Nach der UEFA-Sperre gegen Galatasaray kommen Gerüchte um Abgänge auf. Auch Besiktas kämpft mit Rückschlägen, da kommt ein vermeintlicher Aufbaugegner gerade recht. Bei Fener muss die Euphorie gebremst werden.
Vor dem 24. Spieltag der Süper Lig ist die große Befürchtung von Galatasaray wahr geworden: Die UEFA sperrt den Verein international aus. Prompt kommen Gerüchte um Abgänge auf. Auch bei Besiktas hagelt es Rückschläge, der vermeintliche Aufbaugegner Eskisehir kommt gerade recht. Ganz anders die Lage beim Tabellenführer: Trainer Vitor Pereira muss nach den jüngsten Erfolgen die Euphorie bei Fenerbahce bremsen.
Galatasaray - Basaksehirspor (Sonntag, 15 Uhr im LIVETICKER)
Es geht drunter und drüber bei Galatasaray. Nach der 0:2-Niederlage in Gaziantep nahm Trainer Mustafa Denizli nach nur wenigen Monaten seinen Hut. Dann traf die große Befürchtung von Verein und Fans ein: Die UEFA machte ihre Drohung wahr und sperrte den Rekordmeister für ein Jahr vom internationalen Geschäft aus. Präsident Dursun Özbek und der Vorstand, die schon vorher kaum Befürworter unter den Anhängern hatten, sehen sich mehr denn je Rücktrittsforderungen ausgesetzt - auch wenn die finanzielle Misere schon unter ihren Vorgängern einsetzte.
Özbek selbst bezeichnete die Maßnahme als Glück im Unglück: "Wir konnten eine Dreijahressperre und zehn Millionen Euro Geldstrafe verhindern." Es bleibt abzuwarten, wie die Entwicklungen sich auf die Zusammensetzung des Kaders auswirken werden. Per Twitter musste der Verein bereits dementieren, dass man in Verhandlungen mit Tottenham Hotspur über einen Transfer von Fernando Muslera stehe. Wesley Sneijder hat angekündigt, dass er ebenfalls bleiben wolle.
Ach ja, Fußball gespielt wird bei den Löwen auch noch: Unter Interimstrainer Orhan Atik wurde im Pokal mit einem 1:1 im Viertelfinal-Rückspiel gegen Akhisar Belediyespor das Halbfinale erreicht. Nun soll Stadtnachbar Basaksehir mit einem Sieg von Platz vier verdrängt werden.
Akhisar Belediyespor - Fenerbahce (Sonntag, 18 Uhr im LIVETICKER)
Als einzige türkische Mannschaft ist Fenerbahce noch in allen drei Wettbewerben vertreten. Nachdem die Mannschaft von Vitor Pereira in der Europa League das Achtelfinale erreichte, folgte in der Liga ein verdienter 2:0-Erfolg im Derby gegen Besiktas, mit dem sich Fener die Tabellenführung zurückholte.
Danach wurde mit einem 3:1-Sieg gegen den Drittligisten Amed SK das Pokal-Halbfinale erreicht - Fener ist also auf dem Höhenflug, doch Trainer Pereira wehrt sich gegen verfrühte Euphorie. Nach dem Sieg im Pokal erzählte er, dass er von Anhängern gefragt worden sei, warum er nach dem Derby-Erfolg nicht gelächelt habe. "Der Grund dafür ist, dass wir noch nichts gewonnen haben", erklärte der Portugiese. "Bis jetzt haben wir noch nichts in der Hand. Hoffentlich werden wir aber am Saisonende gemeinsam viel Grund zur Freude haben."
Mit Akhisar wartet eine schwere Aufgabe auf den Tabellenführer. Die Mannschaft von Cihat Arslan zählt zu den heimstärksten Teams der Liga und hat bereits sieben Mal im eigenen Stadion gewonnen. Nach dem Pokal-Aus gegen Galatasaray gibt es aber Verluste zu beklagen: Mit Innenverteidiger Douglao und Linksaußen Sami fallen zwei Leistungsträger aus.
Besiktas - Eskisehirspor (Montag, 19 Uhr im LIVETICKER)
Besiktas ist in einer zwiespältigen Situation: Zwar haben die Adler im Titelrennen bei zwei Punkten Rückstand auf Fener und einem Nachholspiel noch alles selbst in der Hand, trotzdem wächst langsam der Druck. Im direkten Aufeinandertreffen im Derby kam die Mannschaft mit der guten Defensive und dem Konterspiel des Gegners nicht gut zurecht und unterlag am Ende verdient.
Im Pokal folgte der nächste Rückschlag: Nach dem 1:2 im Hinspiel gegen Konyaspor gab es auch im Rückspiel eine 0:1-Niederlage, die der frühere Paderborner Alban Meha mit einem schönen Weitschuss besiegelte. Jetzt kommen entscheidende Wochen auf die Schwarz-Weißen zu. Gegen Eskisehirspor und Rizespor sind zwei Siege Pflicht, dann kann mit einem weiteren Dreier im Nachholspiel bei Trabzonspor an Fener vorbeigezogen werden. Der kommende Gegner bietet sich als Aufbaugegner an. Eskisehir steht seit dem achten Spieltag fast ununterbrochen am Tabellenende. Bei sechs Punkten Rückstand ans rettende Ufer ist der Klassenerhalt noch drin. Präsident Mesut Hoscan gibt die Richtung vor: "Wir haben noch zwölf Spiele, und wir gehen jedes an wie ein Finale."