Louis van Gaal und Assistent Ryan Giggs warten noch immer auf den ersten Sieg für Manchester United
Manchester United braucht in Burnley endlich den ersten Saisonsieg, um die Krise zu beenden. Chelsea und Liverpool bekommen es mit namhaften Gegnern zu tun, und Manchester City will sich weiter an der Spitze festsetzen. Dennoch steht das Wochenende ganz im Zeichen der Neuzugänge.
FC Burnley - Manchester United (Sa., 13:45 Uhr im LIVE-TICKER)
Nach der totalen Blamage wurde sogar Louis van Gaal verhältnismäßig kleinlaut: "Ja, es ist sehr schwierig, wenn man als Trainer mit einer Heimniederlage gegen Swansea und einem Unentschieden gegen Sunderland startet, und dann im Pokal verliert", bemerkte der Niederlänger nach dem 0:4 gegen Drittligist Milton Keynes - dem schnellen Tiefpunkt in seiner noch kurzen Ära. United hat den Auftakt gründlich verpatzt, rangiert in der Premier League nur auf Platz 13 und sieht sich scharfer Kritik am Spielsystem ausgesetzt. Bislang vertraute van Gaal einer 3-5-2-Variante, wird diese Ausrichtung durch den Rekordtransfer von Angel Di Maria allerdings überdenken. Ob der Argentinier, der für 75 Millionen Euro von Real Madrid kam, gegen Burnley debütiert, ist indes offen. "Er sagte, dass er physisch belastbar ist. Aber ich muss erst sehen, ob er spielen kann", erklärt van Gaal, der keine Gedanken an einen baldigen Rausschmiss verschwendet: "Ich wurde nicht eingestellt, um gefeuert zu werden. Ich wurde eingestellt, um ein Team aufzubauen. Das ist ein Prozess, und Prozesse brauchen Zeit". Statt Trübsal bläst der ehemalige holländische Nationaltrainer zur Attacke auf dem Transfermarkt. William Carvalho (Sporting Lissabon) soll kommen, Arturo Vidal wird gehandelt, genau wie Nigel de Jong und Kevin Strootman. Auf der Gegenseite will United den Kader entschlacken, als Verkaufskandidaten gelten Anderson, Hernandez, Kagawa, Welbeck und Cleverley. Allen Unkenrufen zum Trotz: Van Gaal braucht Erfolge, schon gegen Burnley, das noch schlechter in die Saison gestartet ist: Zwei Spiele, zwei Niederlagen, Rang 19.Manchester City - Stoke City (Sa., 16:00 Uhr im LIVE-TICKER)
Das erste Ausrufezeichen der Spielzeit 2014/15 setzte Manchester City bereits am 2. Spieltag: Vizemeister Liverpool ließen die Skyblues beim 3:1 keine Chance. Besonders Stevan Jovetic fügt sich nach schwierigem Anfangsjahr in Manchester immer besser ein, im Schlager schaffte der Montenegriner zwei Tore. Die Frühform beeindruckt nach dem verlorenen Community Shield sogar den gebeutelten Stadt - und Erzrivalen United. Deren Vereinslegende Paul Scholes zollt City im "Independent" Respekt, selbst den Angriff auf Europas Krone hält der Engländer für realistisch: "Wer sie gegen Liverpool gesehen hat, dem sind die Ambitionen dieses Klubs klar geworden. Sie wollen nicht nur englischer Meister sein, dieses Team wurde zusammengestellt, um die Champions League zu gewinnen!"Am Wochenende aber muss sich die Elf von Manuel Pellegrini im Duell mit Stoke City beweisen. Nicht nur aufgrund des schwachen Saisonstarts - 0:1 gegen Aston Villa, 1:1 in Hull - geht Stoke als krasser Außenseiter in die Partie.
Everton - Chelsea (Sa., 18:30 Uhr im LIVE-TICKER)
Wenn Everton das Londoner Ensemble von Jose Mourinho empfängt, ist der Fokus für einmal nicht auf den portugiesischen Trainer gerichtet. Vielmehr stehen die Angreifer im Blickpunkt. Neben Romelu Lukaku, den Everton für rund 35 Millionen fest von Chelsea verpflichtete, schaut alles auf Samuel Eto'o, der sich den Liverpoolern anschloss. Letztes Jahr spielte der 33-Jährige noch für Chelsea - und könnte just gegen seinen Ex-Klub erstmals für die "Toffees" stürmen. Geschichten, die der Fußball schreibt."Wir haben uns getroffen, und ich war beeindruckt, welchen Hunger er immer noch hat", bekennt Everton-Coach Roberto Martinez. "Wir sind begeistert, denn ich denke, dass Everton der richtige Platz für ihn ist." Eto'o schickt die Komplimente artig retour: "Mir hat der Enthusiasmus gefallen, aber ich bewundere auch den Fußball, den Martinez spielen lässt. Ich denke, eine Menge von ihm lernen zu können", sagt der unlängst als Kapitän Kameruns abgesetzte Altstar.
Bei Chelsea erwischte Multi-Millionen-Transfer Diego Costa einen Einstand nach Maß, etablierte sich rasch und traf bereits zweimal. Nun laboriert der Spanier an einer Muskelverletzung, die Chelsea als "harmlos" kommuniziert. Verlautbarungen, wonach der 25-Jährige bis zu sechs Wochen fehle, dementierten die Blues. Ob Costa gegen Everton zum Zug kommt, ist dennoch fraglich.
Tottenham - Liverpool (So., 14:30 Uhr im LIVE-TICKER)
Der FC Liverpool hat es gewagt. 20 Millionen Euro legten die Reds für Mario Balotelli auf den Tisch. Milan nahm an, sodass der Italiener nach eineinhalb Jahren auf die Insel zurückkehrt. Im Vertragswerk des unkalkulierbaren Stürmers soll sich eine "Benimmklausel" befinden, doch lauscht man den Worten von Pool-Coach Brendan Rodgers, erscheint diese Spekulation unhaltbar."Es gibt keinen Zweifel an Marios Können. Für sein junges Alter hat er enorme Erfahrung auf höchstem Niveau. Ich freue mich, mit ihm zu arbeiten", meint der Brite - und leugnet seine Freude nicht: "Wir haben ein richtig gutes Geschäft gemacht!"
Bei der 1:3-Pleite gegen seinen Ex-Klub fehlte Balotelli noch, beim Gastspiel in Tottenham könnte er für die Reds auflaufen. Obwohl sein Ruf angekratzt ist, spricht die Torquote für sich: In Manchester markierte Balotelli 30 Treffer in 80 Spielen, für Milan traf er in 54 Einsätzen 30 Mal. Liverpool, das den Verlust von Luis Suarez kompensieren muss, setzt beträchtliche Hoffnungen in den heute 24-Jährigen.
Allerdings wartet bei den Spurs eine denkbar hohe Auswärtshürde. Tottenham grüßt nach zwei Spieltagen von der Tabellenspitze, gewann 1:0 bei West Ham und fertigte die Queens Park Rangers zuletzt mit 4:0 ab.
Leicester - Arsenal (So., 17 Uhr im LIVE-TICKER)
Auch beim FC Arsenal dreht sich das Stürmerkarussell bis in den späten August. Grund hierfür ist jedoch kein Laben am Kaufrausch, sondern die womöglich fatale Verletzung von Olivier Giroud. Wie die "L'Equipe" erfahren haben will, hat sich beim Franzosen der Verdacht auf Knöchelbruch bestätigt - dem 27-jährigen drohen sechs Monate Pause.Weil der Markt zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt der Transferfrist überhitzt ist, werden die ganz großen Namen in den Ring geworfen: Offenbar schielt Arsene Wenger auf Edinson Cavani (Paris) oder Radamel Falcao (Monaco), je 60 Millionen Euro müssten die Gunners wohl berappen. Tendenz: Wilde Gerüchte. Dass Wenger einen Verbleib von Lukas Podolski in Aussicht stellte, nimmt ihnen zusätzlich Wind aus den Segeln.
Rein sportlich legte Arsenal den Grundstein zu einer erfolgreichen Saison, durch ein 0:0 und 1:0 gegen Besiktas gelang zum 17. Mal in Serie die Qualifikation für die Champions League. Mesut Özil und Per Mertesacker standen in der Startelf, Podolski saß 90 Minuten auf der Bank.
In der Liga startete man mit einem 2:1 über Crystal Palace und einem 2:2 in Everton solide. Allerdings fehlt neben dem Glanz auch das Selbstverständnis, weshalb die Aufgabe bei Leicester City (2:2 vs. Everton, 0:2 vs. Chelsea, Rang 16) die volle Konzentration der Londoner erfordert.
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