"Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist immer grüner", so lautet ein englisches Sprichwort. Für Giampaolo Pazzini trifft dies im Moment zu: Bei Inter wurde er aussortiert, kam im Tausch zum Stadtnachbarn Milan und machte dort im zweiten Serie-A Spiel den Hattrick.
Für den Lokalrivalen Inter hatte Giampaolo Pazzini in den vergangenen anderthalb Jahren zwar insgesamt 14 Serie A-Treffer gefeiert, doch zu einem Hattrick reichte es nie. Für den AC Mailand gelang ihm dies bereits im zweiten Liga-Auftritt, Pazzini sorgte so für ein 3:1 gegen den FC Bologna.
"Der Dreierpack ist ein Signal für mich und alle, die an mich geglaubt haben", freute sich Pazzini, der bei Inter in der Rückrunde oft die Bank hüten musste, gegenüber Sky Sport Italia. "Das erfüllt mich mit Freude nach all der Zeit auf der Ersatzbank."
Erstes Pazzini-Tor für AC Mailand schmeichelhaft
Sein Wechsel auf die andere Seite des "Zauns" wurde zunächst durch den Gegner und vor allem den Schiedsrichter begünstigt: Nachdem Pazzini und Gegenspieler Nicolò Cherubin in Bolognas Strafraum einen gegenseitigen Trikot-Belastungstest durchgeführt hatten und Pazzini zu Fall kam, entschied Schiedsrichter Paolo Tagliavento nicht etwa auf Stürmerfoul, sondern zeigte auf den Elfmeterpunkt. Pazzini widersetze sich alten Fußballerweisheiten und traf selbst zum 1:0 (16. Minute).
Doch auch auf der Gegenseite zeigte sich Tagliavento in der 41. Minute gnadenlos, als Antonio Nocerino im Strafraum des Stadio Renato Dall'Ara Alessandro Diamanti foulte. Auch der schoss selbst und schickte die Partie somit ausgeglichen in die Kabine.
Mailands Neuzugang Nigel de Jong im Einsatz
In derselben Minute durfte bei Milan zudem der einen Tag zuvor von Manchester City gewechselte Nigel De Jong seine erste Sporen als Rossonerri verdienen. Er kam im Tausch für den bereits mit gelb belasteten Riccardo Montolivo, einem weiteren Mailänder Neuling. Und auch Bojan Krkic, vom AS Rom gekommen, feierte seinen Milan-Einstand.
Aber es war derjenige Neuzugang, der die kürzeste Anreise gehabt und wohl keinen Umzug nötig hatte, der alle in den Schatten stellte. Allerdings erhielt Pazzini auch bei seinem zweiten Treffer Schützenhilfe, in diesem Fall von Bolognas Torwart Federico Agliardi.
Der irrte nach einer abgefätschten Luca Antonini-Flanke durch den eigenen Strafraum, sicherte zwar kurz den Fall, ließ das Spielgerät nach einem Rempler gegen einen Mitspieler aber fallen und hatte keine Chance gegen Pazzinis Schuss aus knappen zwei Metern (77.).
Bei Treffer Nummer drei half dann zumindest ein Mitspieler - beim Fernschuss von Nocerino lenkte er den Ball mit dem Rücken zum Tor ins rechte Eck und sorgte somit für den 3:1-Endstand (85.). Ob nun mit Schiedsrichter, gegnerischer oder Hilfe der Mitspieler: Pazzini dürfte sich vorerst sicher sein, dass die fettere Weide dieses Mal auf der richtigen Seite des Zauns grün ist.