Ist Rory McIlroy der neue Tiger Woods? Der Nordire mag diesen Vergleich nicht besonders, doch nach seinem Triumph bei der PGA Championship rückt diese Frage wieder in den Vordergrund. McIlroy gewann sogar früher zwei Major als Woods.
23 Jahre, drei Monate und acht Tage war Rory McIlroy alt, als er auf dem Ocean Course von Kiawah Island auf der letzten Spielbahn den Ball zum Birdie versenkte. Damit machte er seinen zweiten Sieg bei einem Majortrunier perfekt und kürte sich darüber hinaus zur neuen Nummer eins der Golf-Weltrangliste.
Tiger Woods war im Jahr 1999 bereits 23 Jahre und sieben Monate als, als er bei der PGA Championship seinen zweiten Erfolg bei einem der vier wichtigsten Turniere weltweit feierte.
"Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Gut, ich habe im gleichen Alter mein zweites Major gewonnen. Aber er hat danach zwischen 2000 und 2002 diesen unglaublichen Lauf gehabt und so viel gewonnen. Liebend gerne würde ich hier sitzen und Ihnen allen erzählen, dass ich das auch schaffen werde, aber ich habe wirklich keine Ahnung. Es war großartig, mein erstes Major zu gewinnen und diesen Erfolg mit einem weiteren zu bestätigen. Aber das klappt nicht auf Bestellung", erklärte Rory McIlroy bei pga.com.
Mit acht Schlägen Vorsprung auf David Lynn aus England gewann er die PGA Championship. Er krönte eine Saison, die längst nicht nach Plan verlief. Mit vier verpassten Cuts bei fünf aufeinanderfolgenden Turnieren hatte McIlroy zwischenzeitlich eine richtige Krise zu bewältigen.
Doch so etwas gehört zum Golf dazu, wie Tiger Woods bei pgatour.com erklärt: "Er (Rory McIlroy, Anm. d. Red.) ist sehr gut. Wir wissen alle, wie talentiert er ist. Er musste in diesem Jahr ein kleines Tief durchleben, aber ich denke, das war gut für ihn. Wir alle haben diese Phasen in unserer Karriere. Aber das hier war die Art, wie Rory spielen kann. Wenn er ins Rollen kommt, ist es wirklich beeindruckend zuzuschauen."
Woods schwächelt am Wochenende
In seinem roten Polohemd erinnerte der Nordire zumindest optisch an Woods, der am Schlusstag stets in dieser Farbe spielt. McIlroy gestand jedoch ein, dass er kein Rot getragen hätte, wenn er in einem Flight mit "ihm" gespielt hätte. Dazu kam es jedoch nicht, denn während McIlroy am Wochenende großartig auftrumpfte und seine Führung kontinuierlich ausbaute, ging es mit Woods nach seiner Halbzeitführung stetig abwärts.
Am verregneten und stürmischen Samstag trennten sich ihre Wege endgültig. McIlroy hatte beim Abbruch nach neun Löchern bis dahin vier unter Par gespielt und die Spitze erklommen, Woods lag drei über für den Tag nach sieben Löchern und hatte da schon fünf Schläge Rückstand auf den Nordiren.