Am 28. Spieltag der Premier League lässt Leicester im Heimspiel gegen West Bromwich zwei Zähler liegen. Chelsea bekleckert sich gegen Norwich nicht mit Ruhm, siegt aber trotzdem.
Norwich City - FC Chelsea 1:2 (0:2)
Tore: 0:1 Kenedy (1.), 0:2 Diego Costa (45.), 1:2 Redmond (68.)
Wer nicht ganz pünktlich zum Anpfiff auf seinem Platz war, der hatte an der Carrow Road das erste Tor bereits verpasst: Chelsea legte einen Blitzstart hin. Eden Hazard marschierte über das halbe Feld, bediente kurz vor dem Strafraum Kenedy und der junge Brasilianer erzielte per Flachschuss in die rechte Ecke seinen ersten Treffer in der Premier League (1.).
Es entwickelte sich eine Partie, in der die Gäste 20 Minuten lang den Ton angaben und nur bei hohen Bällen Unsicherheiten offenbarten. Auf der anderen Seite wurde es für City stets gefährlich, sobald Chelsea das Tempo anzog. Mit zunehmender Spieldauer zog sich der noch amtierende Champion zurück und beschränkte sich weitgehend auf die Defensive. Das wäre in der 37. Minute beinahe nach hinten losgegangen, als Schiedsrichter Lee Mason nach einem Rückpass von Gary Cahill auf Thibaut Courtois zu Unrecht nicht auf indirekten Freistoß im Sechzehner für Norwich entschied.
Stattdessen schlugen die Blues auf der anderen Seite zu. Praktisch mit dem Pausenpfiff netzte Diego Costa auf Vorarbeit von Startelf-Debütant Bertrand Traore zum 0:2 ein (45.). Wieder Pech für Norwich: Dem Tor ging eine klare Abseitsstellung voraus.
Kurz nach Wiederanpfiff ließ Cameron Jerome eine gute Gelegenheit für die nun Ton angebenden Hausherren aus (49.). Chelsea verhielt sich arg passiv und wurde durch den Anschlusstreffer von Nathan Redmond bestraft (68.) Er zog nach einem Steilpass aus kurzer Distanz ab und ließ Keeper Thibaut Courtois keine Chance. Weil sich City anschließend aber an der Londoner Defensive die Zähne ausbiss, blieb es beim knappen Auswärtssieg.
Leicester FC - West Bromwich Albion 2:2 (2:1)
Tore: 0:1 Rondon (11.), 1:1 Drinkwater (30.), 2:1 King (45,+1), 2:2 Gardner (50.)
Kasper Schmeichel konnte so viel schimpfen und fluchen wie er wollte, Craig Gardners Freistoß zum 2:2-Ausgleich war nicht zu verhindern. Mit einem perfekt ins Eck getretenen ruhenden Ball überwand die Nummer acht der Gäste den Leicester-Keeper zum zweiten Mal im Spiel - und versetzte den Meisterträumen der Foxes so zumindest einen leichten Dämpfer.
Die Sensationsmannschaft des Jahres lieferte sich mit den Baggies, die mit zwei Siegen und somit auch einigem Selbstvertrauen anreisten, einen offenen Schlagabtausch. Nach nur zehn Minuten nutzte Salomon Rondon einen Stellungsfehler von Robert Huth und schob Schmeichel die Kugel nach Steilpass zur 1:0-Führung durch die Hosenträger.
Davon ließ sich der Spitzenreiter allerdings nicht aus der Fassung bringen. Beim 1:1-Ausgleich durch Danny Drinkwater war noch etwas Glück im Spiel, weil Shinji Okazaki den Ball unhaltbar zur Bogenlampe abfälschte, die Führung fiel dann jedoch durch einen herrlich von Mahrez abgelegten Ball und einem ebenso schön ausgeführten Schlenzer von Andy King. Zuvor hatte Topstürmer Vardy mit einem Kopfball bereits die Latte getroffen.
In der Schlussphase spielten die Gastgeber dann noch einmal voll auf Sieg und ließen West Bromwich kaum noch aus dem eigenen Strafraum entkommen. Trotz zahlreicher Freistöße und Flanken in den Strafraum konnte Leicester sich jedoch keine dicke Möglichkeit mehr erspielen. In der letzten Spielminute hätte Leonardo Ulluo um ein Haar erneut den Last-Minute-Siegtreffer erzielt, verpasste das Tor jedoch aus kürzester Distanz. Tottenham Hotspur könnte nun mit einem Sieg aufgrund der besseren Tordifferenz den Platz an der Sonne übernehmen.