Der 1. FC Köln suchte in dieser Transferperiode nach einem Regisseur, der ihr Offensivspiel beflügelt. Mit dem Ex-Hoffenheimer Carlos Eduardo glaubt Jörg Schmadtke ihn gefunden zu haben.
In der Hinrunde ging Köln vor allem eines ab: Torgefahr. Nur 17 Treffer erzielten die Geißböcke in der Bundesliga. Nur der Hamburger SV war seltener erfolgreich. Fieberhaft suchten Schmadtke und Peter Stöger deshalb nach einem Spielmacher, der die Stürmer mit Bällen füttern kann.
Mit Carlos Eduardo könnte nun ein alter Bekannter nach Deutschland zurückkehren. Von 2007 bis 2010 wirbelte er bei 1899 Hoffenheim die Abwehrketten durcheinander und erspielte sich einen Platz in der brasilianischen Nationalmannschaft (sechs Einsätze). Dann ging er für 20 Millionen Euro zu Rubin Kasan.
"Der Typ, der uns fehlt"
Nun soll er sich mit den Kölnern über einen Dreieinhalbjahres-Vertrag einig sein. "Eduardo ist genau der Typ, der uns fehlt", frohlockt Schmadtke in der "Bild". "Er ist im richtigen Alter (27), kennt die Liga und spricht ein bisschen Deutsch. Und er wollte unbedingt wieder in die Bundesliga."Bei Kasan konnte er allerdings nicht überzeugen. Knieverletzungen warfen ihn immer wieder zurück, sodass er nach Brasilien ausgeliehen wurde. Deshalb soll er nur drei Millionen Euro kosten und ist somit für Köln erschwinglich.
Köln wartet noch auf die Freigabe aus Kasan. "Wir hoffen, dass wir bald das Go bekommen", sagte Vize-Präsident Toni Schumacher: "Es liegt nicht mehr an uns. Alle Angebote sind raus, jetzt muss nur noch der abgebende Verein mitspielen, dann klappt es." Auch Trainer Peter Stöger freut sich schon auf den früheren Hoffenheimer. "Er ist eine große Nummer", sagte der Österreicher dem "Express": "Und ein Zeichen: Wir haben gesagt, dass wir uns permanent Gedanken machen, wie wir das hier weiterentwickeln und die Leute mit außergewöhnlichen Dingen überraschen können."
"Ich halte jetzt keinen Platz für irgendjemand frei", sagte Stöger: "Sollte er jetzt am Donnerstag auf dem Trainingsplatz stehen, dann schau ich mir ihn an und entscheide." Grundsätzlich spreche aber "alles, was man gesehen hat und was man von ihm weiß, dafür", dass der Spielmacher, für den Kasan einst sehr viel Geld an Hoffenheim zahlte, ein Führungsspieler ist, meinte Stöger.