Spieler und Verantwortliche von Borussia Dortmund haben nach der Niederlage gegen den AS Monaco im Viertelfinale der Champions League emotional reagiert: Infolge des Anschlags auf den Mannschaftsbus kritisierte Thomas Tuchel die Ansetzung - Nuri Sahin gewährte Einblicke in sein Gefühlsleben.
Borussia Dortmund - AS Monaco 2:3
Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund)...
...über die Ansetzung: "Wir fühlten uns komplett übergangen, als es hieß: Morgen seid ihr dran. Wir hätten uns gewünscht, mehr Zeit zu bekommen, das zu verarbeiten. Wir hätten uns mehr Zeit gewünscht, damit umzugehen. Letztendlich wurde in Nyon in der Schweiz entschieden, ob gleich noch oder am nächsten Tag gespielt wird, ohne dass irgendwie das Ausmaß klar war. Zu allen Aussagen von Thomas Tuchel rund um das Spiel geht es hier entlang.
Julian Weigl (Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: "Am Anfang hat man es stark gemerkt. Wir konnten nicht so frei spielen, wie wir das eigentlich können. Zum Glück haben wir uns dann ein Stück weit davon gelöst. In der zweiten Halbzeit haben wir dann einfach die Köpfe ausgeschaltet, Gas gegeben und zum Glück noch ein relativ ordentliches Ergebnis gestalten können."
... zu seinen Emotionen: "Es bestand ja keine andere Möglichkeit. Es war natürlich schon schwierig für uns. Die meisten Jungs haben wie ich auch nur wenig geschlafen. Es gibt nicht den goldenen Weg, wie man damit umgehen kann, weil es für jeden das erste Mal war. Ich habe versucht, die Zeit mit meiner Familie zu verbringen und ein bisschen runterzukommen. Wir haben das Bestmögliche daraus gemacht."
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Nuri Sahin (Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: "Wir wussten, dass es nicht einfach wird sich auf Fußball zu konzentrieren. Bis zum Anpfiff war bei mir alles im Kopf, aber kein Fußball. Die zweite Halbzeit war überragend, wenn man bedenkt, was wir die letzten 24 Stunden erlebt haben. Nach dem 1:3 habe ich den Jungs gesagt, dass wir noch ein Tor brauchen. Wir sind fokussiert geblieben und haben das zweite Tor gemacht. Das zweite Tor war heute Gold wert für uns."
... zur Ansetzung am Mittwoch: "Wir sind alle Menschen. Was gestern passiert ist, das wünsche ich niemandem. Es war mir im ersten Moment nicht bewusst. Erst als ich gestern nach Hause kam und meine Frau und mein Sohn vor der Türe standen, da habe ich erst realisiert, wie viel Glück wir hatten. Ich weiß, dass der Fußball sehr wichtig ist, dass es um sehr viel geht und ich weiß, dass wir hier liefern müssen. Wir wissen auch, dass wir hier heute antreten müssen. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass wir Menschen sind. Das war nicht schön heute."
...über die letzten 24 Stunden (bei Visat Fotball): "Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir haben diese Dinge schon häufiger im Fernsehen gesehen, aber für uns war das immer weit weg - selbst bei den Ereignissen in Istanbul, in meinem Heimatland. Am vergangenen Abend haben wir erfahren, wie es sich anfühlt, in einer solchen Situation zu sein. Dieses Gefühl wünsche ich niemandem. Ich weiß nicht, ob die Leute das verstehen können, aber bis ich in der zweiten Halbzeit auf dem Platz stand, habe ich nicht an Fußball gedacht. Ich werde die Gesichter im Bus nie vergessen. Als ich Marc da gesehen habe, ich saß neben Schmelle - Schmelles Gesicht werde ich niemals vergessen. Es war unfassbar."
Leonardo Jardim (Trainer AS Monaco): "Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, aber noch ist nichts entschieden. Wir brauchen im Rückspiel eine Top-Leistung. Wir haben ein gutes Resultat erzielt, aber es ist erst Halbzeit im Viertelfinale. Die Stärke unseres Teams ist es, dass jeder unserer Spieler seine Aufgabe erfüllt. Nach den gestrigen Ereignissen haben die Fans des AS Monaco und von Borussia Dortmund ein großes Bild vermittelt."
FC Bayern München - Real Madrid 1:2
Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel unter Kontrolle, es hat aber etwas an Effizienz gefehlt. Die Unterzahl machte es natürlich schwerer, trotzdem haben wir es noch ganz gut gemacht. Wir leben noch."
Thomas Müller (Angreifer Bayern München): "Das 1:1 hat uns aus dem Tritt gebracht. Das Spiel ist komplett gekippt. Wir hatten nicht die hundertprozentige Überzeugung, dass wir hier die bessere Mannschaft waren. Eine halbe Stunde zu zehnt gegen Madrid ist kein Zuckerschlecken. Wir hatten nicht die nötige Aggressivität mit dem Ball nach vorne. Wir haben die Qualität, die Leidenschaft und das Rüstzeug. Im Fußball sind schon größere Rückstände gedreht worden."
Philipp Lahm (Kapitän Bayern München): "Wir hatten in der ersten Halbzeit alles im Griff, haben aber die Räume nicht konsequent genutzt. Der Bruch kam, als wir das 1:1 bekommen haben, der Genickbruch war die Gelb-Rote Karte."
Manuel Neuer (Torwart Bayern München): "Es ist wichtig, mit elf Spielern den Platz zu verlassen. Wir hatten nicht mehr so viel Ballbesitz, die Sicherheit hat gefehlt. Es hätte am Ende sogar noch höher ausgehen können. Wir glauben daran, dass wir es packen können. Wie waren die bessere Mannschaft in der ersten Halbzeit, hätten da das 2:0 oder 3:0 machen können."
Zinedine Zidane (Trainer Real Madrid): "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Wir hatten ein bisschen von allem: Geduld und Hirn. Wir haben erstmal das Hinspiel gewonnen, aber das war noch nicht entscheidend. Wir haben noch ein Rückspiel und können da noch leiden. Es ist noch lange nicht vorbei."
Atletico Madrid - Leicester City 1:0