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Wir haben es hier mit einer Jugendbewegung zu tun. Wenn einer in der 12. Klasse ein Stadionverbot bekommt, dann adelt ihn das in der Schule, meinte Bruchhagen. Wir können als Verein auch keine Gesinnungsüberprüfung bei unseren Fans vornehmen. Wir brauchen kluge Lösungen. Ich muss aber auch zugeben: Ich selbst habe sie auch nicht.
Und genau da liegt das Dilemma der Vereine und des DFB. Der Verband beriet hinter den Kulissen, wie zukünftig zu handeln sei. Ich mache dem DFB-Sportgericht keine Vorwürfe. Wir sollten jetzt alle ganz unaufgeregt darüber sprechen und neue Lösungsansätze finden, erklärte Bruchhagen.
Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner meinte: Man muss überlegen, ob das die richtigen Sanktionen sind. Kontrollen vor dem Stadion sind nicht möglich. Sein Chef ergänzte: Das war doch heute ein wirkliches Fußballfest friedlich mit einer tollen Atmosphäre. Man darf aber auch nicht vergessen, warum wir diese Strafe bekommen haben. Die Fans haben gesehen, es geht auch anders.
DFB reagiert
Der DFB reagierte einen tag später prompt. Künftig wird der Kontrollausschuss nicht mehr beim DFB-Sportgericht beantragen, dass Fans bei Auswärtsspielen ihrer Mannschaft ausgeschlossen werden. "Bei uns ist wahrgenommen worden, dass die ausgesprochene Sanktion ihren Zweck nicht erfüllt hat", sagte Rainer Koch, Vizepräsident für Rechts- und Satzungsfragen beim DFB. Er geht davon aus, dass das Sportgericht als unabhängiges Gremium diese Strafe auch nicht mehr nach Fanausschreitungen aussprechen wird.
Koch will die Verantwortung für künftige Urteile aber nicht nur der Sportgerichtsbarkeit überlassen und forderte den gesamten Fußball auf, darüber nachzudenken: "Wir wollen die Liga und die Clubs mitnehmen und die Zeit bis zum Saisonende nutzen, damit wir uns für die neue Saison aufgestellt haben." Kein Thema seien Punktabzüge. Der DFB wolle die Vereine zu maximalen Gegenmaßnahmen motivieren.