Der FC Barcelona läutet vor dem 34. Spieltag der Primera Division die heiße Phase ein und mahnt vor ungewollten Überraschungen. Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti zählt derweil seine Unverzichtbaren auf und sorgt für das Kaderdebüt von Martin Ödegaard. Außerdem: Atletico muss bei Villarreal ran (Mi., 22 Uhr im LIVE-TICKER) und der FC Valencia will gegen Rayo Vallecano weiter Druck auf die Rojiblancos machen.
FC Barcelona - FC Getafe (Di., 20 Uhr im LIVE-TICKER)
Im Derby gegen Espanyol bot Barca eine herausragende erste Hälfte, die Katalanen scheinen derzeit nur schwer zu stoppen. Der Vorsprung auf Verfolger Real Madrid beträgt allerdings weiterhin nur zwei Punkte und Trainer Luis Enrique mahnte: "Jetzt kommt die wichtigste Saisonphase. Die fünf noch ausstehenden Ligaspiele haben jeweils ihre eigenen Herausforderungen. Es geht jetzt einfach um die Siege und die Punkte. Es gab in dieser Saison schon viele Überraschungen. Es wäre ein Fehler, jetzt schon an ein anderes Spiel zu denken."
Daher richte das Team den Fokus nur auf Getafe und freut sich womöglich auf einen Rückkehrer: Thomas Vermaelen hat nach dem Training am Sonntag grünes Licht von den Ärzten bekommen und könnte sein Debüt für Barca geben. "Das sind tolle Nachrichten. Er kam verletzt zu uns und hat mit harter Arbeit seine Probleme überwunden. Er wird um seinen Platz kämpfen und uns ohne Zweifel helfen", so Enrique.
Doch auch Getafe ist aktuell in einer gefährlichen Phase: Nach drei sieglosen Spielen in Folge beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge nur noch sieben Punkte. Innenverteidiger Emiliano Velazquez fehlt zudem gesperrt, Juan Valera und Karim Yoda sind weiterhin verletzt. Auch Pablo Sarabia und Diego Castro fallen aus, Interimstrainer Pablo Franco betonte: "Barcelona hat eine super Mannschaft. Wir haben wenig Zeit, um uns auf das Spiel vorzubereiten. Aber wir werden versuchen, mitzuhalten und es Barca schwer zu machen."
Real Madrid - UD Almeria (Mi., 20 Uhr im LIVE-TICKER)
Durch fünf Siege in Folge bleibt Real Madrid in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Barcelona und pünktlich zu den Verletzungen von Gareth Bale und Karim Benzema scheint Javier Hernandez derzeit zu explodieren: Nach seinem Siegtreffer im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Atletico Madrid steuerte der Mexikaner am Sonntag auch zwei Tore zum wichtigen 4:2-Sieg gegen Celta Vigo bei.
"Chicharito ist im Moment sehr gut drauf, das ganze Team arbeitet gut zusammen", schwärmte Trainer Carlo Ancelotti: "Wenn Chicharito so weiter macht, ist er unverzichtbar, genau wie Cristiano, Benzema, James, Bale, Ramos, Isco, Varane, Pepe - ich habe mehrere unverzichtbare Spieler. Allerdings kann ich nur elf aufstellen. Unser Ziel ist es, Barcelona dazu zu zwingen, alle ausstehenden Spiele zu gewinnen, um Meister zu werden." In jedem Fall wird es eine Premiere geben: Wie Ancelotti am Freitag bestätigte, steht Martin Ödegaard am Mittwoch erstmals im Profi-Kader der Königlichen. Im Tor erhält derweil Keylor Navas eine Chance.
Gegner Almeria hat da ganz andere Probleme, vor allem auswärts läuft es überhaupt nicht: Der Tabellensiebzehnte hat seine letzten fünf Spiele auf des Gegners Platz verloren und nur drei Teams haben auswärts mehr Tore kassiert als Almeria (31). Zumindest aber gab es unter dem neuen Trainer Sergi Barjuan auch zwei Heimsiege und der 43-Jährige forderte: "Wir müssen die Hoffnung der Fans aufrecht erhalten, denn zusammen können wir diese Herausforderung schaffen. Wenn sich dieses Team steigern kann, können wir eine tolle Zeit zusammen haben."
FC Villarreal - Atletico Madrid (Mi., 22 Uhr im LIVE-TICKER)
Atletico fand nach dem enttäuschenden Auftritt beim Champions-League-Aus gegen Real schnell wieder in die Spur und schlug Elche am Samstag klar mit 3:0. Die Rojiblancos haben dadurch den dritten und damit letzten direkten CL-Platz weiter fest in der Hand und sind seit nunmehr zehn Ligaspielen ungeschlagen. "Die Reaktion der Mannschaft hat mir sehr gut gefallen. Tatsache ist, dass wir darum kämpfen die Saison unter den ersten drei Teams zu beenden", stellte Trainer Diego Simeone klar.
Die Lebensversicherung des Titelverteidigers ist längst Antoine Griezmann, der am Wochenende erneut zwei Treffer beisteuerte. Der Offensivmann hat damit 22 Saisontore auf dem Konto, mehr als je ein französischer Spieler in La Liga vor ihm. "Ich freue mich, dass ich dem Team helfen kann", erklärte er anschließend auf der Team-Website: "Ich will diese Serie fortsetzen. Wir müssen die ausstehenden Ligaspiele gewinnen."
Mit Villarreal wartet jetzt eine auf den ersten Blick spannende Probe, der Tabellensechste kämpft bei sechs Zählern Vorsprung auf den Siebten Malaga um die Europa League. Allerdings stolpert das Team seit Wochen dem Saisonende entgegen: Villarreal wartet seit sieben Ligaspielen auf einen Sieg und blieb dabei sechs Mal ohne eigenen Treffer. Kapitän Bruno Soriano fällt weiterhin aus, Trainer Marcelino stellte sich allerdings vor sein Team: "Wir haben ein junges Team, das in dieser Saison Erfahrungen gesammelt hat. Wie das Team kämpft gefällt mir."
Rayo Vallecano - FC Valencia (Do., 20 Uhr im LIVE-TICKER)
Nach der 2:0-Pleite gegen Barca ließ Valencia am Montagabend gegen Granada nichts anbrennen, mit dem 4:0-Sieg über den Abstiegskandidaten schoben sich Los Che wieder auf den vierten Platz. Der Vorsprung auf Sevilla beträgt allerdings nur zwei Zähler und auch was die Verfolgung von Atletico Madrid (vier Punkte Vorsprung) angeht, darf sich Valencia keine Ausrutscher mehr erlauben.
"Wir kämpfen jetzt gegen zwei Teams, Atletico und Sevilla, die beide im letzten Jahr Titel gewonnen haben und deren Teams seit längerem zusammenspielen", brachte es Trainer Nuno Espirito Santo am Montagabend auf den Punkt: "Wir haben ein junges Team und das Wichtigste ist jetzt das nächste Spiel - am Donnerstag gegen Rayo Vallecano." Vorsicht ist ohnehin geboten: Valencia hat nur eines seiner letzten vier Auswärtsspiele in der Liga gewonnen.
Doch auch bei Rayo lief es zuletzt nicht wirklich, der Tabellenelfte hat drei seiner letzten vier Spiele verloren und kassierte vor allem beim 1:6 gegen Celta Vigo eine unerwartet heftige Klatsche. Grund dafür ist womöglich die inzwischen entspannte Tabellensituation, Rayo hat zwölf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Auch die Trainerfrage beschäftigt den Klub, der Vertrag von Paco Jemez läuft im Sommer aus - bislang kam keine Einigung zur Vertragsverlängerung zustande. Jemez erklärte zuletzt lediglich: "Es ist schwer, aber nicht unmöglich, dass wir uns einigen. Es kam zu Verzögerungen, und das hilft niemandem weiter."
Autor: Adrian Franke