Jonas Dobler brach komplett ein, Lucas Bögl quälte sich als Letzter in Ziel: Am Ende einer desaströsen Saison haben die deutschen Skilangläufer auch beim traditionsreichen "Marathon" über 50 Kilometer in Oslo eine Lehrstunde erhalten. Den Sieg beim Klassiker am Holmenkollen sicherte sich der Norweger Sjur Röthe nach 1:54:44 Stunden im Fotofinish vor dem Schweizer Dario Cologna.
Der Oslo-Marathon im RE-LIVE
Dobler (Traunstein) hielt vor einer riesigen Kulisse eine Stunde lang gut mit, wurde dann aber durchgereicht und kam mit fast zehn Minuten Rückstand auf Rang 47 in Ziel. Bögl (Gaißach) folgte weitere vier Minuten zurück gar auf dem 56. und damit letzten Rang. WM-Teilnehmer Thomas Bing (Rhön) hatte kurzfristig auf einen Start verzichtet.
Besonders bitter gestaltete sich nach dem Rennen der Blick auf den Gesamtweltcup: Als bester Deutscher beendete Dobler auf dem indiskutablen 52. Rang die Saison. Die Zukunft von Bundestrainer Frank Ullrich scheint damit mehr denn je offen, zumal DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller bereits Konsequenzen angekündigt hat.
Das alles interessierte Überraschungssieger Röthe am Samstag herzlich wenig. Der 26-Jährige feierte den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere ausgerechnet beim Klassiker in der Wiege des nordischen Skisports. Landsmann Martin Johnsrud Sundby, der bereits als Gewinner des Gesamtweltcups feststand, wurde Dritter.
Northug verliert zweiten Platz in Gesamtwertung
Cologna durfte sich nach seinem zweiten Platz immerhin mit der kleinen Kristallkugel für den besten Distanzläufer der Saison trösten. Superstar Petter Northug, der zwei Wochen zuvor in Falun über 50 Kilometer einen seiner insgesamt vier WM-Titel geholt hatte, musste sich mit dem enttäuschenden 39. Rang begnügen.Northug (961 Punkte) verlor damit auch den zweiten Platz im Gesamtweltcup an Cologna (1059). Dominierender Mann der Saison war aber wie im Vorjahr Sundby (1364). Finn Haagen Krogh (Norwegen/870) und der Schwede Calle Halfvarsson (842) belegten in der Endabrechnung die Ränge vier und fünf.
Am Sonntag steht auch für die Frauen mit dem 30-km-Rennen an gleicher Stelle das letzte Rennen der Saison an.