Die dritte Etappe der 102. Tour de France ist am Montag von einem schweren Sturz überschattet und zwischenzeitlich gestoppt worden. Rund 60 km vor dem Ziel ging William Bonnet aus der französischen FDJ-Equipe zu Boden und löste eine Kettenreaktion aus. Zuvor hatte er das Rad eines Kollegen touchiert.
In den Crash involviert war in Fabian Cancellara (Schweiz/Trek), der sich verletzte und das Gelbe Trikot an den Briten Christopher Froome (Sky) verlor. Cancellara erreichte das Ziel in Huy auf dem 188. Platz und mit 11:43 Minuten Rückstand auf Tagessieger Position Joaquim Rodriguez (Spanien/Katjuscha).
Das Rennen wurde im Anschluss an den Vorfall neutralisiert, das Peloton kam um 16.06 Uhr zum Stillstand. Wie der Veranstalter ASO mitteilte, war die Sicherheit des Hauptfeldes bei einer Weiterfahrt aufgrund fehlender Ärzteteams an der Spitze nicht mehr gewährleistet. Die Etappe wurde aufgrund der Neutralisation um sechs Kilometer auf 153,5 km gekürzt.
Deutsche mit Verständnis
Bei den deutschen Radprofis stieß die Entscheidung der Rennleitung auf Verständnis. "Wenn man den Sturz sieht, war das schon eine Ausnahmesituation. Da ist es kein Problem, das Rennen kurz zu neutralisieren und zu schauen, wer vielleicht weiterfahren kann", sagte John Degenkolb: "Es hätte sein können, dass nochmal so ein großer Sturz passiert. Dann wäre einfach keine Ambulanz mehr da gewesen."
Auch Tony Martin, der das Gelbe Trikot erneut um eine Winzigkeit verfehlt hatte, nannte den unfreiwilligen Stopp eine "richtige Entscheidung". Nach einer zehnminütigen Pause setzte sich der Tross wieder in Bewegung.
Für Tom Dumoulin (Giant-Alpecin), zum Zeitpunkt des Vorfalls Dritter des Gesamtklassements, war die Rundfahrt allerdings beendet. Der Niederländer stieg verletzt in einen Krankenwagen. Auch der frühere Sanremo-Sieger Simon Gerrans (Australien/Orica), Debütant Dmitri Kosontschuk (Russland/Katjuscha) sowie Bonnet mussten das Rennen aufgeben.