Am Samstagmittag hatte Boris Becker die deutsche Davis-Cup-Mannschaft in Frankfurt noch live vor Ort unterstützt. Am Abend zeigte sich der 49-Jährige beim Ball des Sports in Wiesbaden und verblüffte im Interview mit einer Aussage über seine berufliche Zukunft. Dabei im Fokus: ein möglicher Job im Davis-Cup-Team.
"Es ist richtig", antwortete der ehemalige Coach von Novak Djokovic auf eine Frage im ZDF, ob seine berufliche Zukunft nicht im deutschen Tennis liegen könnte. "Der Deutsche Tennisbund hätte gerne, dass ich eine Rolle im Davis-Cup-Team übernehme." Das Interesse ehre ihn, so Becker weiter.
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Grundsätzlich käme er sehr gut mit den deutschen Spielern um Alexander Zverev zurecht. "Sie verstehen meine Sprache. Oder besser gesagt: Ich verstehe ihre Sprache noch", erklärte er augenzwinkernd.
Genaue Details des Jobs seien aber noch nicht ausdiskutiert: "Aber da ist etwas in der Mache", so Becker vielsagend.
Bereits von 1997-99 im Amt
Der dreifache Wimbledon-Champion war bereits zum Ende seiner aktiven Karriere Davis-Cup-Teamchef, in den Jahren 1997 bis 1999. Momentan ist Michael Kohlmann im Amt.
Bei einem vorzeitigen Aus gegen Belgien, nach den ersten beiden Tagen steht es 1:2, würde es wohl eng für Kohlmann werden. Doch nach Beckers Aussagen bliebe die Situation auch nach einem möglichen Sieg brisant.
DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff ließ am Sonntag mitteilen: "Der Deutsche Tennis Bund ist grundsätzlich immer an der Expertise von Boris Becker interessiert." Becker hatte am Samstag die Doppel-Niederlage der Brüder Alexander und Mischa Zverev in Frankfurt/Main gegen Belgien in der deutschen Box verfolgt.
Für einen simplen Beraterjob, wie es Niki Pilic bis zum Winter getan hatte, wäre Becker wohl nicht der richtige Mann. Mit einem Berater Becker im Hintergrund, hätte wohl jeder Teamchef ob der großen Ausstrahlung der Legende und dem Medieninteresse einen schweren Stand.
Ein Verbandsjob ist auch eher unrealistisch. Bliebe eigentlich nur Kohlmanns Job. Ob der Zeitpunkt der öffentlichen Aussagen Beckers am Wochenende der Erstrundenpartie gegen Belgien in diesem Fall der Richtige war, darf dann zumindest hinterfragt werden.