Genug geredet: Trainer Tayfun Korkut und Hannover 96 gehen im Kampf um den Klassenerhalt ab sofort getrennte Wege. Nach ungewöhnlich ausführlichen Diskussionen hat sich Präsident Martin Kind nun doch für einen personellen Neuangang entschieden. Dies gaben die Niedersachsen am Montag bekannt.
Man werde "einen neuen Cheftrainer verpflichten, der die Mannschaft im Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen 1899 Hoffenheim betreuen wird", hieß es in der öffentlichen Erklärung zum vorzeitigen Ende des 41-Jährigen bei den Norddeutschen. Korkut wurde eine Serie von 13 Begegnungen ohne Sieg letztlich zum Verhängnis, zuletzt war am vergangenen Wochenende die Partie bei Bayer Leverkusen nach einer schwachen Leistung mit 0:4 verlorengegangen.
Danach hatte der Türke selber erste Zweifel daran geäußert, den Bundesliga-15. aus dem Tabellenkeller führen zu können. "Mit solchen Leistungen reicht es natürlich nicht", sagte Korkut niedergeschlagen. Anders als im Vorjahr, als die Roten in einer ähnlich fatalen Situation waren, traute Kind seinem obersten Übungsleiter die sportliche Wende diesmal nicht mehr zu.
Dass der Patriarch mit der endgültigen Trennung für ihn untypisch lange gezögert hatte, könnte mit der Problematik zu tun haben, nicht sofort eine Ideallösung als Nachfolger zur Hand zu haben. Als Wunschkandidat des Unternehmers gilt eigentlich André Breitenreiter, Trainer des Liga-Konkurrenten SC Paderborn. Der frühere 96-Profi hätte allerdings erst in der kommenden Spielzeit zur Verfügung gestanden - und wohl auch nur in der Ersten Liga.
Kommt Neururer?
Aktuell könnte Feuerwehrmann Peter Neururer (59) erste Wahl bei der kurzfristigen Nachfolge Korkuts sein. Gespräche wurden angeblich bereits auch mit Volker Finke (67), der als Nationaltrainer Kameruns tätig ist, geführt. Dies berichtet die Bild.
Korkut war überraschend am Silvestertag des Jahres 2013 als Nachfolger von Mirko Slomka präsentiert worden. Der Job an der Leine war für ihn die erste Station als Cheftrainer. Zuvor hatte der in Deutschland geborene Ex-Nationalspieler überwiegend im Nachwuchsbereich gearbeitet.
Exakt eine Woche nach der ersten Partie unter der neuen sportlichen Leitung steht dann bereits das prestigegeladene Niedersachsen-Derby beim VfL Wolfsburg auf dem Spielplan.