Die Partei Die Linke hat das Konzept zur Reform der Spitzensportförderung kritisiert und die "ausschließliche Fixierung auf Podiumsplätze bei Olympischen Spielen, Paralympics und Deaflympics" in Frage gestellt. Zudem sprach die Partei von einem "intransparenten Verfahren", das dem bisherigen Konzept der Reform vorausgegangen sei.
Die sportpolitischen Sprecher der Partei im Bundestag und in den Landtagen haben ein Eckpunktepapier ("Magdeburger Erklärung") vorgelegt. Darin heißt es, dass es eine Debatte zur Reform geben müsse, das derzeitige Ergebnis sei allerdings in "mehrfacher Hinsicht unzureichend."
Wie André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Partei im Bundestag, sagte, dürften Medaillen nicht das einzige Kriterium einer künftigen Förderung des Spitzensports sein. "Vielmehr ist das Verhältnis des Spitzen- und Leistungssports zum Schul- und Breitensport zu klären", sagte Hahn.
Tagung hinter verschlossenen Türen "nicht akzeptabel"
Nicht akzeptabel sei auch die Tatsache, dass Gremien und Arbeitsgruppen hinter verschlossenen Türen getagt hätten. Wichtige Akteure wie die Sportpolitikerinnen des Bundestages und der Landtage oder des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes seien nicht beteiligt worden.
Der DOSB, mit dem Bundesinnenministerium Initiator der Reform, will das Konzept auf seiner Mitgliederversammlung am 3. Dezember in Magdeburg beschließen. Das weitere parlamentarische Verfahren ist noch unklar.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte bei der Vorstellung des Papiers am 28. September im Sportausschuss angekündigt, dass das Bundeskabinett das Konzept beschließen werde. Völlig offen sei jedoch, so Hahn, wie und wann die Länder das Konzept beraten werden.