Der Österreicher Hannes Arch überzeugt mit einem klaren Sieg vor 130,000 Zuschauern im ersten Red Bull Air Race in Polen. Der Deutsche Matthias Dolderer fliegt die schnellste Netto-Zeit im Top 12-Rennen, Strafsekunden verhindern jedoch den großen Coup.
Der Österreicher Hannes Arch holte sich in der polnischen Hafenstadt Gdynia vor 130,000 Zuschauern den Tagessieg und baut so die WM-Führung auf 13 Punkte aus. Im schnellsten Motorsportrennen der Welt wurde der Brite Nigel Lamb Zweiter, während Matt Hall aus Australien zum zweiten Mal in Folge Dritter wurde. Die beiden MXS-R Piloten konnten ihre Fliegerkünste vor einem begeisterten Publikum am Strand im ersten Red Bull Air Race in Polen unter Beweis stellen.
Arch, Weltmeister von 2008, führt nun mit 42 Punkten die aus acht Rennen bestehende Weltmeisterschaft zur Halbzeit an. Der britische Titelverteidiger Paul Bonhomme musste wegen einer Zwei-Sekunden-Strafe beim Super 8 die Segel streichen, wurde zum zweiten Mal Fünfter und bleibt in der Gesamtwertung mit 29 Punkten schon deutlich hinter Arch.
Arch, im Qualifying noch hinter Bonhomme und Lamb, zeigte im Final Four dann besonders bei der schwierigsten Kurve im Rennen, der 270-Grad "Marine Wall" Wende, sein Können. Im Ziel hatte der Österreicher 1:09,89 Minuten zu Buche stehen, Lamb 1:11,30 und Hall 1:11,54. "Es ist besser, der Jäger zu sein als der Gejagte", meinte Arch, der im Training und im Qualifying noch seine Schwierigkeiten mit dem Kurs hatte. "Mir passt eigentlich der Jäger besser, jetzt werde ich mich daran gewöhnen müssen, der Gejagte zu sein." Es ist das dritte Mal, dass Arch in Europa gewinnt: 2014 in Rovinj/Kroatien, 2010 im deutschem Lausitz und jetzt in Gdingen.
Für den deutschen Piloten Matthias Dolderer kam das Aus nach einem tollen Qualifying und einem schnellen Lauf in der Runde der letzten Zwölf. "Meine Zeiten sind vom Training über das Qualifying bis hin zum Rennen immer besser geworden. Im Top 12-Rennen bin ich sogar die schnellste Zeit netto geflogen, habe mir aber leider vier Strafsekunden durch zwei Mal 'Too High' eingehandelt", erklärte der 43-jährige Tannheimer, der bereits im Qualifying am Samstag mit Rang fünf auf sich aufmerksam machte.
"Ich bin momentan schon ein bisschen vom Pech verfolgt. Es war vielleicht eine kleine Unkonzentriertheit, aber ich weiß jetzt, dass der Flieger schnell ist und dass zur Spitze nicht viel fehlt. Trotz der Niederlage heute habe ich wieder viel Selbstvertrauen gewonnen und bin zuversichtlich für das nächste Rennen in Ascot. Ich weiß, dass ich es kann. Es hat nur ganz wenig gefehlt."