Den 30-Millionen-Transfer unter seltsamen Umständen vermasselt: Weil die Unterlagen erst am Dienstag um 0.28 Uhr und damit 28 Minuten nach der Transfer-Deadline beim spanischen Ligaverband (LFP) eintrafen, ist der geplante Wechsel des Nationaltorhüters David De Gea (24) von Manchester United zum spanischen Rekordmeister Real Madrid zunächst geplatzt.
"Der Spieler ist nicht registriert", sagte ein LFP-Sprecher am Dienstag AFP. Der Weltverband FIFA wollte den Fall nicht kommentierten, bestätigte allerdings, dass es noch eine Widerspruchsmöglichkeit vonseiten der Klubs gebe.
Die Vertragsdokumente seien zu spät eingetroffen, so heißt es, weil Keeper Keylor Navas, der im Gegenzug zu ManUnited wechseln sollte, noch auf einige Änderungen in seinem Vertrag bestanden haben soll. Dies hatte zu einer Verzögerung geführt. De Gea sollte für 30 Millionen zu Real, Navas für 15 Millionen Euro zum englischen Rekordmeister wechseln. Beide Keeper müssen zumindest vorerst bei ihren Klubs bleiben. Inzwischen schieben sich die Vereine gegenseitig die Schuld für die geplatzten Wechsel zu.
ManUtd will Dokumente rechtzeitig geschickt haben
Manchester behauptet, die erforderlichen Dokumente rechtzeitig geschickt zu haben, die Madrilenen berichten Laut der Sportzeitung Marca vom Eingang eines Faxes erst um 23.59 Uhr. Dieses sei jedoch umgehend an den Ligaverband weitergeschickt worden. Nach Informationen der spanischen Sporttageszeitung AS hingegen hätten die Vereine um 23.30 Uhr Einigkeit über den Transfer erzielt. Doch durch die Nachverhandlungen von Navas seien die Unterlagen erst weit nach Mitternacht eingegangen.
De Gea droht bei Manchester weiterhin die Reservebank, denn in den Planungen von Trainer Louis van Gaal scheint der Torhüter keine Rolle mehr zu spielen. In den bisherigen Saison-Begegnungen stand der argentinische Nationalspieler Sergio Romero zwischen den Pfosten. Nummer zwei ist Victor Valdes, einstiger Keeper des FC Barcelona.
Der Vertrag von De Gea bei Manchester hat noch eine Laufzeit von einer weiteren Saison. Im Sommer 2016 ist er somit ablösefrei zu haben. Van Gaal verzichtete bislang gänzlich auf den Schlussmann, weil dieser aufgrund der Real-Offerte nicht fokussiert genug sei, so seine Begründung.
Real suchte nach dem Wechsel von Klub-Ikone Iker Casillas zum FC Porto einen adäquaten Ersatz. De Gea war 2010 von Atletico Madrid zu ManUnited gewechselt.