Der Fußballkreis Essen hat nach mehreren Zwischenfällen in Amateurspielen eine ungewöhnliche Maßnahme getroffen. Zu Spielen von drei mehrfach auffällig gewordenen Mannschaften entsendet der Kreis nach mehreren Spielabbrüchen wegen Gewalt auf dem Platz und Bedrohungen von Schiedsrichtern keine Unparteiischen mehr.
"Leider ist es zuletzt zu massiven Ausschreitungen gegen Schiedsrichter gekommen. Zu den Spielen von Barisspor I, Juspo Altenessen II und zur A-Jugend der SpVgg Steele 03/09 entsenden wir deshalb keine Schiedsrichter mehr", erklärte der Kreisvorsitzender Thorsten Flügel dem Internetportal Der Westen: "Es gibt erst wieder Schiedsrichter, wenn die Vereine mit den Spielern der jeweiligen Mannschaft uns ein schlüssiges Konzept vorlegen, wie solche Vorfälle künftig zu vermeiden sind."
Allerdings wird die Maßnahme auch für die Gegner zum Problem. Sie müssen Schiedsrichter stellen. Sollten weder sie noch die betroffenen Mannschaften das schaffen, gilt das Spiel für beide als verloren. Die Maßnahme gilt zunächst bis zu den Sportgerichts-Verhandlungen, sollten sich die Vorwürfe dort bestätigen, will der Kreis daran festhalten.