Manchester United schlittert weiter in die Krise. Die Red Devils verspielen gegen Newcastle United zwei Führungen und müssen sich nach einem späten Gegentor trotz einer 2:0-Pausenführung mit einem 3:3-Remis begnügen. Zwei Treffer von Wayne Rooney und ein Tor von Jesse Lingard reichen nicht zum Sieg. Georginio Wijnaldum und Aleksandar Mitrovic sorgen für den Ausgleich, Rooney erzwingt den vermeintlichen Sieg, am Ende knallt Paul Dummett aber einen Hammer raus.
Newcastle United - Manchester United 3:3 (1:2)
Tore: 0:1 Rooney (10./HE), 0:2 Lingard (38.), 1:2 Wijnaldum (42.), 2:2 Mitrovic (67./FE), 2:3 Rooney (79.), 3:3 Dummett (90.)
Was für ein Spiel! Innerhalb von wenigen Minuten macht United alle Emotionen, die der Fußball zu bieten hat, durch. Dabei stellt sich auch die Frage, was Manchester ohne Wayne Ronney wäre. Wieder einmal zeigte der Kapitän mit seinen beiden Toren, warum er trotz aller Kritik immer noch ein Herzstück der Mannschaft ist. Die Marschrichtung vor dem Spiel gegen das Kellerkind aus Newcastle war klar: Nur ein Sieg zählte im Kampf um den Anschluss an die Plätze an der Sonne.
Nach dem mühevollen 1:0-Erfolg unter der Woche im FA-Cup gegen Sheffield United gab Coach Louis van Gaal zu, dass er bei manchen Spielen "sehr gelangweilt oder wütend" gewesen sei ob der Leistung seines Teams. Zumindest zu ersterem hatte der General gegen die Magpies aber wenig Grund. Schon früh sorgte Wayne Rooney per Elfmeter für die United-Führung. Zuvor hatte Chancel Mbemba einen Kopfball von Marouane Fellaini klar mit dem Arm geblockt, Schiedsrichter Mike Dean entschied richtigerweise auf Strafstoß, den der Kapitän sicher zum 1:0 verwandelte (10.).
Eine Viertelstunde später hätte Rooney schon für eine Vorentscheidung sorgen können, allein vor dem Tor der Elstern verzog er aber knapp (27.). Den Fauxpas machte Rooney aber mit seiner Vorarbeit zum 2:0 wieder wett, Jesse Lingard musste nach einem Konter nur noch einschieben (38.). Wer dachte, die Magpies würden sich danach geschlagen geben, hatte die Rechnung ohne Georginio Wijnaldum gemacht. Der Niederländer drosch den Ball auf Kopfballvorlage von Fabricio Coloccini aus gut 14 Metern aus vollem Lauf genau rechts unten ins Eck und sorge so für den Anschluss (42.).
Damit gab sich der 17. der Premier League aber nicht zufrieden. Nach einem Zweikampf zwischen Chris Smalling und Aleksandar Mitrovic, der eher an einen Ringkampf erinnerte, gab es den zweiten Elfmeter des Abends. Smalling zog zwar mächtig am schwarz-weißen Jersey, Mitrovic drückte den Kopf des United-Verteidigers aber mindestens ebenso herunter - zumindest umstritten. Mitrovic kümmerte es wenig, nach zuvor zwei vergebenen Elfern versenkte er nach dem Motto "Aller guten Dinge sind Drei" locker in die rechte Ecke (67.). Spätestens jetzt war van Gaal richtig angefressen.
In der Folge gerieten die Red Devils mächtig ins Schwimmen, Newcastle merkte, dass ein Punktgewinn hier absolut drin war. Doch da war ja noch Wayne Rooney. Einen zuvor geblockten Schuss haute Uniteds Nummer Zehn aus gut sechzehn Metern mit all seinem Frust über die verspielte Führung in den linken Knick. Fellaini schaffte es fünf Minuten vor Ende aus fünf Metern per Kopf nicht , die Entscheidung zu besorgen. Und das rächte sich in der 90. Minute, als Paul Dummett einen echten Hammer in den rechten Winkel losließ. Pechvogel Smalling fälschte noch ab, keine Chance für Keeper David de Gea.