Nach dem dritten Streich in Folge rührte Kapitän Granit Xhaka höchstpersönlich die Werbetrommel für Rekord-Trainer André Schubert. "Wenn man in drei Spielen neun Punkte holt - wofür braucht man dann einen neuen Coach?", sagte der Schweizer und übergab nach Borussia Mönchengladbachs starkem 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg das Wort an den Sportdirektor: "Max Eberl hat so viel Ahnung von Fußball, dass er weiß, was er tut."
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Eberl nahm Xhakas Lobeshymne auf Schubert mit einem Lächeln zur Kenntnis, ließ sich aber von seinem Kurs nicht abbringen. "Die Trainersuche geht weiter", sagte er. Immerhin: Die "Übergangslösung" Schubert wird auch nach der Länderspielpause noch auf Gladbachs Bank sitzen, so viel steht fest. "Max hat mir gesagt, dass ich bis zum Spiel in Frankfurt noch durchhalten muss", sagte der 44-Jährige mit einem Augenzwinkern.
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Wie viel Spaß Schubert an seinem neuen Job hat, wurde spätestens nach dem 1:0 durch Havard Nordtveit (75.) deutlich: Der Coach rannte wild jubelnd auf den Platz, riss die Faust in den Himmel und drehte dann strahlend ab. Wenig später traf auch Ibrahima Traoré (79.) und sicherte Schubert einen Vereinsrekord: Der bisherige U23-Coach ist der erste Trainer in der Geschichte des fünfmaligen Meisters, der seine ersten drei Spiele gewann. Weder Hennes Weisweiler, noch Jupp Heynckes war das gelungen.
Schubert wollte davon allerdings nichts hören. "Es geht noch immer um die Mannschaft und den Verein. Das sind die Hauptakteure, und daran wird sich nichts ändern", sagte der auch von den Fans gefeierte Trainer. "André macht das hervorragend", sagte Eberl und fügte angesprochen auf das weitere Vorgehen an: "Ich werde dazu etwas sagen, wenn wir einen neuen Trainer haben. Und das kann noch einige Wochen dauern."
Eberl: "Siege tun unglaublich gut"
Wie "hervorragend" Schubert seine Aufgabe erledigt, zeigte die Mannschaft zuvor auf dem Platz. Auch nach vier Spielen in elf Tagen hatte das Team in der Schlussphase noch genügend Kraft für zwei Tore. "Er will, dass wir mehr pressen. Das kostet sehr viel Kraft, aber das passt gut zu uns", sagte Traoré, der in die Startelf zurückkehrte und prompt traf. "André hat eben ein gutes Händchen", sagte Xhaka, zumal auch Nordtveit erst kurz vor seinem Tor eingewechselt worden war.
Spannend wird nun, wohin die Reise der Borussia gehen wird. "Der VfL ist wieder da", sangen die Fohlen-Fans bereits vor Schlusspfiff, Eberl wollte von zu viel Euphorie aber nicht viel wissen. "Wir werden uns nicht zurücklehnen, die Bundesliga ist so unfassbar eng", sagte der Sportdirektor und gab dann zumindest zu: "Diese drei Siege tun uns unglaublich gut."
Tatsächlich liegt die Borussia sogar nur noch drei Punkte hinter Wolfsburg, wo nach dem vierten Pflichtspiel in Folge ohne Sieg die Sorgenfalten immer tiefer werden. "Wir sind nicht in der Verfassung, die wir uns wünschen", sagte Trainer Dieter Hecking: "Wir müssen jetzt schleunigst die Kurve kriegen."