Severin Freund hat beim Weltcup im polnischen Wisla trotz einer beachtlichen Aufholjagd das Podest verpasst. Fünf Tage nach seinem zweiten Platz in Almaty musste sich der Weltmeister bei starkem Nebel mit Rang sechs begnügen. Seinen ersten Saisonsieg feierte überraschend der Tscheche Roman Koudelka.
Freund lag nach 125,5 Metern im ersten Durchgang zunächst nur auf dem achten Rang, machte anschließend mit starken 131,0 m aber noch viel Boden gut. Richard Freitag verschenkte derweil seinen ersten Podestplatz des Winters. Der Sachse, zur Halbzeit noch starker Dritter, fiel auf den neunten Rang zurück.
Umjubelter Sieger war Koudelka, der in dieser Saison sogar noch ohne Podestplatz gewesen war. Der Tscheche gewann mit Flügen auf 127,5 und 133,0 m mit 269,0 Punkten vor dem Norweger Kenneth Gangnes (268,0) und Altmeister Noriaki Kasai (43) aus Japan (265,4). Superstar Peter Prevc (Slowenien) wurde Fünfter und muss weiter auf seinen 14. Saisonsieg warten, mit dem er einen Allzeit-Rekord aufstellen würde.
Im Gesamtweltcup führt der bereits als Sieger feststehende Prevc nun mit 1943 Punkten vor Freund (1319) und dem Österreicher Michael Hayböck (1175), der sich in Wisla mit Rang acht begnügen musste. Tourneesieger Prevc hat damit auch den Punkterekord von Gregor Schlierenzauer weiter im Blick, der Österreicher hatte in der Saison 2008/2009 stolze 2083 Zähler gesammelt.
Wank und Wllinger in den Punkten
In die Punkte schafften es aus deutscher Sicht zudem die Team-Olympiasieger Andreas Wank (Hinterzarten) und Andreas Wellinger (Ruhpolding) auf den Rängen 15 und 23. Wellinger hatte 2014 in Wisla seinen bislang einzigen Weltcuperfolg gefeiert.
Karl Geiger (Oberstdorf) sammelte auf dem 24. Rang ebenfalls noch ein paar Punkte, als einziger DSV-Adler nicht in den zweiten Durchgang schaffte es Stephan Leyhe (Willingen) auf Rang 38. In der Nationenwertung, die Deutschland vergangene Saison noch gewonnen hatte, bleibt das Team von Trainer Werner Schuster mit 4880 Punkten Zweiter hinter Norwegen (5964) und vor Slowenien (4647).
Am Samstag (16.00 Uhr) steht in Wisla noch ein weiteres Einzelspringen auf dem Programm, ehe der Skisprung-Zirkus zur vorletzten Station nach Titisee-Neustadt weiterzieht.