Rafael Benitez hat nach dem 2:2-Untentschieden gegen den VfL Wolfsburg und der damit verbundenen Qualifikation des SSC Neapel für das Halbfinale der Europa League ein vom Präsidenten Aurelio De Laurentiis angeordnetes Straf-Trainingslager kritisiert.
"Das ist etwas, das in den 1970er-Jahren gemacht wurde", schimpfte der Spanier auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Der Präsident hatte die Profis nach dem Ausscheiden im Halbfinale der Coppa Italia gegen Lazio Rom ein Trainingslager ins nahe gelegene Castel Volturno angeordnet.
Eine Maßnahme, die beim Coach auf wenig Gegenliebe stieß: "Wir haben letztes Jahr bewiesen, dass wir auch ohne ein Trainingslager etwas gewinnen können." Zwar sei er nicht prinzipiell gegen ein Trainingslager, doch mit einem von oben angeordneten und nicht mit ihm abgestimmten habe "es keinerlei Wirkung, außer die Spieler zu verärgern".
Benitez vor ungewisser Zukunft
Benitez verbleib in Neapel ist derweil noch nicht geklärt " sein Vertrag am Vesuv läuft im kommenden Sommer aus. Auf die Frage, ob sich sein Verhältnis zum Präsidenten verändert habe, antwortete Benitez: "Zuallererst bin ich glücklich über das Weiterkommen. Ich habe immer gesagt, dass das was Aurelio (De Laurentiis, Anm. d. Red.) hier geschaffen hat, fantastisch ist. Nächste Woche werden wir uns zusammensetzten und schauen, ob wir gemeinsam in die Zukunft gehen werden. Falls nicht, werden wir trotzdem weiterarbeiten und jeder wird sich nach anderen Möglichkeiten umsehen."
"Die Anhänger wollen Titel gewinnen und in der Champions League spielen", weiß der Champions-League-Siegers von 2005 über die Erwartungshaltung der Napoli-Fans, er stellt aber auch klar: "Wir müssen uns jetzt auf das Spiel am Sonntag gegen Sampdoria Genua fokussieren."
Neapel liegt derzeit mit fünf Punkten Rückstand auf den AS Rom auf Platz vier der Serie A. Der Mannschaft von Benitez bleiben noch acht Spieltage, diese Lücke zu schließen und sich auf den dritten Platz, der für die Qualifikationsrunde zur Königsklasse berechtigt, vorzuschieben.