für mich, ich bin wie ich bin. Wenn dies den Leuten gefällt, dann ist es natürlich umso besser. Ich gehe allerdings nicht auf den Platz, um anderen eine Freude zu bereiten. Ich gehe raus und spiele mein Tennis. Ist das Ganze spektakulär und funktioniert, freut mich das natürlich. Jeder ist auf seine eigene Art speziell.''

Der Shotmaker

 

Aber Brown ist eben nicht nur ein Spätstarter, sondern vor allem ein absolut unberechenbarer Tennisspieler - gegen Rafael Nadal zum Beispiel hat der Niedersachse eine positive Bilanz, aber auch viele andere Gegner auf der Tour verzweifelten in den letzten Jahren am aggressiven und unkonventionellen Spiel des ''Shotmakers'' Brown.

Brown in Melbourne

 

Im Falle des in Celle geborenen Deutsch-Jamaikaners Dustin Brown ist das allerdings schon ein ziemlich frommer Wunsch. Denn wirklich gut lief es hier in Melbourne beim 32-Jährigen noch nie - zwei Erstrundenniederlagen sind neben diversen Qualifikationspleiten seine besten Ergebnisse auf der Anlage am Yarra River.

Ziele und Aussichten

 

Denn zunächst mal wollen wir auf unsere beiden Hauptdarsteller schauen. Und die gehen auch gleich mit komplett anderen Aussichten und Zielen in die Saison 2017 - wenngleich natürlich beide hier heute gern gewinnen würde.

Das Duell

 

Man kennt sich und man respektiert sich. Und irgendwie ist es ja auch eine altbekannte Geschichte, dass sich Dustin Brown und Milos Raonic in der ersten Runde eines Grand Slams begegnen - aber dazu später mehr ...

vor Beginn

 

Herzlich willkommen bei den Australian Open zur Erstrundenpartie zwischen Dustin Brown und Milos Raonic.